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Karl Kraus, der Satiriker der Apokalypse, veröffentlichte von 1899 bis 1936 in Wien eine Zeitschrift, in der er die Zerfallserscheinungen der mitteleuropäischen Zivilisation um die Jahrhundertwende analysierte und deren Sprachverwendung kritisierte. Er argumentiert, dass die Funktionalisierung der Sprache Ausdruck und Ursache eines verkümmernden Bewusstseins ist, dem Vorstellungskraft und Geist fehlen. Die Phrase als leere Form ist die fortgeschrittenste Manifestation dieses Bewusstseins. Kraus’ Kritik an der Phrase ist daher nicht nur abstrakt, sondern hat auch einen gesellschaftskritischen Gehalt, indem sie Ideologie als Ausdruck des herrschenden Bewusstseinszustands einer Gesellschaft kritisiert, die ihren eigenen Untergang, wie den Ersten Weltkrieg, in ihren Presseerzeugnissen heraufbeschwört. Neben einem Überblick über die gesellschaftlichen Verhältnisse in Wien/Österreich-Ungarn wird die Bedeutung des Pressewesens thematisiert, gefolgt von einer Analyse des Begriffs der Phrase. Ähnlich übt Roland Barthes in seinem 1957 veröffentlichten Text Mythen des Alltags Ideologiekritik, indem er den Mythos als erstarrte Sprache beschreibt, die bestimmte Funktionen erfüllt, wie die Darstellung von Geschichte als naturgegeben. Die Arbeit untersucht die Mythen des Alltags, den Mythos-Begriff sowie die Semiotik und fragt nach möglichen Parallelen zwischen Kraus’ Satire und Barthes’ Kritik.
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Der Satiriker und der Theoretiker, Christoph Eyring
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- 2012
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