Bernd Ternes Livres






Die hier gesammelten soziologischen und philosophischen Aufsätze und Essays verstehen sich weiterhin als Fortsetzung der Sammlung, wie sie mit den ersten fünf Bänden vorliegt. Es handelt sich weiterhin um Marginalien, die in sich zwar durchaus bestimmten theoretischen Kontexten verpflichtet sind, aber keinem großen theoretischen Ent-Wurf zur Verfügung stehen, der seit 2002 mit einer ersten Skizzenarbeit zur Technogenen Nähe angefangen wurde. Es bleibt also wieder bei den kleinen Gedankenkörnchen, die sich unterschiedlichen Kontexten (Seminaren, Buchprojekten, Symposien, Anfragen) verdanken. Alle Texte sind innerhalb der letzten fünf Jahre entstanden. Nachgedacht wurde über einen Begriffsrelikt, Dietmar Kamper, ein DFG-Forschungsprojekt, ein Vorbild bürgerlicher Überlebenspraxis, den Niedergang einer Konsenskonsuminstitution, Hans Ulrich Recks Sicht auf Aldo Walker, die Systemtheorie Luhmanns, die Brauchbarkeit der Fiktionalität, eine Arbeit über eine fast vergessene Theorie, die Gründung eines Instituts, die kurrente Kritik, das Wuchern kapitalistischer Nutzenorientierung, den komplexesten Stoffwechsel kultureller Art, eine Zukunftsvision, das Unvorsehbare der Improvisation, eine eigenartige Gruppe und Zeitschrift, das Mirakel und den Gewalterfinder Europa, den Künstler Sandro Antal, den Tod Gerburg Treusch-Dieters, Giorgio Agamben und das Verhältnis von Spiel und Sucht
Die hier gesammelten soziologischen und philosophischen Aufsätze, Essays und Schnipsel verstehen sich weiterhin als Fortsetzung der Sammlung, wie sie mit den ersten vier Bänden vorliegt. Es handelt sich um Marginalien, die in sich zwar durchaus bestimmten theoretischen Kontexten verpflichtet sind, aber bis auf eine Ausnahme keinem größeren theoretischen Ent-Wurf zur Verfügung standen, der 2007 mit einer ersten Publikation zur Techno-genen Nähe angefangen wurde. Es bleibt also wieder – diesmal vielleicht besonders – bei den kleinen Gedankenkörnchen, die sich unterschiedlichen Kontexten (Seminaren, Buchprojekten, Symposien, Anfragen) verdanken. Die meisten Texte sind innerhalb der letzten sechs Jahre entstanden.
Die hier gesammelten soziologischen und philosophischen Aufsätze und Essays verstehen sich weiterhin als Fortsetzung der Sammlung, wie sie mit den ersten drei Bänden vorliegt. Es handelt sich weiterhin um Marginalien, die in sich zwar durchaus bestimmten theoretischen Kontexten verpflichtet sind, aber keinem großen theoretischen Ent-Wurf zur Verfügung stehen, der 2001 mit einer Arbeit zur Exzentrischen Paradoxie versucht und vorerst fertiggestellt wurde. Es bleibt also wieder bei den kleinen Gedankenkörnchen, die sich unterschiedlichen Anläßen (Seminaren, Buchprojekten, Symposien) verdanken. Nachgedacht wurde über die Selbstausfällung, genannt Liebe; über die Frage, ob Regeln des Konstruierens Konstrukte sind; darüber, was mit den Anschlägen auf das WTC passiert ist; über den Tod Dietmar Kampers; über das rigorose Glück als singende Sphinx; über drei äußerst gelungene Arbeiten von Andreas Hellmann, Andreas Langensiepen und Hans Ulrich Reck; über einige Begriffe der neueren Medientheorie (zusammen mit Dietmar Kamper); über das Kino Jean-Luc Godards; und über die Anthropologie in pragmatischer Hinsicht Kants. Abgeschlossen wird der Band mit einem Gastbeitrag von Maria Talarouga & Herbert Neidhöfer zum Verhältnis von Blick und Bild.
Auch der dritte Band unterlässt die Verlegenheitslösung, den Texten durch eine Untertitelung einen gemeinsamen Focus, einen gemeinsamen Themenhorizont oder gar ein gemeinsames Problem anzudienen. Dazu waren die Anläße und Einbettungen, die zu den Texten geführt haben, zu divers. Die Aufsätze, Vorträge und Essays verstehen sich also auch hier wieder tatsächlich als Marginalien resp. Paragranien. Nachgedacht wurde über die zeitgenössische Form der Selbstverachtung, über die Zukunft der Varietät von Formen, über das Verhältnis von Schicksal und Zufall des Menschen, über das geänderte Verhältnis von Gewalt und Recht, über eine einzigartige Kulturanthropologie Hans Peter Webers, über die Historische Anthropologie Dietmar Kampers, über das eigenartige Indifferentwerden von Exklusion und Inklusion; desweiteren über die Darstellbarkeit einer vermittelbaren Anthropologie, über die weiterhin enigmatischen Begriffe Körper und Zeit, über die Beziehung zwischen Ahnung und Diskursivität, über den Tod Luhmanns und die Habilitationsschrift Manfred Fasslers, über den Stand der Wissenschaften; sowie über die Zeichnungen Chlodwig Poths, über konkrete und abstrakte Virtualität, und über die Talkshow.
Die hier versammelten Aufsätze, Vorträge und Artikel setzen die im ersten Band enthaltene Art, sich Themen, Theorien und dem Schreiben selbst randständig zu nähern, fort. Wenngleich derzeit ein monographisch anmutendes Theorieunternehmen in Arbeit ist, beziehen sie sich in keiner Weise auf dieses; sie bleiben, in ihrer Gestalt als Paragranien, eigenständig. Und sie versuchen weiterhin den Gedanken auszuprobieren, wie nachzudenken ist, wenn die klassischen Scheidewände zwischen Wahrheit, Mythos und tieferer Bedeutungslosigkeit und die zwischen Wissenschaft, Literatur und Ästhetik keine Sicht mehr versperren. Nachgedacht wurde über Phantasmen im Raum zwischen Traum und Wahn, über das Risiko der Gesellschaft, sich auf Experten zu verlassen, über den Stand der Camouflage als Täuschungskompetenz, über Gestalten totalitärer Vernunft im Radikalen Konstruktivismus und in der Systemtheorie, über die Begriffe Autopoiesis und Aisthesis, über die Inkommensurabilität von Wahrnehmung und Kommunikation, über den Verfall der Schuld als Bildner der Ich-Funktion, über einfache Lösungen angesichts der Unvorstellbarkeit von Problemen; sowie in Miniaturen über tages- und kulturpolitische Ereignisse und Ansichten.
Die hier versammelten soziologischen Aufsätze und Essays verstehen sich tatsächlich als Marginalien, also als randständig; vielleicht könnte man sie auch als Paragranien bezeichnen, also kleine Gedankenkörnchen. Und dies in zweierlei Hinsicht: Sowohl randständig bezogen auf das Fach Soziologie, als auch nicht den Kern treffend bezogen auf die verhandelten Sachverhalte und Autoren. Dennoch handelt es sich nicht um marginale Soziologie; bzw. wenn, dann im Sinne eines schwachen Denkens. Es ist also damit zu rechnen, dass dem normalen Bild soziologischer Analyse nicht entsprochen als auch den Themen nicht Genüge getan wird. Wer es plausibel findet, davon auszugehen, dass gegenwärtig nur noch dann Welt soziologisch oder gar wissenschaftlich beschreibbar ist, wenn nicht ausschließlich soziologisch und wissenschaftlich beschrieben wird, der dürfte mit Form und Inhalt der Texte keine Probleme haben. Nachgedacht wurde über das Woher der Gesellschaft, über den Begriff des Bösen, über den Stellenwert von Bildern, über Selbstfremdheit, über den Begriff der Wahrnehmung, über das, was Wahnsinn heißt, über die Eigenarten des Begriffs Zeit, über den soziologischen Wert des Begriffs Idiosynkrasie; sowie über die Autoren Niklas Luhmann, Franz Josef Czernin und Theodor W. Adorno.
Die zentrale Vorstellung rigorosen Glücks geht von der Behauptung aus, daß Liebe und soziale Anerkennung in den gängigen gesellschaftlichen Formen defizitär bis ruiniert sind; daß die historische Zeit des Sozialisationsvehikels Staat auch in seinen progressivsten Fassungen an ein Ende der „Ausdifferenzierung“ geraten ist; daß mit dem rigorosen Glück eine grundlegende Reformulierung der Stoffwechselprozesse zwischen Menschen, zwischen Mensch und Gesellschaft und zwischen Mensch, Gesellschaft und 'Natur' notwendig wird: Diese Reformulierung belastet kulturanthropologische und kulturtechnische Dimensionen, sie entlastet genuin psychologische, philosophische und auch soziologische. Sie zielt auf die Beantwortung folgender Frage: Wie kann über das Glück eine neue gesellschaftliche Vermittlungsqualität hergestellt werden, die die Parameter des Täuschens, des Tauschs und des Austauschs so ummodelt, daß die gesellschaftliche Produktion von Angst zu einer Produktion des Glücks wird, die dann ihrerseits zu einer anderen Form des Produzierens in der Gesellschaft und zu einer anderen Form der Produktion von Gesellschaft führen könnte? Das Buch versammelt erste Annäherungen ans rigorose Glück.
Die Arbeit nutzt die typische Art von Talkshows, Begriffe und Argumente eher zu erwähnen als sie zu verwenden. Sie bedient sich des Formats einer Talkshow, um Aussagen prägnanter zu formulieren, ohne wesentliche Sinn- und Verstehensverluste zu riskieren, und um Verständlichkeit durch die Dokumentation von Sprechakten zu erreichen. Die Annahme ist, dass Neuheit in Kunst oder Wissenschaft nicht mehr aus der Spannung zwischen 'Poiesis' und 'Mimesis' entsteht. Die Arbeitsteilung zwischen kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Medien endet zugunsten einer Öffnung für bisher unbezügliche Materialien und mündet in ein fernsehähnliches Verarbeitungsparadigma, das alles zulässt. Wenn Sprache und Schrift privat werden und sich von ihrer Verständigungsfunktion abkoppeln, beginnt das Recht, sich von der erzwungenen Gleichgültigkeit seiner Anwendung zu verabschieden. Politik und Öffentlichkeit finden im Partikularismus und Regionalismus ihren Platz. Zukünftige Geschichte verwandelt sich in Erinnerungen an gescheiterte Versuche, Geschichte erinnerlich zu halten. Kultur zeigt sich als noch sinn- und geistloser als die Natur. Die Frage, wie lange „wir Algebraisten im Fleisch“ nach dem unbekannten X suchen müssen, wird zu einem klaren Urteil: Welche Universen bleiben der europäischen Aufklärung, um den wachsenden Universen der Kontingenz, des Kapitals, der Television und des Elends entgegenzutreten?