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Martin Morgner analysiert einen bislang unerforschten Bereich des DDR-Hochschulwesens: das Verhalten von Studierenden im universitären Disziplinarsystem. Bei seinen Archiv-Recherchen zur politischen Verfolgung erhält er Einblick in das angepasste und unangepasste Verhalten von Studentinnen und Studenten in der zweiten Hälfte der DDR. Während die Mehrheit der Studierenden von den sechziger Jahren bis zum Ende der DDR ein systemkonformes Leben führte, reagierten andere aus einer traditionell unkonventionellen Gesellschaftsschicht aggressiv auf die Kontrolle der Hochschulfunktionäre und FDJ-Kader. Der Autor präsentiert ein facettenreiches Bild des studentischen Lebens, das zwischen bürokratischen Zwängen skurrile Formen annahm: Der Alltag war oft alles andere als langweilig und ideologisch gesteuert. Morgner bietet eine differenzierte Darstellung des Spektrums von unangepasstem und widerständigem Verhalten und dessen Behandlung durch die herrschenden Institutionen. Die Dokumentation studentischer Konflikt- und Verhaltenstypen zeigt, dass die Dramatik weniger aus dem heldenhaften Charakter von Oppositionellen resultiert, sondern aus den kafkaesken Disziplinierungsorganen der Hochschule, der SED, der FDJ und der Stasi. Die Kontrolle war engmaschig und autoritär, was bewusste Auflehnung extrem erschwerte und oft in regressiven Formen wie Absentismus und Provokationen gegen die ideologischen Ansprüche Ausdruck fand.
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DDR-Studenten zwischen Anpassung und Ausrasten, Martin Morgner
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