Dieser Band stellt die innere Entwicklung Agyptens, seine politischen Probleme und die sich seit der 6. Dynastie immer mehr verselbstandigenden Herrschaftsgebiete der in den Provinzen Oberagyptens amtierenden Gaufursten dar. Jeder Gau, die Namen seiner Oberhaupter, die Grosse seines Territoriums sowie die aus dem Gau stammenden Denkmaler werden ausfuhrlich behandelt. Der Verlauf der Grenzen zwischen diesen Gauen und die Machtbereiche der Grossen Gauoberhaupter werden erlautert und diskutiert. Auch die politischen Verhaltnisse und die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Thebanern und den Herakleopoliten mit der Verschiebung der Grenzen zwischen diesen beiden Konigreichen bis zum Sieg der Thebaner um 2040 v.Chr. werden untersucht.
Farouk Goma a. Livres



![Chaemwese, Sohn Ramses' II. [des Zweiten] und Hoherpriester von Memphis](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)

Farouk Gomaàs Studie untersucht Leben und Funktion des Prinzen Chaemwese, Sohn Ramses’ II. Im Mittelpunkt stehen dabei Chaemweses Rolle als Hoherpriester von Memphis und die damit verbundenen Aufgaben und Pflichten, so beispielsweise seine Bautätigkeit beim Ptahtempel, die Verkündung und die Leitung der sogenannten Jubiläumsfeste seines königlichen Vaters sowie die Inspektionsreisen, die er zu verschiedenen Heiligtümern und Tempeln unternahm, aber auch die Sorge für den heiligen Apis-Stier, seinen Kult und vor allem seine Bestattung. Besonderes Augenmerk wird in der Studie auch auf Chaemweses Restaurierungstätigkeit gelegt, die sein wissenschaftliches Interesse an den alten Kulten erkennen lässt: Er untersuchte und restaurierte mehrere tausend Jahre zuvor errichtete Grabanlagen verschiedener Könige, was ihn als den ersten Archäologen der Weltgeschichte erscheinen lässt. Diese archäologische Tätigkeit und seine Gelehrsamkeit erregten bereits die Bewunderung seiner Zeitgenossen, die ihn bis an das Ende der ägyptischen Geschichte als Weisen und Zauberer im Gedächtnis bewahrten. Die Darstellung der außergewöhnlichen Rolle des Prinzen in der ägyptischen Geschichte wird ergänzt durch einen Katalog aller bekannten Denkmäler des Chaemwese, deren Anzahl durch zuvor noch unveröffentlichte Stücke erweitert wird.
Die neuentdeckte Nekropole von Athribis
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Archäologisch ist das Gebiet zwischen den beiden Nilarmen, dem von Damiette und dem von Rosette, bisher wenig erforscht. Das hat seinen Grund vor allem in der Naturbeschaffenheit dieser Gegend. Sie besteht nicht nur aus fruchtbarem Ackerland, sondern ist auch sehr dicht besiedelt. Daher sind geeignete Stellen für Ausgrabungen dort schwer zu finden. Die meisten Fundplätze im Zentraldelta sind der Antikenverwaltung nur durch Zufall bekannt geworden, so auch die in dieser Arbeit beschriebene Ausgrabungsstätte in der Gegend zwischen Mostai, dem altägyptischen Msd. t, im Norden und Banha im Süden. Seit mehreren Jahren dient diese Stelle als Sandlieferant für Bauvorhaben und andere industrielle Zwecke. Beim Abbau stieß man hier auf antike Baulichkeiten und Gegenstände. Die bei den Grabungsarbeiten auf dem sog. Kom el-Rimal entdeckte Nekropole gehört zur ca. 7 km südlich davon gelegenen Stadt Athribis, der ehemaligen Metropole des 10. unterägyptischen Gaus, wie aus einer an Ort und Stelle gefundenen Sarkophaginschrift hervorgeht. Diese und weitere Sarkophagtexte belegen eine enge Verbindung zum Osiriskult in Athribis. Die Baureste und Einzelfunde werden ausführlich beschrieben.
Die in diesem Band behandelte Region ist relativ gut aus Textquellen bekannt, schlecht dagegen bezeugt aus archäologischen Fundstätten, so dass die Lokalisierung der zahlreichen überlieferten Ortsnamen durchweg schwierig ist. Um diesem Misstand etwas abzuhelfen, wurde im Rahmen der Vorarbeiten zum „Tübinger Atlas des Vorderern Orients“ eine Geländebegehung unternommen, deren Resultate hier mit der ägyptischen und spätantiken Textüberlieferung kombiniert werden. Des Weiteren wurde zum ersten Mal die Archiv-Materialien der französischen Expedition unter Bonaparte herangezogen, die eine gute Vorstellung von der Brauchbarkeit bzw. Unbrauchbarkeit des Atlasbandes der „Desription de l’Egypte“ vermitteln. Auf dieser Basis werden eine ganze Reihe von Orten neu lokalisiert, damit das topographsiche Netz so verdichtet, dass sich bei erneuter Befassung mit dem Quellenmaterial leicht weitere Identifikationen gewinnen lassen sollten. Ein Kapitel behandelt die Frage des Alters der Deiche als des Rückgrats der Bewässerungslandschaft. Schließlich werden die Grundzüge der Verwaltungsorganisation angesprochen.
Der vorliegende Band versucht, die nach dem Tod Konig Osorkons II. der 22. Dynastie entstandenen Furstentumer im Delta mit deren Hauptstadten und die von ihnen kontrollierten Gebiete, Ortschaften sowie ihre Grenzen anzugeben. Ausserdem dient dieses Beiheft als Erlauterung zu der Karte B IV 1 des TAVO. Jedes Furstentum, die Namen seiner Fursten, Die Dauer ihrer Regierungszeiten, die Grosse seines Territoriums sowie die von dort stammenden Denkmaler werden ausfuhrlich untersucht. Namen von Stadten und Orten aus agyptischen und assyrischen Quellen, die im Machtbereich verschiedener Fursten lagen, werden behandelt und zum Teil lokalisiert. Farouk Gomaa gewinnt so ein Bild von der politischen Lage im Delta wahrend jener Zeit und erlautert es neu