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Was bleibt vom Leben, wenn man alles verloren hat? Eine Frau Anfang fünfzig verbringt drei Tage im ehemaligen Ferienhaus ihrer Familie, um Abschied zu nehmen, da das Haus verkauft wurde. In dieser kurzen Zeit wird sie von der Dramatik ihrer Existenz überwältigt. Die Erinnerungen an glückliche Kindheitstage weichen einem immer bedrohlicheren Strudel der Verzweiflung. Der Kurzurlaub am Strand an der Atlantikküste nördlich von Lissabon wird zur Rückschau auf ihr Leben. Sie reflektiert über die unglückliche Ehe ihrer Eltern, deren Gefühlskälte die Kinder geprägt hat, und über ihre drei Brüder mit unterschiedlichen Schicksalen: einer taubstumm, einer gezeichnet vom Kolonialkrieg, und der älteste, der sich mit achtzehn das Leben nahm. Jetzt ist sie allein in dem leeren Haus, ihr Mann hat sie verlassen, sie ist kinderlos, und ihr Beruf als Lehrerin erfüllt sie nicht mehr. Ihr Dasein ist zur Last geworden. Am Ende führt sie ihr Weg zur Klippe über dem brausenden Ozean, wo sie das Lächeln ihres Bruders evoziert und sich den Fragen des Lebens und der Vergänglichkeit stellt.
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Mitternacht zu sein ist nicht jedem gegeben, Antonio Lobo Antunes
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- 2015
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