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Claudia Opitz Belakhal

    Das Zebra und der Kolibri - Begegnung im Dschungel
    Das Zebra und der Kolibri - verlässliche Freunde
    Maria in der Welt
    Geschlechtergeschichte
    Häusliche Gewalt
    Kriminalisieren - entkriminalisieren - normalisieren
    • Gewöhnlich versteht man unter Kriminalität die Summe der strafrechtlich missbilligten Handlungen. Massstab von Kriminalität bildet demzufolge das Strafrecht bzw. der darin enthaltene Sanktionsanspruch. Ein solches Strafrecht existiert nicht für jede historische Epoche. Um diese gesellschaftlichen Zusammenhänge im Auge zu behalten und eine Engführung der Kriminalität auf das schriftlich fixierte Strafrecht zu vermeiden, wird in der historischen Kriminalitätsforschung ein Perspektivenwechsel vorgeschlagen: Anstatt von den rechtlichen Normen wird von den soziokulturellen Normierungsprozessen ausgegangen. Diese Normierungsdynamik erzeugt verschiedenste Formen von Devianz, die nur teilweise als Delinquenz auftreten. Über die Verletzung einer rechtlichen Norm hinaus geraten auch die Fragen der (schicht-, geschlechts- und generationenspezifischen) Sankionierungsintensität, der Fahndungstechniken und der Rechtsprechung durch die Gerichte bzw. der Strafzumessung ins Blickfeld.

      Kriminalisieren - entkriminalisieren - normalisieren
    • Gewalt hat Konjunktur in der historischen Forschung, besonders seit der 'kulturwissenschaftlichen Wende'. Gewaltformen und -handlungen können nicht mehr klar zwischen 'Tätern' und 'Opfern' oder zwischen 'struktureller' und 'aktueller' Gewalt unterschieden werden. Stattdessen rücken neue Einschätzungen in den Vordergrund, die Gewalt als alltägliches menschliches Verhalten in vormodernen Gesellschaften betrachten, als ein 'primitives Modell des direkten persönlichen Interessenaustauschs' oder sogar als 'Ausdruck überschwenglicher Lebenslust'. Diese Neubewertung führt zu einer radikalen Kontextualisierung von Gewalthandlungen als symbolischer Interaktion, deren Sinn oft in der Schaffung von Geschlechterordnungen und -differenzen liegt. In diesem Zusammenhang zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Beurteilung von Gewalthandlungen, abhängig von den beteiligten Personen. Angehörige verschiedener sozialer Gruppen, Geschlechter und Generationen wird Gewalthandeln in unterschiedlichem Maße 'gestattet' oder untersagt, wobei diese Regeln je nach zeitlichem und räumlichem Kontext variieren.

      Häusliche Gewalt
    • Die Geschlechtergeschichte ist aus der historischen Forschung und Lehre nicht mehr wegzudenken. Sie verdankt viele Anregungen der Sozialgeschichte, hat sich aber auch neueren Entwicklungen, etwa der Historischen Anthropologie und der Neuen Kulturgeschichte, geöffnet und die dort geführten Diskussionen mit geprägt. Claudia Opitz- Belakhal legt in diesem Band den Fokus auf die Debatten um Konzepte und Methoden der Geschlechtergeschichte, auf die Auseinandersetzungen um die Kategorie „Geschlecht“ sowie auf die Geschichte der Geschlechterrollen und der Sexualität. „Eine Einführung in die Geschlechtergeschichte (...), die nicht nur EinsteigerInnen Orientierung gibt, sondern auch für diejenigen, die Geschlechterforschung betreiben, neue Einblicke in bzw. Sichtweisen auf die feministischen Debatten der letzten drei Jahrzehnte vermittelt.“ Zeitschrift für Sexualforschung

      Geschlechtergeschichte
    • Bislang sind im Bereich der Marienverehrung sozialhistorische Aspekte kaum ins Blickfeld der Forschung gerückt und zahlreiche Fragen unbeantwortet geblieben. Nahm die Jungfrau im Leben frommer Frauen (Nonnen sowie Vertreterinnen der "religiösen Frauenbewegung") wirklich den Stellenwert ein, den die Erbauungs- und Unterrichtungsschriften vorzeichneten? Welche Berührungspunkte ergeben sich zwischen der traditionellen monialen Direktionsliteratur (Jungfrauenspiegel) und den spätmittelalterlichen Hausbüchern, Erziehungstraktaten und Frauenpredigten? Welche Bedeutung kam den schillernden Reformorden des Hochmittelalters in der Verbreitung der Marienverehrung zu? Geriet daneben der Weltklerus nicht zu Unrecht etwas in Vergessenheit? War die Jungfrau der spätmittelalterlichen Theologen wirklich identisch mit der allmächtigen Mutter Gottes, die das zeitgenössische Wallfahrtswesen beseelte? - Was erlaubt uns, Parallelen zwischen Maria und der fernen Angebeteten der höfischen Dichtung zu ziehen? - Oder welche Funktion nahm die Jungfrau im politischen Denken des Mittelalters ein? Was bewegte Bischöfe und Könige, Städte und Nationen, ihr Abbild auf Siegel und Banner zu tragen? Was die neu entstandenen Universitäten, es ihnen gleich zu tun? Kurz, das Spektrum offener Fragen ist breit. Im vorliegenden Band versuchen ausgewiesene Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachbereichen Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und Theologie, Antworten zu finden

      Maria in der Welt
    • In den Monarchien besitzen Frauen wenig Verschämtheit, da ihr Stand sie an den Hof ruft, wo sie einen freien Geist annehmen, der dort toleriert wird. In den Republiken hingegen sind Frauen durch Gesetze frei, aber durch Sitten gefesselt. Luxus ist hier eingeschränkt, und mit ihm Korruption und Laster. Diese Beobachtungen des französischen Aufklärers Montesquieu um die Mitte des 18. Jahrhunderts verdeutlichen einen wesentlichen Unterschied zwischen monarchischen und republikanischen Staatsformen: die Stellung und Einflussmöglichkeiten der Frauen. Wenige Jahre später wird um die Freiheit und Einflussnahme der Frauen in der neu entstandenen Französischen Republik heftig gerungen. Der vorliegende Band bietet einen Überblick über zehn Jahre Forschung, in dem Claudia Opitz die Debatten über die neue Geschlechterordnung sowie die institutionellen und diskursiven Voraussetzungen für den Bruch mit der alten (Geschlechter-)Ordnung nach 1789 nachzeichnet. Die Geschlechtergeschichte wird hier als politische Kulturgeschichte verstanden, in der kulturell verfügbare Symbole und Repräsentationsformen ebenso berücksichtigt werden wie Institutionen und Organisationen. Zudem stehen die Handlungsräume und Geschlechtsidentitäten der Akteurinnen und Akteure sowie ihre unterschiedlichen Vorstellungen von Politik und Gesellschaft im Mittelpunkt der Forschung.

      Aufklärung der Geschlechter, Revolution der Geschlechterordnung
    • Die Geschlechterdebatte im 18. Jahrhundert war erheblich vielstimmiger, als dies von der Forschung bislang wahrgenommen wurde. Die in diesem Buch versammelten Beiträge aus Sozial-, Kultur-, Literatur-, Kunst- und Wissenschaftsgeschichte sowie Philosophie und Historischer Pädagogik gehen der Frage nach, wie und mit welchen Argumenten sich auch Frauen in die Diskussionen um Tugend, Vernunft und Gefühl einmischten und welche Auswirkungen die theoretischen Reflexionen insbesondere auf weiblich konnotierte Lebensbereiche wie Ehe und Sexualität, Mutterschaft und (Mädchen-)Erziehung, Krankheit und Körperlichkeit hatten. Die Fallstudien dokumentieren, dass Gleichheit und Differenz der Geschlechter nicht einfach als zwei konkurrierende Konzepte aufklärerischen Denkens oder als Widerspruch von Diskurs und sozialer Praxis begriffen werden können. Die Aufklärung erweist sich als zu komplex, um aus ihr weiterhin eine schlichte Fortschritts- oder Verlustgeschichte der Frauen abzuleiten.

      Tugend, Vernunft und Gefühl
    • Unter dem Eindruck demütigender und verlustreicher Niederlagen im Siebenjährigen Krieg setzte um 1760 in Frankreich eine intensive Reformphase im Militärwesen ein, die nicht zuletzt auf eine Modernisierung des Offizierskorps abzielte. Ständeprivilegien und absolutistische Herrschaftslegitimation verhinderten jedoch einen wirklichen Erfolg dieser Bemühungen. Erst mit der Revolution gelangen hier die nachhaltigen Verbesserungen, von welchen die spätabsolutistischen Militärreformer und Minister geträumt hatten. Auf der Basis umfassender Quellenstudien werden hier die wesentlichen Stationen dieses Transformationsprozesses dargestellt und die strukturellen Gründe ihres Scheiterns offengelegt.

      Militärreformen zwischen Bürokratisierung und Adelsreaktion