Hilarion Petzold Livres






Geschichten aus dem eigenen Leben zu erzählen, die Lebensgeschichte zu erzählen, hat seit Urzeiten einen Vertrauensraum geschaffen, Menschen zusammengeführt. Man teilt sich mit, macht die eigene IDENTITÄT sichtbar, wird wahrgenommen, kann verstanden werden und lädt damit die anderen ein, von sich zu erzählen. Eine wechselseitige Bekräftigung von IDENTITÄT wird möglich. Das hat ein heilendes und entwicklungsförderndes Potential in den komplexen, modernen Lebenswelten. Biographiearbeit, narrative Therapie, Erzählprojekte sind höchst aktuelle Entwicklungen in der Psychotherapie, der Sozialpädagogik, Behindertenarbeit aller Altersgruppen. In diesem Band wird zum ersten Mal ein interdisziplinärer Zugang zu diesen neuen methodischen Wegen gegeben, IDENTITÄT zu sichern, zu entwickeln und Identitätsschäden zu behandeln. Die Texte bieten eine Fülle von theoretischen und methodisch-praktischen Informationen zu Konzepten moderner Identitäts- und Biographietheorie.
Wille und Wollen
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Die Fähigkeit, Entschlüsse zu fassen und sie in Handlung umzusetzen, macht den menschlichen Willen aus. Er gehört zu den zentralen Qualitäten des Menschen, ist Ausdruck seiner Freiheit in der Lebens- und Weltgestaltung. Im Gegensatz zur Fremdbestimmung eines Individuums durch äußere Zwänge oder innere Triebhandlungen, basiert das zielgerichtete Wollen auf einer gewissen Wahlfreiheit und gründet in subjektiv bedeutsamen Motiven. Im »Willen zur Macht« kann es auch zu destruktiven Ausdrucksformen kommen. Das Thema des Willens verlangt deshalb in seiner anthropologischen Tiefe, sozialen Brisanz und seiner Vielschichtigkeit neben der schwerpunktmäßigen psychologischen Betrachtungsweise notwendig auch die Einbeziehung philosophischer, theologischer und politischer Perspektiven.
