Diese theoriegeschichtliche Textsammlung umfasst heterodoxe Skizzen zu Institutionen, Marxismus, der Historischen Schule und Ordoliberalismus, sowie zu bedeutenden Denkern wie Justi, Smith, Veblen, Schmoller und anderen. Der Autor positioniert sich gegen die vorherrschende Meinung in den Wirtschaftswissenschaften und betont die Relevanz des kritischen „alten“ Institutionalismus, des Marxismus und der oft unterschätzten Historischen Schule. Er zeigt, dass die radikalreformerischen Elemente des Ordoliberalismus in der marktfreundlichen Rezeption oft ignoriert werden. Zudem wird deutlich, dass Adam Smiths Ansatz komplexer ist, als die Dogmengeschichte vermuten lässt. Peukert analysiert die unklaren Positionen von Menger und Schmoller im Methodenstreit, relativiert Webers Einfluss auf die heterodoxe Wirtschaftssoziologie und würdigt Sombarts Beitrag zum modernen Kapitalismus. Er hebt die Relevanz von Goldscheids Finanzsoziologie für die heutige Staatsfinanzierungsdebatte hervor und nutzt Paretos soziologisches Werk zur Analyse politischer Entwicklungsprozesse. Schließlich vergleicht er die finanzwissenschaftlichen Ansätze von Schumpeter und Musgrave aus einer wissenschaftstheoretischen Perspektive.
Helge Peukert Ordre des livres






- 2023
- 2023
Diese Aufsatzsammlung aus drei Jahrzehnten soll belegen, dass eine andere Realökonomie und eine andere Wirtschaftswissenschaft möglich und nötig sind. Die Beiträge befassen sich mit der Kritik des ökonomischen Mainstreams, heterodox-pluralen Denkschulen, Nationalsozialismus und Emigration, auch in diesem Zusammenhang mit den Freiburger Kreisen und dem Ordoliberalismus. Wirtschaftssystemvergleiche werden angestellt und einige wirtschaftspolitische Herausforderungen einschließlich der mangelnden Pluralität im Hochschulbereich analysiert. Dabei zeichnen die Beiträge exemplarisch auch die Entwicklung von durch den Mainstream marginalisierten heterodoxen Ansätzen und Aktivitäten in Deutschland nach. Neben Beispielen für eine alternative Lehre und Forschung werden Themen wie z. B. die deutsche Mitbestimmung und das Wettbewerbskonzept der EU aus theoretischer Perspektive beleuchtet. Zwei Schwerpunkte sind Beiträge zu instabilen Geld- und Finanzmärkten mit radikalen Reformforderungen und die Grenzen des Wachstums mit dem Erfordernis eines ökologischen Notfallprogramms. Die Artikel verbindet das Streben nach einer auf demokratische herrschaftsfreie Kommunikation und kulturelle Diversität ausgerichteten, also einer sozialeren, verteilungsgleicheren und fundamentalökologischen Gesellschaft, der vorhandene Machtasymmetrien und Strukturen des (Überwachungs-)Kapitalismus derzeit (noch) entgegenstehen.
- 2022
Klimaneutralität jetzt! Update 2022
Weltklimapolitik (COP 26 in Glasgow), der 6. IPCC-Bericht, Kritik des Ökomodernismus, der E-Mobilität und der europäischen und deutschen Klimapolitik seit 2021
- 2021
Klimaneutralität jetzt!
Politiken der Klimaneutralität auf dem Prüfstand: IPCC-Berichte, Pariser Abkommen, europäischer Emissionshandel und Green Deal, internationale freiwillige Klimakompensationsprojekte und die deutsche Klimapolitik
- 514pages
- 18 heures de lecture
- 2018
Die Makroökonomie ist ein zentraler Bestandteil der Wirtschaftswissenschaften, wobei in der Lehre oft auf wenige Lehrbücher zurückgegriffen wird. Diese Untersuchung analysiert die Einseitigkeit oder Pluralität der makroökonomischen Lehrbücher, die für Studierende unvermeidlich sind. Zunächst wird der Mainstream und eine heterodoxe Ausrichtung charakterisiert. Am Beispiel des Lehrbuchs von Blanchard und Illing werden zentrale Fragen untersucht: Ist es einseitig auf den Mainstream ausgerichtet oder werden auch andere Denkschulen einbezogen? Wie sind Modelle wie das IS-LM-Modell und die Phillips-Kurve zu bewerten? Wird der Geldschöpfungsprozess korrekt erklärt? Bleibt das BIP das primäre Ziel? Welche Rolle spielen der öffentliche Sektor und die Zentralbank? Führen die Ansätze zu einem Durcheinander oder gelingt eine Theoriesynthese? Wird die Finanzkrise adäquat behandelt und werden Reformmaßnahmen diskutiert? Liegt eine ausgewogene oder ideologisch gefärbte Sichtweise zugrunde? Zudem werden andere Lehrbücher wie die von Mankiw und Samuelson betrachtet und alternative, weitgehend unbekannte Lehrwerke vorgestellt, die verschiedene Denkschulen und aktuelle Herausforderungen wie soziale Ungleichheit und Umweltgefährdungen realistisch und pluralistisch angehen. Helge Peukert, der an der Universität Siegen den Masterstudiengang „Plurale Ökonomik“ aufbaut, beschäftigt sich mit heterodoxer Ökonomie, Wissenschaftstheorie und der Geschicht
- 2018
Die Mikroökonomie ist ein zentraler Bestandteil der Wirtschaftswissenschaften, und in der Lehre wird oft auf eine begrenzte Anzahl von Lehrbüchern zurückgegriffen. Diese Untersuchung beleuchtet, wie einseitig oder plural diese Lehrwerke sind, die für Studierende unverzichtbar sind. Zunächst werden die Merkmale des vorherrschenden Mainstreams und einer heterodoxen Ausrichtung definiert. Anhand der dominierenden Lehrbücher von Varian sowie Pindyck/Rubinfeld werden zentrale Fragen analysiert: Ist die Ausrichtung stark neoklassisch und werden alternative ökonomische Denkschulen ausgeschlossen? Werden kritische Diskurse wie die Kapitalkontroverse behandelt? Sind die realen Beispiele aussagekräftig gewählt? Werden die Modellannahmen, etwa zu Kostenkurven, angemessen generalisiert? Sind die behaupteten Gesetzmäßigkeiten empirisch fundiert und durch Fachliteratur belegt? Reflektieren die Werke unvorhergesehene Ereignisse wie die Finanzkrise? Liegt eine ausgewogene oder eine marktliberal-konservative Weltsicht zugrunde? Abschließend werden alternative, weitgehend unbekannte Lehrbücher vorgestellt, die die identifizierten Mängel nicht aufweisen und neben dem mikroökonomischen Mainstream auch andere Denkschulen berücksichtigen, während sie aktuelle Herausforderungen wie soziale Ungleichheit und Umweltgefährdung realistisch und pluralistisch angehen.
- 2015
This commemorative publication was presented to Jürgen Backhaus on July 10, 2015, in honor of his final lecture at Erfurt University’s Department of the Sciences of the State. Since 2001, he served as a full professor for Public Finance and Fiscal Sociology, supported by the Alfred Krupp von Bohlen- und Halbach-Foundation. Following a stroke in September 2014, he was compelled to retire early, which limited the time for compiling this Festschrift. The diverse contributions reflect his esteem and popularity among colleagues. The articles showcase key aspects of Backhaus's teaching and research. Some focus on the history of economic ideas, while others explore finance and fiscal sociology, with many incorporating contemporary references. Additionally, two articles critique the current university educational system, a subject on which Backhaus expressed skepticism. Two contributions take a more econometric and experimental approach, highlighting the breadth of scholarly engagement inspired by his work. This volume serves as a testament to his influence and legacy in the field.
- 2013
Das Moneyfest
- 157pages
- 6 heures de lecture
Seit einem halben Jahrzehnt steht die Welt vor der Beinahe-Kernschmelze des Finanzsystems und dem drohenden Bankrott ganzer Staaten. Der Zusammenbruch wurde durch massive Hilfszahlungen und Haftungszusagen stabiler Länder sowie durch Subventionen der Europäischen Zentralbank verhindert, was den Steuerzahler stark belastet hat. Das Moneyfest stellt die Systemfrage und beleuchtet die Instabilität der Finanzmärkte sowie die Fehler bisheriger Reformen. Es diskutiert die Ursachen der europäischen Staatsschuldenkrise, die Schwächen der Rettungsschirme und neue Reformvorschläge zur Architektur der EU-Institutionen. Jenseits der üblichen Diskussionen zwischen Markt- und Staatsgläubigkeit werden drastische, verständliche Strukturreformen vorgeschlagen: eine Vollgeldreform, Größenbeschränkungen für Banken, die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken, höhere Eigenkapitalanforderungen, die Aufgabe von Basel III, Beschränkungen des Derivatehandels sowie eine Finanztransaktionssteuer und eine einmalige Reichensteuer zum Rückkauf von Staatsanleihen. Ein soziales, demokratisches und ökologisches Europa, das sinnvolle Arbeitsplätze schafft, ist notwendig. Dies erfordert eine faire Wettbewerbsordnung und offensive Schutzzölle gegen unfairem Dumping. Angesichts der biosphärischen Grenzen des Planeten wird Wachstum als Lösung für die Staatsschuldenkrise fraglich. Eine neue „Postwachstumsökonomie“ könnte die Antwort auf die gegenwärtigen Kris
- 2011
Die große Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise
- 617pages
- 22 heures de lecture
Seit 2007 stand die Welt vor einer Kernschmelze des Finanzsystems, die nur durch massive Rettungsaktionen der Politik zu Lasten der Steuerzahler verhindert wurde. Die Finanzkrise widerlegt die weit verbreitete Annahme, dass Selbstkontrolle und Eigeninteresse zu effizienten Finanzmärkten führen. Aus dieser Erfahrung wurden bisher kaum Lehren gezogen, da der finanzwirtschaftlich-politisch-wissenschaftliche Komplex ideologisch bedingt nur marginale Reformen vorschlägt. Das Buch adressiert diesen Mangel. Der erste Teil beleuchtet den deutschen und internationalen Diskurs über die Finanzkrise und dessen Defizite. Im zweiten Teil wird die aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Theorie zu Finanzmärkten kritisch analysiert. Der dritte Teil entwickelt, basierend auf Veblen, Galbraith, Keynes und Minsky, ein alternatives Spekulationsparadigma. Im vierten Teil werden umfassende Reformen vorgeschlagen, darunter eine 100%ige Mindestreserve, Größenbeschränkungen für Banken, die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken, höhere Eigenkapitalanforderungen und Beschränkungen des Derivatehandels. Zudem werden die gesellschaftlichen Ursachen und Folgen der Finanzsektoraufblähung sowie die Notwendigkeit seiner Schrumpfung untersucht. Der Verfasser verfolgt einen staatswissenschaftlich-finanzsoziologischen Ansatz und vertritt die Interessen der Bürger und Steuerzahler, die zunehmend benachteiligt werden. Auch die europäische Staatschuldenkrise un
- 2010
Die große Finanzmarktkrise
- 557pages
- 20 heures de lecture
In den Jahren 2007-2009 stand die Welt kurz vor einer Kernschmelze des Finanzsystems, die nur durch massive Rettungsaktionen der Politik zu Lasten des Steuerzahlers verhindert wurde. Diese Finanzkrise widerlegt die weit verbreitete Annahme, dass Selbstkontrolle und Eigeninteresse zu effizienten Märkten führen. Trotz dieser Erfahrungen wurden im finanzpolitischen und wissenschaftlichen Bereich nur marginale Reformen angestoßen. Das Buch adressiert diese Defizite, indem es im ersten Teil den deutschen und internationalen Diskurs über die Finanzkrise analysiert. Der zweite Teil beleuchtet kritisch den aktuellen Stand der wirtschaftswissenschaftlichen Theoriebildung zu Finanzmärkten. Im dritten Teil wird ein alternatives Spekulationsparadigma entwickelt, inspiriert von Veblen, Galbraith, Keynes und Minsky. Der vierte Teil präsentiert umfassende Reformvorschläge, darunter eine 100%ige Mindestreserve, Größenbeschränkungen für Banken, die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken sowie höhere Eigenkapitalanforderungen. Der Autor verfolgt einen staatswissenschaftlich-finanzsoziologischen Ansatz und stützt sich auf wirtschaftshistorische Perspektiven. Dabei vertritt er die Interessen der Bürger und Steuerzahler, die während der Rettungspakete oft benachteiligt wurden, und untersucht die gesamtgesellschaftlichen Ursachen und Folgen der Expansion des Finanzsektors.