Dieser Band führt sachkundig und spannend in die Wörterbuchbenutzungsforschung, in Wörterbuchstrukturen und -typen, in die Wörterbuchkritik und in die Herstellung von Wörterbüchern ein. Gedruckten und elektronischen Wörterbüchern wird dabei gleichermaßen breiter Raum gegeben. In der überarbeiteten Neuauflage werden auch die neuesten lexikographischen Entwicklungen – besonders im Bereich der Internetlexikographie – berücksichtigt. Das Buch soll zum bewussten, eigenständigen und kritischen Umgang mit Wörterbüchern anleiten und richtet sich in erster Linie an Studierende und Lehrende der deutschen, englischen und französischen Philologie. Der Klassiker – in 4. überarbeiteter und erweiterter Form, ergänzt um das Kapitel „All in One: Elektronische Wörterbuchportale“.
Stefan Engelberg Livres






In jüngerer Zeit ist ein zunehmendes linguistisches Interesse an Phänomenen der Rede- und Gedankenwiedergabe zu erkennen. Die Aufsätze dieses Sonderheftes der „Linguistischen Berichte“ leisten einen Beitrag zu der gegenwärtig lebhaften Diskussion. Rede- und Gedankenwiedergabe involviert die Verwendung spezifischer sprachlicher Ausdrucksmittel, die ihrerseits inhaltlich wie formal facettenreich sind und in Lexikon, Morphologie und Syntax ihre Ressourcen finden. Mit Blick auf die Form wird allgemein die grundlegende Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Redewiedergabe getroffen. Von dieser Differenzierung unabhängig teilen diese beiden Wiedergabearten gleichwohl eine ganze Reihe von Charakteristika. Einleitungselemente bei der Rede- und Gedankenwiedergabe: Welche lexikalischen Elemente und/oder syntaktischen Strukturen werden in Abhängigkeit von Textsorte und Medialität eingesetzt, um eine direkte oder indirekte Rede- bzw. Gedankenwiedergabe einzuleiten? Welche pragmatischen Effekte ergeben sich hierbei gegebenenfalls? Tempus- und Modusgebrauch bei der syntaktisch unabhängigen indirekten Wiedergabe: In welcher Weise sind erlebte und berichtete Rede durch ihren spezifischen Tempus- und Modusgebrauch zu kennzeichnen? Welche Mischformen gibt es, welche sprachkontrastiven Betrachtungen bieten sich hier an? Interpretation perspektivensensitiver Elemente bei der Rede- und Gedankenwiedergabe: Lässt sich eine allgemeine Regel aufstellen, derzufolge perspektivensensitive Ausdrücke (z. B. Deiktika, Expressiva) immer aus der Figurenperspektive oder aber immer aus der Autorenperspektive interpretiert werden? Welche Rolle spielt der globale und lokale Kontext – sowohl für die Ermittlung der adäquaten Perspektive als auch für die Ermittlung der Denkinstanz bei der erlebten Rede? Die Einzelbeiträge dieses Bandes sind jeweils diesen thematischen Schwerpunkten zugeordnet.
Wortschatz: Theorie, Empirie, Dokumentation
- 325pages
- 12 heures de lecture
Die Lexikologie befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Die Diskussion der Abgrenzung von Grammatik und Lexikon, die verstärkte Berücksichtigung von Varianzphänomenen, die Beobachtung quantitativer Verteilungen lexikalischer Phänomene in großen Textkorpora und die Entwicklung internetlexikographischer Formate verändern unser traditionelles Bild vom Lexikon in erheblichem Maße. Der vorliegende Band orientiert sich an lexikalischen Phänomenen, deren Untersuchung diese Entwicklung prägt, und wirft Schlaglichter auf die gegenwärtige lexikologische Theorie und Praxis.
Wortschätze
- 350pages
- 13 heures de lecture
Mit der Verfügbarkeit immer größerer und vielfältigerer Korpora wird im Übergang zum 21. Jahrhundert in der Lexikonforschung ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der korpuslinguistische Zugang zum Lexikon hat die Lexikografie mit einer neuen empirischen Basis versehen und die klassische Abgrenzung zwischen Lexikon und Grammatik wird in sprachtheoretischen Debatten zunehmend in Frage gestellt. Der vorliegende Band nimmt eine Positionsbestimmung dieser Entwicklungen vor. Er setzt ein mit der Diskussion zur Rolle des Lexikons im Sprachsystem. Im zweiten Teil, „Kookkurrenz und Konstruktion“, geht es um Phänomene, die über die Ebene des einzelnen Wortes hinausgehen und seit einiger Zeit immer größeres Interesse auf sich ziehen. Mentale Prozesse und Repräsentationen des Lexikons bilden den Fokus im Teil „Kognition und Semantik“. Mit „Komplexität und Dynamik“ werden im vierten Teil zwei weitere zentrale Begriffe der aktuellen linguistischen Diskussion über das Lexikon thematisiert, bevor abschließend auch auf die Implikationen für Wortschatzforschung und Lexikografie eingegangen wird.
Der valenztheoretischen Behandlung von Argumentstrukturen stehen seit längerer Zeit konstruktionsgrammatische Theorien gegenüber, die die syntaktisch-semantischen Konstruktionen selbst als primäre Objekte der Sprachbeschreibung sehen, welche dann spezifische Lexeme als lexikalische Füllungen selegieren. Die Beiträge dieses Bandes zeigen, dass sich die beiden Ansätze nicht ausschließen müssen, sondern sich bei der theoretischen Modellierung der regelhaften und idiosynkratischen Aspekte von Argumentstrukturen auf fruchtbare Weise ergänzen können. Neben rein theoretisch orientierten Studien enthält der Band Beiträge, deren Gegenstand die Evaluierung von Methoden zur empirischen Fundierung dieser Theorien ist. Zudem wird der Phänomenbereich aus metalexikografischer und aus der Perspektive des Fremd- bzw. Zweitspracherwerbs betrachtet. Zum Teil werden in den Beiträgen kontrastive Analysen vorgenommen, vor allem hinsichtlich des Sprachenpaares Deutsch - Spanisch. Die angewandten Aspekte des Themas werden dabei immer auch an theoretische und empirische Überlegungen rückgebunden. Die Struktur des Bandes reflektiert den Fokus, den die einzelnen Beiträge setzen: Repräsentationen, Konstruktionen, Wortfelder und Methoden.
Sprachwissenschaft und kolonialzeitlicher Sprachkontakt
Sprachliche Begegnungen und Auseinandersetzungen
- 320pages
- 12 heures de lecture
Der Zusammenhang von Sprache und Kolonialismus wird in zunehmendem Maße zum Gegenstand sprachwissenschaftlicher Forschung an deutschen Universitäten. Der vorliegende Band reflektiert die verschiedenen koloniallinguistischen Arbeitsgebiete: die Untersuchung von Sprachkontakten im Kolonialismus, die Analyse kolonialer Diskurse und der Einstellungen zu Sprachen und Gesellschaften, die Rekonstruktion der Auswirkungen kolonialer Sprach- und Sprachenpolitik sowie die Historiographie kolonialzeitlicher sprachwissenschaftlicher Forschung. Ein Schwerpunkt dieses Bandes liegt dabei auf der Erforschung der Kontakte zwischen Sprachen im Zusammenhang mit kolonialen Herrschaftsstrukturen. Zu den fokussierten Sprachen gehören unter anderem Swahili, Chamorro, TokPisin, die Sprachen Nordamerikas, Mikronesiens und des nordöstlichen Neuguineas sowie Kontaktvarietäten des Deutschen in Neuguinea und Namibia.
Sprachliches Wissen zwischen Lexikon und Grammatik
- 590pages
- 21 heures de lecture
Phänomene im Bereich von Valenz, Argumentstruktur, Diathesen, Kollokationen und Phrasemen dienen von jeher zur Bestimmung der Schnittstelle zwischen Lexikon und Grammatik. Mittlerweile sind allerdings grundsätzliche Zweifel an der Berechtigung der sprachtheoretischen Zweiteilung in Lexikon und Grammatik aufgekommen, auch weil die Entwicklungen im Bereich empirischer Methodik einen zunehmend besseren Einblick in die differenzierte Natur sprachlichen Wissens ermöglichen und uns mit semiproduktiven Prozessen, graduellen Kategoriezuordnungen, instabilen sprachlichen Mustern und frequenzgesteuerten Usualisierungen eigentlich regelhafter Strukturen konfrontieren. Die strikte Grenze zwischen der Grammatik als dem Ort des syntaktisch-semantisch Regelhaften und dem Lexikon als dem Repositorium des syntaktisch-semantisch Idiosynkratischen ist damit in Frage gestellt. Die Beiträge des Bandes betrachten den Bereich, wo Regelhaftes und Idiosynkratisches miteinander verwoben sind, sie führen Kontroversen zum Status von Konstruktionen und dem Verhältnis zwischen Lexikon und Grammatik, und sie zeigen, wie empirische Methoden der Korpuslinguistik, Psycho- und Neurolinguistik und Spracherwerbsforschung zur Klärung dieser Kontroversen beitragen.
Drei zentrale Fragen der lexikalischen Semantik werden in der Arbeit behandelt: die Bedeutung von Verben, die Überprüfung der Richtigkeit von Bedeutungsrepräsentationen und die Phänomene, die eine verbsemantische Theorie erklären muss. Die entwickelte Ereignisstrukturtheorie geht davon aus, dass Verben auf Ereignisse referieren, die aus Teilereignissen bestehen, die durch temporale Eigenschaften und Relationen gekennzeichnet sind und semantisch mit den Argumenten des Verbs verbunden sind. Um die empirische Adäquatheit der Theorie zu gewährleisten und zirkuläre Argumentationen zu vermeiden, muss der Gehalt der Bedeutungsrepräsentation unabhängig überprüfbar sein. Zunächst wird gezeigt, wie philosophisch-ontologische Überlegungen und kognitionspsychologische Studien den Ereignisbegriff als zentrale ontologische Größe motivieren. Anschließend wird der logische Typ der verwendeten Prädikate wie „Punktualität“, „Agentivität“ und „Volitionalität“ ausführlich diskutiert, wobei deren Wahrheitsbedingungen anhand kognitionswissenschaftlicher Überlegungen bestimmt werden. Auf dieser Grundlage werden Phänomene aus den Bereichen adverbiale Modifikation, Argumentlinking, Hyponymie und Antonymie sowie die Vorkommensbeschränkungen von Verbbegleitern und die Interpretations- und Vorkommensbeschränkungen von Verben in bestimmten grammatischen Kategorien empirisch anspruchsvoll erklärt.