Der Appenzeller Bauernmaler Conrad Starck
Dargestellt anhand seiner Arbeiten im Historischen Museum St. Gallen
Viel mehr als seinen Namen, den er auf ein von ihm bemaltes Möbel schrieb, wissen wir nicht von ihm. «Gemacht von Conrad Starck» steht auf dem 1809 datierten Kasten, den sich Franz Anton Broger und seine Frau Josepha Huber zu ihrer Hochzeit malen liessen. Bei Appenzeller Bauern war es damals Brauch, die Namen ihrer Möbel zu vermerken, jedoch ist die Malersignatur eine seltene Ausnahme. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Alpfahrtsbilder häufig mit den Namen der Maler versehen, als der Brauch, Möbel mit Bildern zu schmücken, aus der Mode kam und Conrad Starck nicht mehr lebte. Oben am Kranz dieses Kastens zieht sich in Form eines «Sennenstreifens» die Reihe der zur Alp fahrenden Sennen und Tiere hin. Auf den Türfüllungen sind oben eine Schusterwerkstatt und unten eine Heuernte zu sehen, passend zum Berufsbild des Besitzers. Stilistisch verwandte Darstellungen kommen auf Möbeln in der Gegend von Gonten und Urnäsch vor. So wuchs das Werk, das wir aufgrund von Vergleichen mit dem einzigen gesicherten Beispiel Conrad Starck zuschreiben können, zusehends.

