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Jens Haustein

    Briefe an den Vater
    Die "Jenaer Liederhandschrift"
    Traditionelles und Innovatives in der geistlichen Literatur des Mittelalters
    Erzählte Heiligkeit
    Das Alttestamentliche Werk
    Marner-Studien
    • Das Oeuvre des Marner, der zu den bedeutendsten Vertretern der Gattung Sangspruch im 13. Jahrhundert zählt, wird unter poetologischen und überlieferungsgeschichtlichen Gesichtspunkten analysiert. Die Arbeit soll damit einerseits einen Beitrag zur Sangspruchdichtung als meisterlicher kunst liefern. Sowohl die altüberlieferten Strophen wie diejenigen Meisterlieder, die altes Strophenmaterial enthalten, werden deshalb auf ihre literarische Kohärenz hin befragt. Mit der Frage nach dem Grad der Literarizität der einzelnen Strophen wird die nach den Möglichkeiten einer biographischen Interpretation verbunden. Andererseits wird die momentan aktuelle Autor- und Echtheitsdebatte aufgenommen und auf den Fall des Marner so bezogen, daß für die Gattung möglicherweise exemplarische Ergebnisse erzielt werden. Dabei wird gezeigt, daß - ausgehend von der Überlieferung wie der Textinterpretation - Zweifel am Oeuvre-Begriff angebracht sind, da sich über die Tatsache hinaus, daß die Handschriftenredaktoren das Strophenmaterial einem Namen zugewiesen haben, kaum Verbindungslinien zwischen den einzelnen Strophen aufzeigen lassen. Auch wird die Frage nach dem Gemeinsamen zwischen deutschen und lateinischen Strophen bzw. Liedern gestellt und eher skeptisch beantwortet. Die Lieder und Strophen des Marner zeigen viel weniger an Gelehrsamkeit als das traditionelle Bild dieses Autors vermittelt.

      Marner-Studien
    • In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts rund 200 Jahre vor Martin Luther hat ein Anonymus große Teile der Bibel ins Deutsche übersetzt und teilweise mit ausführlichen Erläuterungen versehen, die sich aus der lateinischen Kommentartradition sowie apokryphen und erbaulichen Texten speisen. Durch das hohe sprachliche Niveau und die programmatische Verteidigung des Anspruchs, als Laie für Laien die Heilige Schrift mit Kommentaren in der Volkssprache zugänglich zu machen, kommt ihm eine besondere Stellung in der Geschichte der Bibelübersetzung vor Luther zu. Mit dem Alttestamentlichen Werk` wird hier ein erster wesentlicher Teil seiner umfangreichen Bibel-Werke auf der Grundlage der kompletten handschriftlichen Überlieferung ediert. Enthalten sind die sparsam glossierten Bücher Daniel, Genesis, Exodus, Tobias und Hiob sowie, ausführlicher kommentiert, Proverbia und Ecclesiastes. Integraler Bestandteil sind die beiden deutschen Vorreden, mit denen der Bibelübersetzer sein Projekt rechtfertigt und verteidigt. Die Einleitung erschließt Werke und Profil des Anonymus, seine Arbeits- und Übersetzungsweise sowie die benutzten Handschriften, zudem erläutert sie das textkritische Verfahren.

      Das Alttestamentliche Werk
    • Erzählte Heiligkeit

      Poetologische und funktionale Überlegungen zur Verslegende "Das Leben der heiligen Elisabeth" und zu Johannes Rothes "Elisabethleben"

      • 18pages
      • 1 heure de lecture

      Unmittelbar nach dem Tod Elisabeths von Thüringen entstehen im Zusammenhang des Heiligsprechungsprozesses die ersten Viten. Überaus wirkmächtig bis in die frühe Neuzeit hinein wurde die 'Elisabeth-Vita' Dietrichs von Apolda, der auch als erster den Sängerstreit auf der Wartburg in den Zusammenhang mit der Elisabeth-Vita gestellt hat. Der Beitrag analysiert zwei volkssprachliche Elisabeth-Viten, die aufgrund ihres epischen Umfangs 'ins Erzählen geraten' und dabei Anleihen bei anderen Gattungen als der Hagiographie machen. Zum einen geht es um die um 1300 entstandene sogenannte hessische Verslegende, in der der unbekannte Verfasser in Motivik, Wortwahl und Figurenzeichnung immer wieder Anleihen beim höfischen Roman macht und so ein geradezu dem Leben und Wirken Elisabeths gegenläufiges Interesse an höfischer Pracht und Kultur zeigt. Die Spannung, die so die Dichtung prägt, bildet in gewisser Weise die Spannung nach, die Elisabeths Leben am Thüringer Landgrafenhof gekennzeichnet haben wird. Rund 100 Jahre später ist Johannes Rothes Elisabeth-Dichtung entstanden, die sich nun deutlich der Chronistik annähert, indem sie zahlreiche Passagen aus der Landesgeschichte aufgreift, die wenig oder nichts mit Elisabeths Leben zu tun haben. Ein besonderes Interesse findet deshalb auch das Leben und Wirken Ludwigs, des Ehemanns der heiligen Elisabeth, sowie seines 'bösen' Nachfolgers, Heinrich Raspe, der für die Vertreibung Elisabeths verantwortlich war und aus der Perspektive Rothes auch für die Ermordung ihres Sohnes. Mit der Prophezeiung Klingsors, dass Elisabeth dem Lande Thüringen zu Nutzen und Freude dienen werde, wird die Heilige als Landesmutter konturiert

      Erzählte Heiligkeit
    • In medieval literature, tradition and innovation are often closer together than it seems at first glance. Again and again, traditional things are presented as new so as not to be boring, or innovative things as highly traditional and source-bound so as not to be offensive. The relationship between tradition and innovation has always been precarious for all medieval literature, but it becomes highly problematic, even existential, for spiritual poetry and literature that is committed to the Word revealed in the Bible.

      Traditionelles und Innovatives in der geistlichen Literatur des Mittelalters
    • Die "Jenaer Liederhandschrift"

      • 287pages
      • 11 heures de lecture

      Gegenstand des Bandes ist die 2008 restaurierte, um 1350 entstandene ‚Jenaer Liederhandschrift, die bedeutendste Handschrift zur Überlieferung deutscher Sangspruchdichtung und ihrer Melodien. Der Band enthält Beiträge zur Restaurierung selbst, zu Fragen der sprachgeschichtlichen und literaturhistorischen Situierung, zur Einrichtung des Codex und zu seiner Notationspraxis. Darüber hinaus dokumentiert er diejenigen handschriftlichen Fragmente, die auf Grund ihres Sprachstandes und ihrer Texte in der Forschung in einen entstehungsgeschichtlichen Zusammenhang mit der ‚Jenaer Liederhandschrift' gebracht worden sind.

      Die "Jenaer Liederhandschrift"
    • Was ist ein Exempel? Ein Grundproblem der Exempelforschung liegt darin, dass sich die Vielfalt des Phänomens jeder Kategorisierung widersetzt: Die meisten kleineren Texttypen wie Fabel, Legende, Mirakel und historische Erzählung können als Exempel fungieren. Im vorliegenden Band untersucht Jens Haustein die Erzählstruktur dreier Texte aus unterschiedlichen Perioden des Mittelalters unter dem Aspekt des Verlierens im Erzählerischen und geht der Frage nach, in welchen narrativen Kontext sie eingebunden sind und welchen funktionalen Charakter sie haben.

      Zum Verhältnis von exemplarischer Erzählung und Exempel an drei Beispielen aus der deutschen Literatur des Mittelalters