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Schaltstelle Gehirn

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Es schimmert graurosa, ist etwa 1400 Gramm schwer und hat die Konsistenz eines weichgekochten Frühstückseies. Auf den ersten Blick erscheint unser Gehirn, das Zentralorgan des Menschseins, - staunlich unspektakulär. Kaum verwunderlich, dass Aristoteles v- mutete, es sei mit seinen vielen Windungen einzig zur Kühlung des Blutes da. Das Denken, war der griechische Philosoph wie viele s- ner Zeitgenossen überzeugt, finde im Herzen statt. Kein anderes Organ hat im Laufe der Wissenschaftsgeschichte so - terschiedliche, ja widersprüchliche Funktionszuweisungen und - terpretationen erfahren wie das Gehirn. Der französische Arzt und Philosoph Julien Offray de La Mettrie interpretiert den Menschen im 18. Jahrhundert als Maschine und das Gehirn entsprechend als - chenwerk in der Schädelkapsel. Das Bild der Rechenmaschine hält sich hartnäckig und erlebt trotz - ler romantisierender Widerstände und medizinischer Einsichten im Zeitalter der ersten Großrechner eine Renaissance: Noch bis vor - nigen Jahren betrachtete man das Gehirn als Computer, seine Neu- nengeflechte als Schaltkreise, das Denken als Input-Output-Prozess. Das Bild wandelt sich. Ein Gedanke aber zieht sich durch die Ja- hunderte der Hirnforschung. Das Gehirn ist ein einsames Organ, von der Knochenhülle des Schädels nicht nur beschützt, sondern isoliert, als Sitz der Persönlichkeit naturgemäß individuell und im höchsten und eigentlichen Sinn eigensinnig. Erst in jüngster Zeit weicht diese nahezu autistische Interpretation - ner neuen Vorstellung: Gemeinsinn ersetzt den Eigensinn, das - hirn wird von der kalten Maschine zum sozialen Organ.

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Schaltstelle Gehirn, Andreas Sentker

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2008
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