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Paul Leppin (1878–1945), ein weniger bekannter Autor der deutschsprachigen Prager Literatur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, war bekannt für seine Romane, Lyrik, Dramen und Feuilletons. Zunächst als enfant terrible des Prager Literaturbetriebs angesehen, aufgrund seines bohèmehaften Lebensstils und der tabubrechenden Thematisierung von Sexualität, wurde er in der Zwischenkriegszeit als Klassiker der deutschsprachigen Literatur anerkannt. Die bisherige Rezeption Leppins, die stark biografisch geprägt ist, wirft Fragen zur Sonderstellung der Prager deutschen Literatur auf. Die Arbeit analysiert drei seiner Romane – Daniel Jesus, Severins Gang in die Finsternis und Blaugast – im Kontext der literarischen Décadence um 1900. Dabei wird das Motiv des Sehens und der Unschärfe sowie die fluiden Identitäten der Protagonisten untersucht, die mit Diskursen der Jahrhundertwende zu den Grenzen der Sprache und der Auflösung des Ichs verknüpft sind. Die stereotypen Frauenfiguren, die als unschuldige Kindfrauen oder gefährliche Verführerinnen dargestellt werden, bleiben in konventionellen Mustern verhaftet. In Severins Gang in die Finsternis und Blaugast wird der Mythos Prags thematisiert und ironisch gebrochen. Die Verschiebung in der Rezeption Leppins, vom Skandalautor zum Klassiker, spiegelt die Wandlungsprozesse im literarischen Feld Prags in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wider. Die Dissertation entstand am Instit
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Décadence und Visualität in drei Romanen Paul Leppins: Daniel Jesus, Severins Gang in die Finsternis und Blaugast, Constanze Derham
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- 2017
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