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Das Münchner Weltgerichtsspiel und Ulrich Tenglers Büchlein vom Jüngsten Gericht

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Am Ende der Zeiten steht das Weltgericht, ein zentrales Thema im Geistlichen Spiel des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Hier werden alle Menschen für ihre Lebensleistung belohnt oder bestraft. Die theatrale Inszenierung korrespondiert mit Darstellungen in der Bildenden Kunst, wo Christus als Richter erscheint und das Urteil über Gute und Böse spricht. Die handschriftliche Aufzeichnung des Münchner Weltgerichtsspiels, das an eine Aufführung von 1510 anschließt, zeichnet sich durch eine besondere Komposition und verwendete Motive aus. Zeitgenossen waren offenbar sehr beeindruckt; Ulrich Tengler bearbeitete das Spiel kurz darauf für das Rechtshandbuch Der neu Layenspiegel, um die Rechtsprechenden an ihre Verantwortung vor Gott zu erinnern. Diese Überführung des Geistlichen Spiels in das Medium des Rechtshandbuchs stellt ein einzigartiges Rezeptionszeugnis dar. Der vorliegende Band enthält sowohl das Münchner Spiel als auch seine Bearbeitung in frühneuhochdeutscher Sprachform, ergänzt durch eine Übertragung in heutiges Deutsch sowie Einführung und Erläuterungen. Dadurch werden die beiden Weltgerichtstexte erstmals in ihrem besonderen Zusammenhang lesbar und zeigen die Inszenierungen biblischer Vorstellungen für die Spieldarbietung sowie deren Aufbereitung für die geistliche Belehrung im Kontext der Rechtspraxis.

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Das Münchner Weltgerichtsspiel und Ulrich Tenglers Büchlein vom Jüngsten Gericht, Ursula Schulze

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2014
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