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Seit der frühen Neuzeit prägt ein neues Konzept das naturwissenschaftliche Verfahren: der experimentelle, gestalterische Eingriff in die Natur. Es geht nicht mehr um die Darstellung einer „freien und ungebundenen Natur“ (Bacon), sondern darum, der „gebundenen und bezwungenen Natur“ die Geheimnisse zu entreißen. Diese technische Konzeption unterscheidet sich deutlich von den kontemplativen Wissenschaftsansätzen der Antike. Kant beschreibt diese „Revolution der Denkart“ als ein verändertes Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Der Mensch als Experimentator hat nicht mehr die Rolle eines passiven Schülers, sondern wird zum Richter, der die Natur zwingt, auf Fragen zu antworten. Die moderne Laborforschung ist so weit von den alten Wissenschaftsformen entfernt, dass sie oft kritisiert wird, sie untersuche Artefakte statt die Natur selbst. Grundlegende Theorien über die Natur entstehen meist unter künstlichen Laborbedingungen, was jedoch nicht bedeutet, dass sie nicht auf die Natur außerhalb der Labore anwendbar sind. Dennoch stehen der exakten Anwendung auf natürliche Prozesse zahlreiche Schwierigkeiten entgegen. Das Labor markiert somit eine Grenze der exakten Naturforschung, die für den Umgang der wissenschaftlich-technischen Zivilisation mit der Natur bedeutende Konsequenzen hat.
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Natur im Labor, Kristian Köchy
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- 2006
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