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Nach längerer (Bedenk-)Zeit hat sich Peter Sloterdijk dem Unabwendbaren gebeugt. Wer Zeilen und Tage veröffentlicht, kann den Forderungen nach einer Fortsetzung ebenso wenig entkommen wie den Verlockungen, Privates als Öffentliches auszuweisen und umgekehrt. Die Mischung aus Gesellschaftsroman und Gesellschaftsanalyse ist grandios. Heutzutage äußert jeder, der lesen und schreiben kann, seine Diagnose über die kranke „Gesellschaft der Gegenwart“. Diese wird zum meist-überdiagnostizierten Patienten. Sloterdijk reflektiert ironisch über den Sinn des täglichen Mitnotierens und fragt sich, wozu das Ganze dient. Sein innerer Beobachter ist kein Publizist, was seine Notizen von denen der Blogger unterscheidet. Sie zeichnen sich durch analytische Präzision, Wortmächtigkeit, Sprachbewusstsein, Gelehrtheit, Aphorismen, Humor und lyrischen Tonfall aus. In diesem Kontext könnte man sagen, dass Sloterdijk, ähnlich wie Goethe, Heine und Rilke, neue Werke veröffentlicht. Diese schaffen ein eigenes Genre, das die Archivierung des gelebten und reflektierten Tages bezeichnet und sich von Sudel- und Skizzenbüchern abhebt.
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Neue Zeilen und Tage, Peter Sloterdijk
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- 2018
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