Die Jugendhilfeplanung steht vor der Herausforderung, ein bedarfsgerechtes Angebot für junge Menschen rechtzeitig und ausreichend bereitzustellen. Dies erfordert die Ermittlung und Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen der Adressatinnen, was eine partizipative Gestaltung der Planungsprozesse notwendig macht. In diesem Kontext wird ein Partizipationsmodell vorgestellt, das den Adressatinnen der Jugendhilfe einen Expertinnenstatus verleiht und sie als handelnde Subjekte ernst nimmt. Es wird aufgezeigt, wie Beteiligungsformen initiiert werden können, die eine Selbstthematisierung der Adressatinnen ermöglichen. Eine qualitative Studie mit 8- bis 19-jährigen Mädchen und jungen Frauen dient als Ausgangspunkt, um individuelle und gruppenspezifische Bedürfnisse sichtbar zu machen und zu interpretieren. Der daraus resultierende Bedarf wird in Fachdiskurse eingebracht. Der erste Teil des Buches bietet eine theoretische Grundlage für die Planung und Durchführung von Beteiligungsprozessen, während der zweite Teil die qualitative Erhebung vorstellt, die sozialräumliche Erfahrungen und Deutungsmuster beschreibt. Daraus werden konkrete Empfehlungen für die Jugendhilfeplanung abgeleitet. Das Buch richtet sich an Fachkräfte der Sozialen Arbeit, die öffentliche Räume und Angebote für Mädchen und junge Frauen gestalten.
Angelika Henschel Livres






Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben
Das Frauenhaus als entwicklungsunterstützende Sozialisationsinstanz
Zwanzig Mädchen und Jungen, die vorübergehend einen Frauenhausaufenthalt erlebten, berichten über ihre häuslichen Gewalterfahrungen und ihre Erlebnisse im Frauenhaus. Ihre individuellen Entwicklungsverläufe zeigen, dass das Miterleben von häuslicher Gewalt einen Risikofaktor in der Persönlichkeitsentwicklung darstellt. Jedoch vermag es auch Ressourcen im Sinne von Resilienz zu aktivieren, wenn Frauenhäuser sich als unterstützende und entwicklungsfördernde Sozialisationsinstanzen verstehen. Die Pionierleistung der vorliegenden Studie gründet sich darin, die Gewalterfahrungen dieser Kinder in einem dezidierten Studiendesign mittels strukturierter Interviews erfasst und systematisch ausgewertet zu haben. Daraus ergaben sich tiefe Einsichten über das Erleben der Kinder im Frauenhaus. Aus diesen gewonnenen Erkenntnissen werden in einem - diese Studie kennzeichnenden- sozialisationstheoretischen Zugang Empfehlungen für die Arbeit im Frauenhaus abgeleitet und politische Notwendigkeiten aufgezeigt.
Wie kann die Weiterqualifizierung von Fachkräften der Sozialen Arbeit in einer Wissensgesellschaft unter dem Aspekt des „Lebenslangen Lernens“ gelingen, während Barrieren berücksichtigt werden? Es wird untersucht, wie anstelle starrer Abschlüsse neue Anschlüsse ermöglicht werden können. Fragen der Durchlässigkeit, Anrechnung und berufsbegleitenden Qualifizierung spielen eine zentrale Rolle in der Professionalisierung Sozialer Arbeit. Zudem wird erörtert, welche Maßnahmen erforderlich sind, um den Bedürfnissen der Sozialwirtschaft und der Zielgruppe gerecht zu werden. Aktuelle Themen wie Gender Mainstreaming, Diversity und Inklusion werden dabei mit einem starken Fokus auf die spezifische Zielgruppe behandelt. Die Grundlagen zu „Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung“, „Karrierewege in der Sozialen Arbeit“ sowie „Gender Mainstreaming und Diversity in der akademischen Weiterbildung“ werden theorie- und forschungsbasiert dargestellt. Praxisbeispiele zur Öffnung der Hochschule und Gestaltung akademischer Weiterbildungsformate, die im Zusammenhang mit den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten „KomPädenZ“-Projekten der Leuphana Universität Lüneburg stehen, werden als Impuls für die Entwicklung einer bedarfsorientierten (Weiter-)Bildungslandschaft vorgestellt.
Schwere Fälle von gewalttätigen Ausschreitungen an Schulen haben eine neue Debatte um Jugendgewalt, Integration und Perspektivlosigkeit ausgelöst. Vor dem Hintergrund des schlechten Abschneidens des deutschen Schulsystems, wie es die PISA-Studien offen gelegt haben, sind aktuell mehr Bildung und mehr Förderung und vor allem mehr Kooperation von Schule und Jugendhilfe gefordert. Dieses Handbuch bietet hierzu Inhalte, Konzepte, Instrumente und Praxisportraits für eine gelingende Kooperation von Jugendhilfe und Schule an. Ein Nachschlagewerk für Wissenschaft und Praxis.