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Das Drogenphänomen wird oft als länderübergreifendes Problem wahrgenommen, während das Wissen über Drogenpolitik in anderen Ländern begrenzt bleibt. In der Diskussion dominieren unreflektierte Annahmen, besonders im Vergleich zwischen Deutschland und den Niederlanden. Deutschland verfolgt eine strafrechtliche Strategie gegen Cannabisbesitz, während die Niederlande eine Politik der Tolerierung und gesellschaftlichen Akzeptanz anstreben. Viele deutsche Autoren sind überzeugt, dass eine liberale Politik den Drogengebrauch fördert, während holländische Autoren das Gegenteil behaupten: Sie sehen eine Abnahme der Konsumentenzahlen, eine Trennung zwischen weichen und harten Drogen sowie eine Reduktion drogenbedingter Probleme. Die Selbstverständlichkeit, mit der in beiden Ländern die eigenen Ansichten vertreten werden, ist auffällig. Unterschiede zu den Deutungen anderer Länder, einschließlich der Nachbarn, werden oft ignoriert. Eine Diskussion über verschiedene „Realitätsbeschreibungen“ und deren empirische Überprüfung findet nicht statt. Diese Situation wird durch die Neigung verstärkt, Drogengebrauch primär wertgeladen zu betrachten, wodurch moralische und politische Argumente die wissenschaftliche Auseinandersetzung ersetzen.
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Drogenkonsum und Drogenpolitik, Karl Heinz Reuband
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