Investigates "the history of the impact and reception of individual mythical figures [of classical Graeco-Roman mythology] from early antiquity to the present day, primarily within the three disciplines of literature, music and art"--Introductory remarks, p. [vii].
Maria Moog-Grünewald Livres






Apokalypse
- 337pages
- 12 heures de lecture
'Apokalypse' ist eine zentrale Denk- und Argumentationsfigur der abendländischen Kultur, die seit der Spätantike und verstärkt in der Moderne als Thema, Motiv und Struktur auftritt. Diese 'apokalyptische' Struktur ist geprägt von der Setzung des absolut Anderen und des radikal Neuen, die auf der Grundlage der Nichtung des Alten basiert. Ein zentrales Element ist die 'Wendung' (Katastrophe) in ein Noch-Nicht, das auf einem Nicht-Mehr beruht. Die Apokalyptik, eine bedeutende literarische Gattung, behandelt Vorstellungen vom Welt-Ende, Weltgericht und der neuen Welt in mythisch-phantastischen Bildern. Hierbei bedeutet 'Apokalypse' nicht nur 'Weltuntergang', sondern auch Enthüllung. Besonders die Kunst und Literatur der Moderne hat diese eschatologisch-geschichtsphilosophische Denkfigur in einer doppelten 'Wendung' vom Ethischen ins Ästhetische übernommen. Der 'apokalyptische' Modus wird als Textstruktur reflektiert, die durch das Thema oder den Topos der 'Apokalypse' motiviert sein kann. Die Beiträge des vorliegenden Bandes thematisieren 'Apokalypse' im Alten und Neuen Testament und analysieren sie als Thema und Struktur in Texten der Spätantike, der Frühen Neuzeit und der Moderne, wobei die Literatur der Moderne besonders durch die ästhetische Reflexion der 'Apokalypse' geprägt ist.
Das Neue bestimmt die ästhetische Reflexion und philosophische Konzeption nicht anders, als es Maß der Wissenschaftlichkeit und des Fortschritts ist. Das Syndrom par excellence der Moderne in seinen differenten Fascetten - den erkenntnistheoretischen, philosophischen, szientifischen, ästhetischen, poetologischen und poi? tisch-künstlerischen - zu verfolgen, impliziert zugleich, deren Interaktionen zu beschreiben und deren Prozeßhaftigkeit in der Geschichte zu entfalten. Dazu zählen skeptische Widerständigkeiten gleichermaßen wie emphatische Proklamationen. Die Beiträge dieses Bandes reflektieren die Denkfigur des Neuen in je differenter Perspektive von der frühen Neuzeit bis in die unmittelbare Gegenwart in den Bereichen der Theologie, der Philosophie und der Literaturwissenschaft, der Ästhetik und Poetik, den Literaturen insbesondere in deutscher, englischer und französischer Sprache. Sie machen deutlich, daß die Denkfigur des Neuen ubiquitär ist in allen Wissenschafts- und Kunstsystemen.
Jakob Heinrich Meister und die "Correspondance littéraire"
Ein Beitrag zur Aufklärung in Europa
Frontmatter -- Danksagung -- Inhalt -- I. Einleitung -- 1. Die Absicht der Studie -- 2. Anmerkungen zur Vita -- II. Aufklärung in Europa im Spiegel der Correspondance littéraire -- 1. Die Correspondance littéraire — Ein Überblick über Forschung, Geschichte und Inhalte -- 2. Erkenntnis -- 3. Moral -- 4. Ästhetik und literarische Kritik -- III. Beschluß -- Bibliographie -- Personenregister -- Backmatter
Giordano Bruno: "Die Heroischen Leidenschaften"
- 191pages
- 7 heures de lecture
Die »Heroischen Leidenschaften« sind der letzte der sechs italienischen Dialoge Giordano Brunos, die zwischen 1583 und 1585 in England entstanden. Sie stellen den Höhepunkt seines Werkes dar und bündeln Philosopheme des ausgehenden Mittelalters und der Frühen Neuzeit in neuen Konstellationen. Mit einem hohen Maß an Literarizität und Poetizität reflektieren sie Brunos Selbstverständnis, dass poetische Gestaltung und anschauliche Darstellung zentrale Aufgaben des Philosophen sind. Die Autorin untersucht die Sprache und Struktur des Dialogs, insbesondere die zahlreichen Gedichte, die die Dialogpartner vortragen und interpretieren. Dabei zeigt sie, wie Dichtung und Philosophie, Sprache und Erkenntnis sowie ästhetische Textualität und metaphysische Philosopheme bei Bruno ineinandergreifen. Diese Interaktion ermöglicht die Erschaffung unzähliger mentaler Bilder, die die »Umkreisung« des unendlich Einen und Absoluten, das Brunos Ziel ist, erst ermöglichen. Die These besagt, dass Brunos Ontologie und Epistemologie durch die Analyse der spezifischen Sprache und Struktur der Dialoge, ihrer Zeichen und Figuren, erschlossen werden können. Das Buch bietet somit nicht nur eine Interpretation eines der anspruchsvollsten philosophischen Werke der Frühen Neuzeit, sondern auch eine fundierte Einführung in Brunos Denken.
Der antiken Mythologie auf den Grund gehen. Wer kennt sie nicht, die jahrtausendealten Mythen um die großen Figuren wie Achilleus oder Aeneas, Antigone oder Ariadne? So alt wie der Mythos selbst ist die wechselvolle Geschichte der variantenreichen Interpretationen und Umdeutungen. Vor dem Hintergrund der Epochen und Nationalkulturen gehen die international renommierten Wissenschaftler in 85 Lexikoneinträgen der Frage nach: Was hat Literaten, Musiker und bildende Künstler motiviert, eine antike Gestalt immer wieder aufs Neue mit Leben zu füllen? Der Supplementband stößt ein neues Tor zur Erforschung der Mythenrezeption auf.
Was ist Dichtung?
- 272pages
- 10 heures de lecture
Dichtung im emphatischen Sinne ist - so machen alle Beiträge in je eigener Weise deutlich - „reinste und höchste Erscheinung des Poetischen“. Ihr ästhetisches Kennzeichen ist die Struktur der Transgression. Ihre philosophisch-erkenntnistheoretische Voraussetzung sind e negativo der Platonismus und e positivo der Neuplatonismus. Mithin kann von einer Ästhetisierung (neu)platonischer Philosopheme gesprochen werden, auch anders: von einer Immanentisierung der Transzendenz. Insofern ist Dichtung 'platonisch' und 'antiplatonisch' zugleich. In intensivster Ausprägung der Poetizität, mithin in der höchstmöglichen Abstraktion von jeglicher äußeren Wirklichkeit und in der radikalen Konzentration auf die Sprache in ihrer materialen Eigenwertigkeit intendiert Dichtung, jegliche Materialität zu überwinden, die letztlich unaufhebbare Immanenz der Sprache zu transzendieren - mit dem Ziel, absolute Reinheit zu gewinnen, 'vollkommen' zu werden. Die einzelnen Beiträge des Bandes „Was ist Dichtung?“ belegen exemplarisch an poetischen Texten von Homer über die Spätantike und die Epoche der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert dieses durchaus emphatische Verständnis von Dichtung, das sich von 'Literatur' unterscheidet
Es scheint ein Paradox: Die Dichtung im emphatischen Sinne simuliert in der und durch die letztlich unhintergehbare 'Teilhabe am Seienden' die 'Teilhabe am Sein', sucht mithin Platons Verdikt gegen die Dichtung mit Platon selbst zu widerlegen. Entscheidend ist in diesem für die Dichtung, die Kunst der Neuzeit wie der Moderne gleichermaßen grundlegenden Prozeß der ästhetischen Immanentisierung (neu)platonischer Philosopheme dessen 'Erotisierung': es ist - allegorisch gesprochen - die treibende Kraft des Eros, wie ihn Diotima ebenso facettenreich wie bündig beschreibt und wie u. a. Ficino ihn neuplatonisch differenziert, der die ihre eigene Materialität transgredierende Sprache ermöglicht und zugleich dieser Ermöglichungsstruktur ein 'Anschauungsbild' gibt. Die (neu)platonische Prägung der Ästhetik der Neuzeit und der Moderne ist in ihrer Tragweite bislang kaum erkannt. Der Band setzt sich zum Ziel, hierzu einen ersten Forschungsbeitrag zu leisten.
Mythenrezeption
Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart
- 749pages
- 27 heures de lecture
Der antiken Mythologie auf den Grund gehen. Wer kennt sie nicht, die jahrtausendealten Mythen um die großen Figuren wie Achilleus oder Aeneas, Antigone oder Ariadne? So alt wie der Mythos selbst ist die wechselvolle Geschichte der variantenreichen Interpretationen und Umdeutungen. Vor dem Hintergrund der Epochen und Nationalkulturen gehen die international renommierten Wissenschaftler in 85 Lexikoneinträgen der Frage nach: Was hat Literaten, Musiker und bildende Künstler motiviert, eine antike Gestalt immer wieder aufs Neue mit Leben zu füllen? Der Supplementband stößt ein neues Tor zur Erforschung der Mythenrezeption auf.
Selbstsorge wird als Philosophieren konkretisiert, wobei der platonische Dialog Alkibiades I die Bedeutung des „Selbst selbst finden“ und der epiméleia heautou im philosophischen Dialog betont. Ziel ist es, durch die 'Sorge um das Selbst' fähig zu werden, auch für das 'Gemeinsame', die Polis, Verantwortung zu übernehmen. Mit der Vorherrschaft der hellenistischen Philosophie, insbesondere der Skepsis, des Epikureismus und der Stoa in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten, wird Selbstsorge nicht mehr primär als Philosophieren, sondern als therapeutische Anwendung bestimmter philosophischer Konzepte verstanden. Diese Form der Selbstsorge erfolgt nicht mehr im offenen Dialog, sondern in der schriftlichen Auseinandersetzung eines Ichs mit vorgegebenen philosophischen Ideen, um dieses Ich reflexiv zu stabilisieren. Autobiographisches Schreiben wird so zu einem genuinen Ort der modernen Subjektkonstitution, die sich selbstreflexiv durch Schrift vollzieht. Die Untersuchung der Genese und der unterschiedlichen Ausprägungen autobiographischen Schreibens zeigt, dass die Fokussierung auf Gattungsspezifika den Blick auf das Wesentliche verstellt: die ästhetische (Er)findung des Selbst zur Verwirklichung philosophischer Selbstsorge. Der interdisziplinär angelegte Band präsentiert Paradigmen von der spätantiken Literatur bis zur Moderne, einschließlich bedeutender Autoren wie Augustinus, Dante, Montaigne und Proust.