Die Beiträge dieser Auswahl zu den Themen Constantin, Trier, Römer und Germanen sowie Bilder und Münzen stammen aus rund 45 Jahren und zahlreichen Publikationen. Maria R.-Alföldi betrachtet die übergeordneten Zusammenhänge und wesentlichen historischen Fragen, beginnend mit den Münzen. Im 4. Jahrhundert n. Chr. sprechen viele Münzumschriften vom 'Ruhme der Römer'. R.-Alföldi gelingt es, komplexe und oft schillernde Formeln aus ihrem Kontext und ihrer Zeit zu erhellen. Die Inhalte umfassen die constantinische Goldprägung in Trier, die Sol Comes-Münze von 325 sowie neue Erkenntnisse zur Bekehrung Constantins. Zudem wird das Selbstverständnis römischer Kaiser thematisiert, etwa durch die Nobilitas Avgvsti. Es wird auch auf die historische Wirklichkeit und Wahrheit in Bezug auf Constantin und das Kreuzszepter eingegangen. Weitere Themen sind die Deutung der Trierer Deckengemälde, das Stadtbild auf Constantins Goldmultiplum, die Militärreformen des Kaisers Gallienus und das Goldmedaillon Theoderichs des Großen. Zudem werden kaiserzeitliche Vorgänger des Reichsapfels, die Bedeutung von Repräsentationsbildern in der Spätantike und Fragen des Münzumlaufs im 4. Jahrhundert behandelt. Ein Anhang mit dem Schriftenverzeichnis der Verfasserin rundet die Auswahl ab.
Maria Radnóti-Alföldi Livres






Die römische Wölfin
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Im Zuge der Restaurierungsmaßnahmen der LUPA CAPITOLINA zu Rom in den Jahren 1997–2000 zeigte sich, daß diese weithin bekannte symbolträchtige Bronzeskulptur entgegen der Jahrhunderte alten Überzeugung nicht etwa in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr., sondern im Mittelalter entstanden ist. Auf diese, durch technologische Untersuchungen gut abgesicherte Feststellung folgte eine noch immer andauernde heftige Diskussion. In diesem Sitzungsbericht erscheinen drei Beiträge dazu: Edilberto Formigli stellt den aktuellen Stand der technologisch-restauratorischen Forschung dar. Maria R.-Alföldi verfolgt die Spuren der ursprünglichen LUPA ROMANA bis nach Konstantinopel, wo diese im Jahre 296 v. Chr. in Rom aufgestellte Bronzegruppe aller Wahrscheinlichkeit nach 1204 im Laufe des 4. Kreuzzuges eingeschmolzen wurde, und stellt Überlegungen zu ihrer Bedeutung für Rom an. Johannes Fried geht der Frage nach, warum im Mittelalter politisch bedingt wieder auf die Figur der Wölfin zurückgegriffen wurde, wobei sich völlig neue Aspekte für die LUPA CAPITOLINA abzeichnen. Wegen der historisch-kulturhistorischen Bedeutung des Themas wurde eine komplette englische Übersetzung beigelegt, die Carola Murray-Seegert erstellt hat.
Der spätantike Schatzfund von Mainz-Kastel
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Der Schatz wurde Anfang Februar 1962 in Mainz-Kastel, einem Stadtteil von Wiesbaden, entdeckt. Mainz war in der Römerzeit ein bedeutendes Militärlager und eine wichtige Stadt, auch in der Spätantike. Der Schatz, datiert auf 297 n. Chr., umfasst einige Solidi und zahlreiche Siliquen sowie Metall-Kleinfunde wie eine Fibel, Ringe, Beschläge und Schuhschnallen. Der Schwerpunkt der Münzreihe liegt im späten 4. und frühen 5. Jahrhundert, mit Zahlungen aus der Zeit des Honorius, vorwiegend Donativa. Die Reihe endet spätestens 408 mit Siliquen des Constantin III. Besonders bemerkenswert sind die Kleinfunde, die abmontierte Teile persönlicher Ausstattungen darstellen. Laut spät-römischen Märtyrerakten wurden die Rekruten der Armee neu eingekleidet und mit Waffen versehen. Die Analyse der Kleinfunde deutet darauf hin, dass der Besitzer, vermutlich ein Anführer, aus dem Osten stammte, möglicherweise von den um 383 angeworbenen Hunnen, die nach der Niederlage des Usurpators Eugenius unter Theodosius I. neu eingeschworen und am Rhein stationiert wurden. Spätestens im Frühjahr 408, während der ersten Kämpfe des Gegenkaisers Constantin III., wurde der Schatz vergraben und aus unbekannten Gründen nicht mehr gehoben. Anhänge I–V, 36 Tafeln und zahlreiche Abbildungen runden die Darstellung ab. Abschließend gibt es eine ausführliche englische Zusammenfassung.
Das Berliner pectorale aus dem späten 6. Jahrhundert
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Phoenix aus der Asche
Die Liburna, ein Gründungsmonument von Constantinopolis. Vorgelegt am 5. Juni 2004 in einer Sitzung der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
Es gehört ohne Zweifel zu den vornehmen Aufgaben der Altertumswissenschaft, bislang namenlose Statuen und Monumente zu einem Namen zu verhelfen. Man wird sie so besser begreifen können, denn ein Name ist der erste Schritt zum Verständnis, aber auch zur Deutung, zur Einordnung in Zeit und Raum ihrer Entstehung und ihrer daraus folgenden Funktion, damit in ihr historisches und kulturelles Umfeld. Was aber kann im entgegengesetzten Fall geschehen, wenn nur der Name überliefert, vom Monument selbst aber nicht geringste Spur greifbar ist? Maria R.-Alföldi beschäftigt sich mit dem Liburna-Monument, dem Gründungsmonument von Constantinopolis.
