Wie gelingt es gutes Hören für alle Menschen an jedem Ort zu ermöglichen? Welche Faktoren beeinflussen die Akustik eines Raumes? Der Autor gibt Antwort auf diese und viele weitere Fragen und vermittelt das Verständnis für die Zusammenhänge der Raumakustik. Er beschreibt die raumakustischen Grundlagen und Anforderungen und veranschaulicht, wie im Planungsprozess die oft vernachlässigten raumakustischen Gestaltungsmöglichkeiten Berücksichtigung finden. Dabei geht es insbesondere um Räume des Alltags wie Schulen, Büros, Restaurants oder Mehrzweckhallen, in denen durch wirksame Maßnahmen die akustischen Bedingungen optimiert werden können. Beispiele aus der Praxis sowie eine Zusammenstellung von Materialdaten runden das Buch ab.
Christian Nocke Livres



Im Jahr 2009 fand in Köln das 1. Symposium Büro. Raum. Akustik statt, das sich erfolgreich mit der Akustik in Büro und Objekt beschäftigte. Das 2. Symposium setzte diesen Fokus fort und stellte Raumakustik sowie Medien- und Konferenztechnik in den Mittelpunkt. Die Technisierung im Büro, insbesondere im Bereich Audiotechnik, nimmt zu. Moderne Kommunikationstechniken, von aufwändigen Videokonferenzsystemen bis hin zu einfachen Video-Smartphones, erhöhen die Anforderungen an akustisch optimierte Umgebungen. Während des Symposiums wurden sowohl der Stand der Medientechnik als auch die aktiven und passiven Möglichkeiten zur raumakustischen Gestaltung für optimale Sprachwiedergabe thematisiert. Ziel war es, einen interdisziplinären Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen rund um Hören und Akustik zu fördern. Planer, Nutzer von Gebäuden, Bauherren, Personalvertretungen, Arbeitsmediziner und Hersteller von Büroeinrichtungen sollten aus diesem Austausch Erkenntnisse gewinnen. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung kann die passende Kombination aus Raumakustik und Medientechnik für die jeweilige Nutzung realisiert werden. Angesichts des demographischen Wandels ergeben sich zudem neue Fragestellungen und Herausforderungen im Bereich Audiotechnik und Hörforschung.
Der Titel der vorliegenden Arbeit mag zunächst erstaunen, da nach weit verbreiteter Meinung ausreichend Verfahren zur Messung der akustischen (Wand-)Impedanz vorhanden sind. Das Kundtsche Rohr, ein bewährtes Werkzeug der akustischen Messtechnik, liefert neben dem Absorptionsgrad auch die Impedanz einer Probe. Für größere Proben kommen Hallräume zum Einsatz. In der Praxis wird der so ermittelte Absorptionsgrad oft als ausreichend angesehen, um die akustische Wirkung eines Materials zu beschreiben. Allerdings sind vermeintlich einfache akustische Aufgaben, wie die Wirksamkeit von Schallschutzwänden oder die Beschreibung großflächiger Schallabsorber, mit dem Kundtschen Rohr oder im Hallraum nur schwer oder mit großem Aufwand umsetzbar. Das vorgestellte Messverfahren bietet einen neuartigen Ansatz zur Messung der (Wand-)Impedanz. Ziel ist die Entwicklung eines universell einsetzbaren Verfahrens, das realitätsnähere Messbedingungen als im Rohr oder Hallraum schafft und nicht auf Laborbedingungen beschränkt ist. Derzeit können geeignete Verfahren kaum überprüfen, inwieweit der Absorptionsgrad aus dem Kundtschen Rohr oder dem Hallraum die Wirkung eines absorbierenden Materials am späteren Einsatzort tatsächlich beschreibt. Theoretisch stellt sich die Frage, ob in einem Konzertsaal die Einfallswinkel auf einen Absorber gleichverteilt sind, wie angenommen wird.