Der schöne Gott
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Der Titel ist eine literaturwissenschaftliche Studie, die Gottesbilder aus philosophischer Perspektive betrachtet, anstatt sich auf die bisher vorherrschende motivgeschichtliche Analyse zu stützen. Diese Vorgehensweise wird als unzureichend erachtet, da sie den größeren gedanklichen Zusammenhang vernachlässigt, der sich nur interdisziplinär und ontotheologisch, wie von Heidegger beschrieben, erfassen lässt. Zudem wird die Bewusstseinsproblematik, zunehmend durch die Neurobiologie beleuchtet, als Teil einer philosophischen Tradition erkennbar, deren Vielfalt in den Geistes- und Literaturwissenschaften oft übersehen wird. Theologie, Philologie und Kunsttheorie tragen zu einer Philosophie des Bewusstseins bei, die jeden ästhetischen Ausdruck begleitet und mit einem ‚neuroästhetischen‘ Kontext anreichert. Ziel ist es, eine interdisziplinäre Systematik zu entwickeln, die in Kants kritischem Werk ihre methodische Grundlage findet. Anhand von vier Themenkreisen (Dialektik, System, Einbildung, Sprache) werden die strukturellen Verbindungen zwischen Ästhetik und Theologie erläutert. Theoretische Ausführungen werden durch vier Exkurse ergänzt, die neue interpretative Perspektiven aus kunsttheoretischer, theologischer und literaturwissenschaftlicher Sicht eröffnen. Es wird deutlich, dass die philosophisch-begriffliche Reflexion von Gottesbildern direkte Auswirkungen auf geisteswissenschaftliche Untersuchungen hat.
