Victor Auburtins heroischer Abgesang auf die Kunst ist nicht zuletzt wegen des großartigen Stils ein Lesevergnügen. Aber es ist eben auch ein Bildungserlebnis und eine in seiner Argumentation durchaus schlüssige Bestandsaufnahme, was mit dem Niedergang der klassischen Ideale für einen Schöngeist wie Auburtin alles so verlorenen gegangen ist. Da ist nichts herumzudeuteln oder zu ändern. Die Messen sind gelesen, Kretins übernehmen den Laden: „Wir, die wir die Kunst fühlen, wir gehören einer absterbenden Spezies an, einer schwächlichen Spezies, die nach dem Gesetz der Selektion ausgemerzt wird, die dem Stärkeren, also Rohen, und dem Passenden, also Gemeinen, Platz zu machen verurteilt ist. Ich erschauere vor der elektrischen Größe der kommenden Generation, und ich verwerfe sie noch aus der Eierkiste heraus, in die man mich genagelt haben wird. Sollen wir verzweifeln? Nein, wir werden leben ohne Kunst, es gibt Größeres...“
Victor Auburtin Ordre des livres






- 2019
- 2018
Pfauenfedern
- 110pages
- 4 heures de lecture
Das Buch gilt als kulturell bedeutend und ist ein wichtiger Bestandteil des zivilisatorischen Wissens. Es wurde aus dem Originaldokument reproduziert und bleibt diesem treu, einschließlich aller ursprünglichen Copyright-Verweise und Bibliotheksstempel. Diese Merkmale belegen die historische Relevanz und den Stellenwert des Werkes in bedeutenden Bibliotheken weltweit.
- 2018
Pfauenfedern
Phantastische Weltgeschichten
Ein Kater durchschwimmt den Atlantischen Ozean; Dr. Prohasca, Chefredakteur der 'Babylonischen Volksstimme', unterbreitet Großkönig Xerxes revolutionäre Pläne; ein Schwanz wird abgebissen; Kapitän Buller vom Kanonenboot 'Arrogant' nimmt für England das Paradies in Besitz: Im Parallel-Universum dieses Buches geschieht das Unfassbare – kein Ort ist zu abgeschieden, keine Zeit zu entlegen, kein Gedanke zu gewagt, um nicht vom Autor gefasst oder herbeizitiert zu werden. Unvergänglich in ihren Lehren über Macht und Liebe, Entfremdung, Eifersucht und Gier enthält diese 1921 erstmals veröffentlichte Sammlung Auburtinscher Feuilletons viel von den Schicksalen damaliger Zeit: So wird – pars pro toto – ein Kriegsheimkehrer namens Odysseus zum Fremdling und Störfaktor für all‘ jene, die zu Hause den Alltag zu bewältigen hatten. Andere dagegen sind glücklicher dran: Als lebte er in einer Gegenwelt, darf sich ein Wissenschaftler in diesen unruhigen Zeitläuften seinen Studien über das Vorkommen des lateinischen Wortes 'quamquam' widmen. Und schließlich: Für manche hat die Zeit schlichtweg keine Verwendung. So wird der Tischlermeister Haberlandt, mit dessen Werkstatt es in der Ära industrieller Möbelproduktion rapide bergab ging, von gutgenährten Pfaffen aber auch Parteifunktionären mit Sprüchen über das Jenseits und den Zukunftsstaat abgespeist, das macht nicht satt und tröstet kaum. Nicht immer sind diese zumeist im 'Berliner Tageblatt' vorab publizierten Feuilletons, in denen Auburtin erstmals seine ureigenste Diktion entwickelte, so zeitbezogen und bitterböse wie die letztgenannten. Manchmal schillern und prunken sie auch nur wie 'Pfauenfedern'. Oder kommen auf Taubenfüßen daher, kinderleicht, schalkhaft und heiter, mit liebenswürdiger Ironie: So, wenn in einer der besten Geschichten des Buches, ein Wiener Stammtisch von Theaterkritikern über die Ortstreue von Tieren räsonniert. Wollte man Victor Auburtin ein Denkmal setzten, dann sollte es katzenförmig sein: Schon aufgrund dieser aberwitzigen Erzählung mit dem heimatverbundenen dreibeinigen Kater Cleveland – einem der smartesten Tiere, das die deutsche Literatur dank Victor Auburtin kennt.
- 2013
Noch während des Ersten Weltkriegs veröffentlicht der Journalist Victor Auburtin seine Aufzeichnungen über seine dreijährige Odyssee als Zivilinternierter in den Gefängnissen und Lagern Frankreichs. Kurt Tucholsky urteilt darüber am 20. Juni 1918 in der Weltbühne: 'Nach all den großmäuligen Berichten … nach all diesem Schund endlich … ein menschliches Zeugnis aus dem Kriege.'
- 2012
Die Hardcover-Ausgabe gehört zur Reihe TREDITION CLASSICS, die sich der Wiederveröffentlichung klassischer Werke aus über zwei Jahrtausenden widmet. Der Verlag tredition aus Hamburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, vergriffene und antiquarische Literatur zugänglich zu machen und somit zur Bewahrung der Weltliteratur beizutragen. Diese Initiative fördert die Kultur und sorgt dafür, dass viele bedeutende Werke nicht in Vergessenheit geraten.
- 2001
Er mag "zweitens Berlin nicht", behauptete Kurt Tucholsky, erkannte aber bald: der "richtige, leise Berliner" Victor Auburtin hat - wie Fontane und sein Altersgenosse Arthur Eloesser - Berlin "mit jenem heitern, freundlichen, liebevollen Spott gesehen... so mit einer zwinkernden Ironie, die ablehnt und doch nicht lassen kann, zu lieben". Die hellsichtige "Hassliebe" dieser 30 Miniaturen und Feuilletons aus dem Berliner Tageblatt von 1911-1927 macht dem heutigen Leser bewußt, wie sehr Berlin - das "immer wird und nie ist" - und die Berliner sich in einem Jahrhundert unter dem Scheuerlappen ihres Himmels treu und gleich geblieben sind.
- 2001
Archimedes und das Wasserklosett
Causerien von der Reise nach Delphi
- 2000
Sand und Sachsen
Ein Sommerbilderbüchlein von Ost- und Nordsee in Worten
- 2000

