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Die Inszenierung der Alltagswelt

Zur Kritik der Stadtgestaltung

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Alte deutsche Städte wie Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Lübeck sind berühmt, weil sie ein Bild vergangener Zustände bieten, die in der heutigen Gesellschaft nur noch als Überreste existieren. Viele Menschen reisen aus der Ferne, um diese Städte zu besichtigen, oft ohne genau zu wissen, was sie daran fasziniert. Wahrscheinlich ist es eine unbewusste Sehnsucht nach einer Zeit, die zwar nicht so idyllisch war, wie sie oft dargestellt wird, aber dennoch nicht den rauen Wettbewerb des entfesselten Kapitalismus kannte. In diesen Städten, wo Giebel an Giebel steht, spürt man das wirtschaftlich sichere Leben, unterstützt von Zünften oder Kaufmannsgilden, die dafür sorgten, dass jeder seine „Nahrung“ erhielt – sei es als Geselle, Meister oder Ratsherr. Diese bürgerliche Romantik spiegelt ein Zurücksehnen nach „besseren“ Zeiten wider, gepaart mit einer gewissen Angst vor den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft, die ein Kleinbürger nicht bewältigen kann. Dazu kommt oft eine rosarote Brille, die Illusionen und Selbsttäuschungen einer rückwärtsgewandten, untergehenden Klasse verstärkt. So wird der Reiz dieser alten Städte verständlich.

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Die Inszenierung der Alltagswelt, Werner Durth

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1977
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