Karl Heinz Reuband Livres





Die deutsche Gesellschaft in vergleichender Perspektive
Festschrift für Erwin K. Scheuch zum 65. Geburtstag
Dr. Karl-Heinz Reuband ist Professor für Soziologie an der TU Dresden. Dr. Franz U. Pappi ist Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Mannheim. Dr. Heinrich Best ist Professor für Soziologie an der Universität Jena.
Soziale Determinanten des Drogengebrauchs
Eine sozialwissenschaftliche Analyse des Gebrauchs weicher Drogen in der Bundesrepublik Deutschland
Der Gebrauch illegaler Drogen ist in Deutschland seit langem ein zentrales Thema der öffentlichen Diskussion. Die Vielzahl an Publikationen ist beeindruckend, ebenso die einheitliche Darstellung bestimmter Deutungen der sozialen Realität in der deutschsprachigen Literatur. Viele dieser Aussagen finden breite Zustimmung, insbesondere hinsichtlich Trends, Erscheinungsformen und Ursachen des Drogengebrauchs. Diese vermeintliche Konsensbildung spiegelt jedoch oft mehr soziale Übereinstimmung als empirisches Wissen wider. Mutmaßungen und Mythen haben sich in die Drogendiskussion eingeschlichen und sind durch ständige Wiederholung zu quasi-wissenschaftlichen „Selbstverständlichkeiten“ geworden, die ohne kritische Prüfung übernommen werden. Es gibt kaum ein gesellschaftliches Phänomen, bei dem verbreiteter Glaube an Wissen so stark mit grundlegender Unkenntnis verknüpft ist. Die vorliegende Arbeit untersucht die gängigen Beschreibungen und Deutungen genauer und prüft deren Brauchbarkeit. Ziel ist es, einen neuen Zugang zum Phänomen des Drogengebrauchs zu finden, der nicht individualistisch, sondern sozialwissenschaftlich ist. Drogenverwendung wird nicht mehr als „Alles oder Nichts“ betrachtet, sondern als Ergebnis eines sozialen Prozesses – einer „sozialen Karriere“ mit unterschiedlichen Phasen.
In dem interdisziplinär besetzten Sammelband wird die sozialstrukturelle Zusammensetzung des Publikums, das wechselseitige Verhältnis von Oper und Gesellschaft und die Zukunft der Oper diskutiert. Die Erwartungen und das Erleben des Opernpublikums sind ebenso ein Thema wie Inszenierungsstile und neue Vermittlungsformen in Form von Open-Air-Veranstaltungen.
Drogenkonsum und Drogenpolitik
Deutschland und die Niederlande im Vergleich
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Das Drogenphänomen wird oft als länderübergreifendes Problem wahrgenommen, während das Wissen über Drogenpolitik in anderen Ländern begrenzt bleibt. In der Diskussion dominieren unreflektierte Annahmen, besonders im Vergleich zwischen Deutschland und den Niederlanden. Deutschland verfolgt eine strafrechtliche Strategie gegen Cannabisbesitz, während die Niederlande eine Politik der Tolerierung und gesellschaftlichen Akzeptanz anstreben. Viele deutsche Autoren sind überzeugt, dass eine liberale Politik den Drogengebrauch fördert, während holländische Autoren das Gegenteil behaupten: Sie sehen eine Abnahme der Konsumentenzahlen, eine Trennung zwischen weichen und harten Drogen sowie eine Reduktion drogenbedingter Probleme. Die Selbstverständlichkeit, mit der in beiden Ländern die eigenen Ansichten vertreten werden, ist auffällig. Unterschiede zu den Deutungen anderer Länder, einschließlich der Nachbarn, werden oft ignoriert. Eine Diskussion über verschiedene „Realitätsbeschreibungen“ und deren empirische Überprüfung findet nicht statt. Diese Situation wird durch die Neigung verstärkt, Drogengebrauch primär wertgeladen zu betrachten, wodurch moralische und politische Argumente die wissenschaftliche Auseinandersetzung ersetzen.