Werner Früh Livres






Narration und Storytelling
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Was ist ›Narration‹ und welche Effekte lassen sich mit narrativer Kommunikation erzielen? Trotz der jahrzehntelangen Beschäftigung mit diesen Problemstellungen herrscht weder Einigkeit hinsichtlich der Definition von ›Narration‹, noch ist die empirische Befundlage ihrer Effekte eindeutig. Dennoch wird ›Storytelling‹ in jüngster Zeit insbesondere im Journalismus breit propagiert - in der Überzeugung, dass eine narrative Darstellung verständlicher, unterhaltsamer und attraktiver für das Publikum sei als etwa eine analytische oder beschreibende Darstellung desselben Sachverhalts. Gleichzeitig wird jedoch Kritik laut, die in einer solchen Berichterstattung die journalistischen Qualitätsanforderungen im Zusammenhang mit dem Informationsauftrag der Medien nicht gewahrt sieht. Werner Früh, Felix Frey und Jette Blümler untersuchen diese Aspekte von Narration und Storytelling sowohl in systematischen Synopsen des Forschungsstands als auch in eigenen Theorieentwürfen und empirischen Forschungsprojekten anhand von Film- und Fernsehbeiträgen.
Erfahrene Fernsehzuschauer wissen, welche Sendungen unterhaltsam sind und welche nicht. Die Wissenschaft hat jedoch Schwierigkeiten, das zentrale Phänomen der Unterhaltung im Fernsehalltag moderner Gesellschaften zu analysieren. Wichtige Fragen sind zu klären: Was bedeutet Unterhaltung aus der Perspektive verschiedener Disziplinen? Wie lässt sich das Unterhaltungserleben, das bei vielfältigen Fernsehangeboten entsteht, verstehen und empirisch untersuchen? Wo steht die Kommunikations- und Medienwissenschaft in der Erforschung dieses Phänomens? In diesem Band setzen sich Hans-Bernd Brosius, Louis Bosshart, Werner Früh, Volker Gehrau, Helmut Giegler, Christian Wenger, Frédéric Lambert, Lothar Mikos, Siegfried J. Schmidt, Frank Schwab, Hans-Jörg Stiehler, Peter Vorderer und René Weber mit der Rahmentheorie zur Unterhaltung durch audiovisuelle Medien von Werner Früh auseinander und präsentieren eigene Sichtweisen. Sie treten in einen spannenden interdisziplinären Diskurs, der die unterschiedlichen Ansätze zur Erforschung der Unterhaltung beleuchtet und die Herausforderungen der Wissenschaft in diesem Bereich thematisiert.
Gewaltpotentiale des Fernsehangebots
Programmangebot und zielgruppenspezifische Interpretation
Um den Lesern eines Buches mit dem Stichwort „Gewalt“ im Titel unnötige Mühe und Frustration zu ersparen, möchte ich vorab die Erwartungen bestätigen und erläutern, was das Buch nicht leisten kann. Der Fokus liegt auf der Rezeption, nicht auf der Wirkung von Gewalt. Diese Begriffe sind jedoch nicht klar voneinander abgegrenzt, und eine umfassende Definition zentraler Begriffe ist im Vorwort nicht möglich. Die bestehende Forschungstradition bietet jedoch auch ohne Definitionen wertvolle Einsichten. Bei der Diskussion um Wirkungen denken viele an Theorien und empirische Untersuchungen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob die Nutzung gewalthaltiger Medien Menschen aggressiver oder ängstlicher macht oder gar zu Gewalt anstiftet. Es gibt mittlerweile zahlreiche Wirkungstheorien, die jedoch nicht direkt unser Thema sind. Indirekt sind sie relevant, da diese Studien und Theorien von gewalthaltigen Medienangeboten als Stimulus ausgehen, dessen Gewaltpotenz inhaltsanalytisch beschrieben werden muss. In der öffentlichen Diskussion wird oft bereits mit dieser Beschreibung gearbeitet und sofort entsprechende Wirkungen unterstellt.
Ein großer Teil unseres Wissens über die Welt beruht auf Sekundärinformation. In einem aufwendigen empirischen Forschungsprojekt wird untersucht, wie Medieninformation zum Bestandteil unseres Weltwissens wird. Dieser Bewußtseinsbildungsprozeß wird als aktive Informationsverarbeitung gesehen, bei der das Publikum unter den Bedingungen des Alltags diverse Informationen aus verschiedenen Quellen nutzt und zu einer subjektiven Realitätsvorstellung integriert. Neben vielen Teilbefunden zeigt sich generell: Medienwirkungen sind nur eine wichtige Vorgabe, aber kein Transport von Wirklichkeit über die Medien zum Publikum. Vielmehr transformieren, reduzieren und elaborieren die Menschen die Medienwirklichkeit nachhaltig nach ihren Strategien zu einer eigenen Wirklichkeit. Damit erscheint der implizite Anspruch fragwürdig, Medieninformationen sollten umfassend und analog memoriert werden, und die Unterstellung zumindest weitgehend obsolet, Medien könnten durch eine verzerrte globale Realitätsdarstellung analoge Bewußtseinsverzerrungen im Publikum hervorrufen.
Mediale Vereinigungsbilanzen
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In dieser von der Universität Leipzig erstellten und von den drei mitteldeutschen Landesmedienanstalten SLM, MSA und TLM sowie dem MDR in Auftrag gegebenen Untersuchung wird im Teil 1 erstmals die Analyse des normalen Alltags der Fernseh- berichterstattung über Deutschland in ARD, ZDF, MDR, RTL und Sat.1 mit jener zu den Feier- und Gedenktagen 3. 0ktober, 9. Oktober und 9. November verbunden. Dabei geht es um die in den Programmen öffentlich-rechtlicher und privat-rechtlicher Fernsehveranstalter angebotene Inszenierung der Feiertage und die medial vermittelten Deutungsmuster von Friedlicher Revolution, Vereinigung und Transformation. In dem zweiten Teil wird anhand einer repräsentativen Stichprobe das nonfiktionale Angebot der ausgewählten Fernsehprogramme hinsichtlich inhaltlich-qualitativer und -quantitativer Merkmale, unter Beachtung ostdeutscher Themen, ausgewertet und verglichen. Der dritte Teil fasst erwartete wie unerwartete Ergebnisse aussagekräftig zusammen. Bereits erste Teilergebnisse, die im Mai 2011 beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland vorgestellt wurden, haben großes öffentliches Interesse gefunden. Mit der als Band 3 in der Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft der mitteldeutschen Landesmedienanstalten (AML) erschienenen Publikation kann sich jeder Interessierte einen Gesamtüberblick zur Thematik verschaffen und wird auf weitere interessante Aussagen im Detail treffen.
Empirisch-praktisch forschen
Anwendungsfelder der Kommunikations- und Medienwissenschaft
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Die universitäre kommunikations- und medienwissenschaftliche Ausbildung richtet ihren Fokus häufig auf notwendige theoretische Grundlagenkenntnisse, ohne die eine forschungspraktische Auseinandersetzung mit Medien, ihren Inhalten sowie ihrer Nutzung und Wirkung nicht denkbar wäre. In dieser Festschrift, Hans-Jörg Stiehler zum 60. Geburtstag gewidmet, beschäftigen sich die Autoren, langjährige Weggefährten, Kollegen, Freunde und Schüler des Leipziger Professors für empirische Kommunikations- und Medienforschung, stattdessen überwiegend mit der praktischen Anwendung, den Deutungen und Reflexionen sowie konkreten Ergebnissen der Medienforschung. Es werden verschiedene Standpunkte und Sichtweisen auf die empirische Forschung vorgestellt und damit auch eine Reihe von praktischen Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Der Band richtet sich an alle, die Freude an empirisch-praktischer Forschung haben und dabei das theoretische Fundament nicht aus den Augen verlieren.
Problemstellung: Unterschiedliches Fernsehverhalten in Deutschland; Ostdeutschland im Fernsehprogramm; Fernsehrezeption in Ostdeutschland, Beziehungen zwischen Nutzungsdaten und Sendungmerkmalen