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Utz Böhner

    Die Felsgesteingeräte der endneolithischen Siedlung von Dietfurt a.d. Altmühl, Lkr. Neumarkt i.d. OPf.
    Die Schicht E3 der Sesselfelsgrotte und die Funde aus dem Abri I am Schulerloch
    • Die Schicht E3 der Sesselfelsgrotte und die Funde aus dem Abri I am Schulerloch

      Späte Micoquien-Inventare und ihre Stellung zum Moustérien (Forschungsprojekt "Das Paläolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmühltals II" Teil IV)

      Die Sesselfelsgrotte, uber dem Markt Neuessing in dem an altbekannten und beruhmten palaolithischen Abri- und Hohlenstationen so reichen Unteren Altmuhltal gelegen, gehort zu den bedeutendsten Fundstellen in Mitteleuropa. 1964-1977 und 1981 gegraben, lieferte die nahezu 7 Meter machtige Schichtenfolge etwa 25 mittel- und jungpalaolithische Kulturhorizonte. Mousterien- (Untere Schichten sowie E3) und Micoquien-Straten (G-Schichten-Komplex) enthalten ein einmalig gegliedertes Mittelpalaolithikum. Daruber folgt nach einer Diskordanz eine mehrschichtige Sequenz spatpleistozaner Begehungen. Die Grabungsergebnisse wurden bereits in 4 Banden ab 1995 vorgelegt. Der jetzt erscheinende Band uber die Schicht E3 und uber die zeitgleichen Kulturreste des erst 1992-1994 gegrabenen nahe gelegenen Abri I am Schulerloch zeigt mit Hilfe moderner Auswertungsverfahren, die neue Massstabe setzen, die besondere Problematik der Spatzeit des Neandertalers auf.

      Die Schicht E3 der Sesselfelsgrotte und die Funde aus dem Abri I am Schulerloch
    • Thema ist das Geräteinventar aus Felsgestein der Chamer Siedlung. Klopfsteine traten konzentriert in kugeliger, ovaler und würfelförmiger Gestalt auf. Als Rohmaterial diente Hornstein, die Form erlaubt keine Unterscheidung zwischen jung- und endneolithischen Typen. Handmühlen und Schleifsteine aus Sandstein zeigen kaum kulturtypische Merkmale. Zu den Axtklingen fehlen direkte Vergleichsstücke; sie fanden sich nur in Zone 3 und weisen runde, leicht bikonische Bohrungen auf. Ein sechseckig facettiertes Stück gehört vermutlich zur schnurkeramischen Kultur. Beilklingen aus Amphibolit sind gleichmäßig verteilt, vollständig überschliffen und häufig symmetrisch. Nur Flachbeilklingen in vier Größen sind vorhanden, wobei die kleinen mit, die großen ohne Zwischenfutter geschäftet waren. Das Fehlen von Herstellungsresten deutet auf den Import von Fertigprodukten hin, die vor Ort bearbeitet wurden. Die Herstellungstechniken umfassten Sägeschnitt, Schlag- und Picktechnik. Der Einfluss von Kupferblättern führte zu einem Traditionsbruch bei den Beilen vom Jung- zum Endneolithikum.

      Die Felsgesteingeräte der endneolithischen Siedlung von Dietfurt a.d. Altmühl, Lkr. Neumarkt i.d. OPf.