Focusing on the concept of gender, Barbara Marshall critically examines its role as a foundational element in feminist social theory and contemporary political discussions. The work explores how gender shapes various debates and contributes to the feminist critical project, offering insights into its significance in understanding social dynamics and political discourse.
Barbara Marshall Livres




Die Idee, in Erfurt eine Universitat (wieder) zu grunden, entstand aus einer Initiative ostdeutscher Burger vor und nach der Wende 1989/90. Diese Versuche waren jedoch zum Scheitern verurteilt. Erst die Entschlossenheit der Landesregierung, in der Stadt eine neue, sorgfaltig geplante, geisteswissenschaftlich orientierte Reformuniversitat einzurichten, hatte Erfolg. Die in Erfurt bestehenden Einrichtungen wurden entweder geschlossen (Medizinische Akademie) oder wie die Padagogische Hochschule in die Universitat integriert; aus dem Philosophisch-Theologischen Studium wurde die (Katholische) Theologische Fakultat. Mit dem angeschlossenen Max-Weber-Kolleg wurde eine damals neuartige Kombination von Forschungs- und Graduiertenkolleg etabliert. Zur Profilbildung trug ein engagiertes Fuhrungstrio unter dem bekannten Wissenschaftspolitiker Peter Glotz als Grundungsrektor bei. Mit dessen Ruckzug mussten ambitionierte Reformplane relativiert und den Thuringer Gegebenheiten angepasst werden. Die Universitat Erfurt heute ahnelt nur noch in einigen Bereichen den Konzepten der Grunder.
In Potsdam hatte es bis 1991 keine Universität gegeben, wohl aber drei DDR Eliteinstitutionen: zur Weiterbildung der Offiziere der Staatssicherheit, zur Ausbildung der leitenden Kader der Verwaltung, Wirtschaft, Rechtsprechung und Diplomatie sowie zur Lehrerausbildung (größte Lehrerbildungseinrichtung der DDR). Die letzten beiden wurden in die neue Universität (UP) eingegliedert, was ihr einen umfangreichen, auf Lebenszeit angestellten Lehrkörper bescherte. Dessen Reduzierung wurde aus finanziellen und akademischen Gründen notwendig, wodurch die Verteidigung dieser Arbeitsplätze zum zentralen Problem der neuen Einrichtung wurde. So arbeitete ein mehrheitlich westdeutscher Gründungssenat zwar die akademischen Strukturen aus, doch standen diesen relativ wohlmeinenden, aber taktisch wenig versierten Westdeutschen politisch erfahrene, selbstbewusste Ostdeutsche gegenüber. Diese Konstellation war einmalig und steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Sie zeigt, wie es den Ostdeutschen – mit Unterstützung der Brandenburger Landesregierung – häufig gelingen konnte, ihre Interessen bei weitgehender Ausklammerung ihrer politischen Vergangenheit, durchzusetzen.
Die erste Biographie des deutschen Staatsmannes (1913-1992), die die gesamte Lebensleistung umfasst