In diesem Lehrbuch wird erstmals konsequent vor einem körpersoziologischen Hintergrund eine Soziologie der Behinderung entwickelt. Dies geschieht im steten Rückgriff auf kulturhistorische und kulturanthropologische Beispiele, auf statistische Daten und empirische Forschungsbefunde. Unter den Überschriften „soziale Produktionen“, „soziale Reaktionen“ und „soziale Konstruktionen“ wird ein fundierter Überblick über soziologische Dimensionen körperlicher, kognitiver und psychischer Behinderungen vermittelt. In exemplarischen Studien (u. a. zu sozialen Reaktionen, Freakshows, Behinderung im Nationalsozialismus, biographischen Aspekten von Behinderung) werden Denkweisen und Forschungsperspektiven der Soziologie der Behinderung demonstriert. Dabei wird auf klassische stigmatisierungstheoretische Konzepte und Befunde ebenso eingegangen wie auf neueste Forschungsergebnisse aus den naturwissenschaftlich geprägten Neurowissenschaften und die sozialkonstruktivistischen Ansätze der sogenannten „Disability Studies“. Das Lehrbuch ermöglicht eine neue und mehrperspektivische Sichtweise von Behinderung und richtet sich ebenso an Lehrende und Studierende, die an soziologischen Fragen interessiert sind, wie an Lehrende und Studierende der Sozial-, Heil- und Sonderpädagogik
Jörg Michael Kastl Livres






Generalität des Körpers
Maurice Merleau-Ponty und das Problem der Struktur in den Sozialwissenschaften
Grenzen der Intelligenz
Die soziologische Theorie und das Rätsel der Intentionalität
- 379pages
- 14 heures de lecture
Behinderung, Soziologie und gesellschaftliche Erfahrung
Im Gespräch mit Günther Cloerkes
- 176pages
- 7 heures de lecture
Günther Cloerkes ist einer der wichtigsten europäischen Vertreter einer interaktionistischen Soziologie der Behinderten. Im Zentrum des Bandes stehen Gespräche und Interviews, die Kai Felkendorff und Jörg Michael Kastl mit ihm in den Jahren 2009-2013 geführt haben. Sie werden ergänzt durch Aufsätze von Günther Cloerkes und Jörg Michael Kastl, die historische und systematische Aspekte einer sozial engagierten Soziologie der Behinderten und der Behinderung beleuchten.
Im Mittelpunkt steht die Biographie eines Mannes mit einer langjährigen chronischen Schizophrenie, der mit Hilfe eines Persönlichen Budgets wieder Möglichkeiten eines selbstständigen und selbstbestimmten Lebens zurück gewinnt. Hannes K. widerSetzt sich mit Karate, I Ging und Gitarrenunterricht gezielt und aus seiner Sicht logisch der Macht seiner Stimmen und verwendet dafür sein ihm zustehendes Geld. Eine Entscheidung, die in der Familie, in der er immer noch lebt, nicht unumstritten ist. Die bemerkenswerten Interview-Aufzeichnungen, die der Autor im Rahmen eines Modellprojekts mit Hannes und seiner Familie führte, zeigen, wie eng verwoben die Erfahrung und Deutung der Schizophrenie und ihre Bewältigung mit der AuseinanderSetzung in der Familie ist. Jörg Michael Kastl verknüpft erstmals Fragen der Behinderung mit dem soziobiographischen Ansatz und bezieht dabei auch neuere Forschungsergebnisse zur Schizophrenie ein. Sehr eindrucksvoll, verblüffend und dabei gleichermaßen informativ zeigt diese biographische Annäherung an einen »behinderten« Menschen, wie sich das Persönliche Budget auf den Nutzer und seine Familie auswirkt.
InhaltsverzeichnisVorbemerkungen.I: Die Komplexität der Gesellschaft und die Organisalion der journalistischen Arbeit.1. Einleitung.2. Exemplarische Untersuchungen der Organisationsstnrkturen von Rundfunkanstalten.3. Analysen journalistischen Handelns und Wissens.4. Zum Begriff der “Organisationsumwelt”.5. Konsequenzen für Theorie und empirische Redak tionsforschung.II Forschungsbericht.1. Freie Mitarbeit als Spezifikum redaktioneller Rundfunkarbeit.2. Empirische Befunde zur Frage der Arbeitsteilung zwischen festangestellten und freien Mitarbeitern.3. Zum Umweltbezug des redaktionellen Handelns.4. Freie Mitarbeit als professionelle Sozialisation.5. Schlußüberlegung.Literatur.Verwendetes Datenmaterial.Anhang 1: Kodierungsliste der Arbeitsbeobachtung.Anhang 2: Episodenübersicht.Anhang 3: Verteilung der wichtigsten Tätigkeitskategorien.Anhang 4: Verteilung der Interaktionspartner-Kategorien.Anhang 5: Diskriminanzanalyse/Arbeitsbeobachtung.Anhang 6: Fragebogen.Anhang 7: übersicht Befragte — schriftliche Befragung.Anhang 8: Mittelwerte der Clustergruppen für die Variablen der schriftlichen Befragung.Anhang 9: Vergleich der Signifikanzniveaus F-Test und Kruskal-Wallis-Test für die significant die Clustergruppen unterscheidenden Variablen.