Aus der Perspektive des ordonomischen Forschungsprogramms wird im Anschluss an Immanuel Kant, John Stuart Mill und Hermann Hesse eine Ethik für Intellektuelle entwickelt, die um den Begriff der „Diskursverantwortung“ zentriert ist. Der Kerngedanke: Insbesondere Wissenschaftler, die in gesellschaftlichen Diskursen als Experten auftreten, dürfen bei ihrem öffentlichen Vernunftgebrauch (in der Politik) nicht ausgerechnet jene Regeln verletzen, die sie bei ihrem privaten Vernunftgebrauch (in Forschung und Lehre) einzuhalten gelernt haben (sollten). Demokratie ist auf die Orientierungsleistungen funktionaler Diskurse angewiesen. Deshalb sollten Intellektuelle daran arbeiten, etwaige Diskursblockaden, die gerade in Zeiten des Krieges besonders stark ausgeprägt sein können, nicht weiter zu verstärken, sondern zu überwinden. Insbesondere gilt es, die Fallstricke eines rigiden, dichotom(an)ischen Freund-Feind-Denkens zu vermeiden sowie die epistemische Integrität – und damit auch die institutionalisierte Qualität – diskursiver Verständnis- und Verständigungsprozesse hochzuhalten.
Ingo Pies Ordre des livres
1 janvier 1964






- 2023
- 2022
Klaus Leisinger und Ingo Pies diskutieren in einem Briefwechsel die Herausforderungen und Möglichkeiten integren Unternehmenshandelns im internationalen Wettbewerb. Sie beleuchten, wie unterschiedliche Perspektiven auf Unternehmensverantwortung und -integrität vereinbart werden können, um Missverständnisse und Kommunikationsdefizite zu überwinden.