Manfred Seifert Ordre des livres






- 2022
- 2017
Es ist schon ungewöhnlich, dass eine Eintagsfliege 100 Jahre alt wird. Der nur für ein Konzert im Jahr 1917 zusammengerufene „Reformationschor“ darf heute als Lutherchor sein 100-jähriges Jubiläum feiern. Diese Festschrift widmet sich der Geschichte des Chores und der Anhaltischen Kirche im Kriegsjahr 1917. Darüber hinaus kommen viele Menschen zu Wort, die den Chor in unterschiedlicher Funktion begleitet, in ihm gesungen, ihn geleitet haben. Warum singe ich gerne im Chor? Auf diese Frage geben Chorsängerinnen und Chorsänger Antwort, ebenso Kinder des Gropius-Gymnasiums, die mit dem Lutherchor zusammensingen. Und wie könnte die Chorarbeit in 25 und 100 Jahren aussehen? Das verraten mit Augenzwinkern ein Bericht und ein Cartoon.
- 2014
Die mentale Seite der Ökonomie
- 281pages
- 10 heures de lecture
Gefühle begleiten seit jeher die Arbeitstätigkeit und die Reflexion der Arbeitskontexte durch die Beschäftigten ebenso wie das unternehmerische Handeln. Im Bereich der Pflegeberufe hat das Care-Management in jüngerer Zeit eine zunehmende Bedeutung erlangt. Mit dem Wandel der Arbeitsverhältnisse seit den 1980er-Jahren hat sich zudem das Erfordernis, berufsspezifischen Gefühlsregimen Folge zu leisten, als arbeitsweltliches Verhaltensmodell breit entfaltet und nachhaltig etabliert. Unter dem Eindruck der Subjektivierung und Flexibilisierung von Arbeit haben sich für die Beschäftigten damit auch die Möglichkeiten und Notwendigkeiten zu mentalem Selbstmanagement deutlich erhöht. Die Bedeutung von Emotionen und Affekten als bewusst eingesetzten Wirtschaftsfaktoren hat die Chancen wie auch die Belastungen der Arbeitenden gesteigert, sie hat auch das Arbeitsleben insgesamt verändert. Dies war Grund genug, sich diesem Themenfeld aus kulturwissenschaftlicher Sicht in einer Tagung zuzuwenden, die im Frühjahr 2013 in Dresden stattfand. Der Band dokumentiert die Ergebnisse dieser vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde und der Kommission Arbeitskulturen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde ausgerichteten Veranstaltung.
- 2014
Die Autobiografie des Tischlergesellen Anton Peschel bietet eine Lebensbeschreibung, die stark von den Arbeitsverhältnissen und deren Einfluss auf das private Leben geprägt ist. Geboren 1861 in Sachwitz bei Breslau, behandelt der Text ein breites Themenspektrum, das familiäre und private Aspekte, das Arbeitsleben, soziale Kontakte, Reisen, Freizeit, Krankheit und Leid umfasst. Besonders auffällig ist der Spannungsbogen zwischen einer an bürgerlichen Vorbildern orientierten Darstellungsweise und der eindrücklichen Thematisierung subjektiver Empfindungen in einfacher Sprache. Diese Quelle wurde in der institutionellen Regionalgeschichtsschreibung des Kulturbunds der DDR in den 1970er- und 1980er-Jahren aufgegriffen, um die sozialistische Geschichtsschreibung der Arbeiterklasse zu unterstützen. Peschels Lebensbeschreibung wurde daher als Arbeiter-Autobiografie klassifiziert. Die Edition der Autobiografie wird durch ein kommentierendes Gutachten ergänzt und enthält zwei Beiträge, die sich mit den Lebenserinnerungen aus der Perspektive der kulturwissenschaftlichen Biografieforschung sowie aus geschichtswissenschaftlicher Sicht mit den kulturpolitischen Aktivitäten des Kulturbunds der DDR befassen.
- 2012
- 2012
Es gehört zu unseren Alltagserfahrungen, dass Wohn- und Aufenthaltsräume im Zuge der spätmodernen Kulturstandards der westlichen Zivilisation selbstverständlich beheizt und klimatisiert sind. Raumheizung und Raumklimatisierung sind dabei zu weithin unauffälligen technischen Standards geworden, über deren Produktionsbedingungen und Funktionsweisen wir uns immer weniger bewusst sind. Allerdings zeigt sich seit den 1980er Jahren ein erstaunliches Revival von alternativen Feuerstätten jenseits des Zentralheizungsstandards. Holzöfen, Kaminöfen und Kachelöfen erfüllen seither das Bedürfnis nach anregender Atmosphäre und Wohnqualität und befinden sich damit gleichzeitig in einem Spannungsfeld von (Alltags-)Kultur und Technik. Die vorliegende Studie analysiert die Thematik aus den Perspektiven der kulturellen Bedeutung und Umgangsweisen einerseits sowie der technischen Entwicklung der Wohnraumheizung andererseits und zeichnet die Geschichte des Kachelofens vom Mittelalter bis zur Gegenwart nach. Sie mündet in eine techniktheoretische Konzeption, die für die systematische Berücksichtigung der wechselseitigen Verschränkungen von technischer Verfasstheit und kultureller Bedeutungszuweisung eintritt.
- 2010
Aspekte des Religiösen in popularen Musikkulturen
- 312pages
- 11 heures de lecture
Der Band dokumentiert die Ergebnisse einer Tagung, die die Kommission zur Erforschung musikalischer Volkskulturen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Zusammenarbeit mit dem ISGV im Jahr 2008 in Dresden durchführte. Thematischer Zielpunkt der insgesamt 17 Beiträge ist das Verhältnis zwischen Popularmusik und Religion. Sie belegen, wie vielgestaltig dieses Wechselverhältnis ist. Entsprechend dieser gegebenen Themenbreite gliedert sich der Sammelband in vier Sektionen: Musik in der katholischen und evangelischen Kirche, Regionale Traditionen, Musik in para-religiösen Kontexten, Berichte aus der Arbeit von Archiven und Forschungsstellen. Die hier versammelten Studien machen deutlich, dass Religion und Religiosität in unterschiedlicher Weise und mannigfacher Gestalt Einfluss auf die popularen Musikkulturen vergangener Zeiten ausgeübt haben und auch in der Gegenwart als begleitender Faktor bedeutsam geblieben sind.
- 2010
Zwischen Emotion und Kalkül
- 242pages
- 9 heures de lecture
Die Dresdner Tagung „Zwischen Emotion und Kalkül. ‚Heimat‘ als Argument im Prozess der Moderne“ im Frühjahr 2008 wurde anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz initiiert. Dieses Jubiläum regte zur Reflexion über die historische Entwicklung und die zeitlichen Bedingungen regionaler Identität an und lenkte den Blick auf gegenwärtige Prozesse der räumlichen Orientierung im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Zuweisungen und subjektiven Aneignungen. In der heutigen Zeit gewinnen Heimat, Lokalität und regionale Bezüge in der Kulturwissenschaft neue Bedeutung. Angesichts wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umbrüche werden Lebenswelten flexibler, während der Arbeitsmarkt und wirtschaftliche Aktivitäten internationaler werden und sich von verbindlichen Regeln entfernen. Die Annahme einer klaren Raumgebundenheit von Kultur hat an Einfluss verloren, was die Frage aufwirft, welchen Stellenwert die Ortsbezogenheit in der Moderne einnimmt und wie sie konstruiert wird. Der konkrete Ort als identitätsstiftender Raum zeigt sich als Produkt sozialer Praktiken und symbolischer Zuschreibungen und bleibt relevant. Dennoch unterliegen die Muster raumbezogener Beheimatung, die als Reaktion auf die Herausforderungen der Moderne entstanden sind, einem signifikanten Wandel.