Affekte und Emotionen - zwei Schlagworte, die in den aktuellen Diskursen der Geistes- und Kulturwissenschaften eine zentrale Rolle spielen. In diesem Band werden die vielschichtigen Beziehungen zwischen Affekten und Emotionen in ihren unterschiedlichen kulturellen Kontexten erörtert und gedeutet. Anhand von Beispielen, die vom Mittelalter bis in die Moderne reichen, beleuchten die Aufsätze Einsichten und Zusammenhänge aus philosophischer, historischer und v. a. literaturwissenschaftlicher Perspektive und eröffnen dabei Einsichten in diesen Themenkreis, die bisher weitgehend vernachlässigt wurden.
Das zweite Internationale Kingstoner Symposium fand 1993 statt und präsentiert eine Auswahl der gehaltenen Vorträge. Ziel war die Förderung des interdisziplinären und interkulturellen Dialogs. Die Beiträge von nordamerikanischen und europäischen Wissenschaftlern decken philosophische, historische, filmästhetische, literarische, medientheoretische, politische und „virtuelle“ Aspekte von Natur, Raum und Landschaft ab. Seel untersucht ästhetische Landschaften, während Krause das Verständnis von Landschaft in Deutschland und Nordamerika beleuchtet. Keller thematisiert Nachhaltigkeit und die Interkulturalität zweier Naturverhältnisse. Hörisch analysiert die Medien der Natur und deren Einfluss. Esterhammer betrachtet kreative Prozesse in Hölderlins „Griechenland“. Gruber diskutiert die Raumgebung in Goethes „Die Wahlverwandtschaften“, während Purdy die Anordnung von Wohnräumen thematisiert. Scheck befasst sich mit Wäldern in Wilhelm Hauffs „Das kalte Herz“. Goheen betrachtet städtische öffentliche Räume in Kanada des 19. Jahrhunderts. Uebel analysiert die Werke von Melville und Chamisso. Mueller thematisiert Hotelgeschichten, und Grimm diskutiert Zeichenbedingungen in der Moderne. Aures betrachtet die Funktion der Natur in Christa Wolfs Werk. Gruettner untersucht die Waldromantik bei Günter Grass und anderen. Schmidt thematisiert das Werk von Franz Hohler, während Böhn die filmische Erzählweise bei Jim Jarmusch und Peter Greenaway a
Der Band Verleiblichungen untersucht eine bedeutende Grundfigur des Denkens und Schreibens, die unterschiedliche Realitätsbereiche durch Begriffe und Bilder am menschlichen Leib orientiert. Der menschliche Körper, sowohl weiblich als auch männlich, dient seit jeher als reichhaltiges Reservoir für solche Veranschaulichungen. Die Beziehung zwischen Welt und Leiblichkeit sowie zwischen Wirklichkeitswahrnehmung und Leiberfahrung ist dabei eng verknüpft. Besonders ideologisch und politisch brisant sind Phantasien, in denen beispielsweise ein Weltteil sich seinem Entdecker „in Gestalt eines zarten Weibes anschmiegt“ oder Eroberungen als gewaltsame Penetration eines weiblichen Körpers imaginiert werden. Die Analysen nordamerikanischer und deutscher Autorinnen und Autoren beleuchten das Leib-/Körper-Thema in prämodern-archaischen Schriften, mittelalterlichen Texten sowie der Literatur der Klassik, Romantik und Neuzeit bis hin zur Gegenwart und dem Cyberspace. Sie untersuchen Formen, Metaphern und Strategien der Verleiblichung als langfristige Denkform und deren handlungs- und bedeutungstragenden, aber auch diskriminierenden Funktionen, insbesondere im Kontext der Gender-Problematik in der Literatur.
Das Konzept der Interkulturalität wird in der kanadischen Germanistik intensiv diskutiert. Der Sammelband informiert über zentrale Positionen zu Themen wie „Interkulturelle Germanistik und German Studies im kanadischen Kontext“, „Interkulturelle Modelle im Sprach- und Literaturunterricht“ sowie „Literatur- und Kulturanalysen“. Beiträge behandeln unter anderem kulturthemenorientierte Lehre, die politischen Aspekte des kulturellen Austauschs in der Hochschulbildung, sowie die Einflüsse deutscher und kanadischer Bildung auf die Germanistik in Kanada. Weitere Themen sind die Entwicklung interkultureller Didaktik, die Bedeutung von Schimpf- und Tabuwörtern in der Sprachvermittlung, und Projekte, die Gemeinsamkeiten im kanadischen und deutschen Alltag erforschen. Auch die Analyse von deutscher Lyrik im kanadischen Kontext und die Betrachtung der Literatur des freiwilligen Exils werden thematisiert. Die Autoren betonen die zentrale Rolle des „Fremden“ in der Germanistik und dessen Bedeutung für die Zukunft des Fachs. Der Band bietet eine wichtige Grundlage für die Diskussion interkultureller Germanistik und Fremdsprachendidaktik und ist relevant über Kanada hinaus.