Katastrophen darf man nicht persönlich nehmen, auch wenn eine Hoffnung nach der anderen schwindet: die auf dauerhaften Frieden, auf ein starkes Europa, auf ein multikulturelles Zusammenleben, auf eine nachhaltige Weltgesellschaft. Was ist schiefgegangen, wo liegen die Fehler, aber auch: Was ist trotz allem möglich? Ohne Illusionen, ohne Weinerlichkeit, ohne Zorn und ohne Rechthaberei schauen Daniel Cohn-Bendit und Claus Leggewie zurück und gleichzeitig mitten hinein in die aktuelle Wirklichkeit. Ihr unangepasstes Denken und die lange politische Erfahrung machten beide zu begehrten Kommentatoren, sei es zum Nahostkonflikt, dem Aufstieg der Rechten oder zur französischen und US-amerikanischen Politik. Die aus langen Diskussionen gewonnenen Einsichten sind in einer politisch so heiklen Lage wie der jetzigen von besonders hohem Wert. In diesem Buch erzählen sie von Meilensteinen in ihrem Leben und verraten auch weniger Bekanntes wie etwa die herausfordernden Beratungstätigkeiten für Merkel und Macron.
Claus Leggewie Ordre des livres






- 2025
- 2024
Die Sonne
Eine Entdeckung
In diesem Buch untersuchen Sibylle Anderl und Claus Leggewie die duale Natur der Sonne als lebensspendende Energiequelle und als Bedrohung durch Klimawandel. Sie beleuchten heliozentrische Kosmologien, Sonnengottheiten und moderne Technologien wie Solar Geoengineering und Kernfusion.
- 2022
Chittagong Schiffbruch
- 220pages
- 8 heures de lecture
Die Fotografien und Filmaufnahmen von Abwrackwerften in Südasien zeigen die gravierenden arbeits- und umweltpolitischen Missstände im globalen Schiffsverkehr, bei dem 80 Prozent des Handels über Schiffe abgewickelt werden. Der Autor beleuchtet die Vorgänge in einer Werft in Bangladesch und hinterfragt die Ästhetisierung dieser Szenen durch Fotografen. Zudem werden mögliche Folgen der Deglobalisierung und alternative Ansätze einer nachhaltigen "Blue Economy" erörtert, um die Weltmeere zu schützen. Claus Leggewie bringt umfassende Expertise aus seiner akademischen Laufbahn ein.
- 2022
Reparationen
im Dreieck Frankreich, Algerien, Deutschland
Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie skizziert in diesem Buch den schicksalhaften Weg Algeriens von der Kolonialzeit bis heute unter verschiedenen Blickwinkeln, insbesondere im Dreiecksverhältnis Algerien-Frankreich-Deutschland. Der Wechsel von persönlichen Begegnungen und Erlebnissen, von Reportagen mit politischer und sozialwissenschaftlicher Analyse lassen beim Lesen keine Müdigkeit aufkommen. Schlaglichter auf die frühe Kolonialisierung, den Alltag der Siedlergesellschaft und der blutige Freiheitskampf kommen ebenso vor wie der algerische Fußball, die algerische Arbeitsmigration, die Rolle der Frauen, die Bedeutung der Kunst. Ergänzt werden die Texte durch eine eindrucksvolle Bilderauswahl von der Kolonialzeit über die Befreiung bis zur Demokratiebewegung Hirak.
- 2021
Als sich am 15. Februar 1991 die Staatsoberhäupter von Ungarn, Polen und der damaligen Tschechoslowakischen Republik in Visegrád auf dem Königsberg informell treffen, um sich künftig untereinander abzustimmen, ahnt niemand, welche Macht von dieser Verbindung drei Jahrzehnte später ausgehen könnte. Heute haben sich in diesen Staaten oligarchische und autokratische Tendenzen festgesetzt, und auf EU-Ebene ist das Bündnis, teilweise in Kooperation mit Österreich und Slowenien, ein zentraler Akteur. Etwa in der strikten Opposition gegen die Migrationspolitik der EU zeigt sich der Drang des Visegrád-Protagonisten Viktor Orbán nach einem christlichen, illiberalen Europa, das sich nach außen abschottet. Die Demokratie- und Europaspezialisten Leggewie und Karolewski fragen, welche historischen Ursachen es für diese Entwicklung gibt, was die EU versäumt hat und wie sie der Aushöhlung der Demokratie durch diese Binnenopposition begegnen kann. Dabei verweisen sie auf die Gefahr, dass selbst konsolidierte Staaten durchaus nicht vor Entdemokratisierung gefeit sind. Die Hoffnung liegt nicht zuletzt auf den parlamentarischen und zivilgesellschaftlichen Alternativen: In den vier Ländern verschaffen sie sich trotz zunehmender Drangsalierung gerade in der jüngeren Generation Gehör.
- 2019
Jetzt!
Opposition, Protest, Widerstand
Wie wir Populisten, Autokraten und Rassisten entgegentreten können. Es stapeln sich die Abhandlungen darüber, warum »Populisten auf dem Vormarsch« sind und wie »Demokratien sterben«. Einem guten Dutzend neuer Autokraten rund um den Globus ist es gelungen, mit trivialem Gerede, überraschenden Coups und unsäglichen Drohungen alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Trump und Co. auf allen Kanälen: Gebannt verfolgen auch Kritiker deren Schachzüge, als käme die nächste Staffel einer Serie im Fernsehen. Oder sie schalten deprimiert ab. In diesem Buch geht es um etwas ganz anderes: um Opposition, Protest und Widerstand. Es soll zweierlei nahebringen: dass die Freiheitsverluste in Russland, der Türkei und den Vereinigten Staaten, aber auch in Polen und Ungarn auch unsere Freiheiten zerstören. Und dass eine ähnliche Entwicklung auch in Deutschland keineswegs ausgeschlossen ist, vielleicht schon begonnen hat. Der Aufstieg der Autokraten ist aufhaltsam. Das Buch führt vor, wie sich Protest, Opposition und Widerstand in Parlamenten und auf den Straßen, in Gerichtssälen und Kommunen, in religiösen Gemeinschaften und Gewerkschaften, in der Wissenschaft, in den Medien und in den Künsten regt. Und es fasst zusammen, wie Verweigerung funktioniert und, wenn alle Stricke reißen, staatliche Willkür zu bekämpfen ist.
- 2018
50 Jahre '68
Köln und seine Protestgeschichte
Das Attentat auf Rudi Dutschke, die Studentenproteste, der Vietnamkrieg – das Stichwort ’68 löst unmittelbar Assoziationen aus. Im Nachhinein wurde eine ganze Generation danach benannt. Während Städte wie Berlin und Frankfurt eng mit der 68er-Bewegung verbunden sind, wird Köln in diesem Zusammenhang kaum je erwähnt. »Paris brennt – Köln pennt«, klagte gar ein 68er-Graffiti auf einer Hauswand. Aber war da wirklich nichts? Der renommierte Politologe Claus Leggewie nimmt sich nun dieser Frage an und kommt zu einem ganz anderen Ergebnis: Straßenblockaden, Notstandsproteste, Rektoratsbesetzung – in Köln brodelte es schon lange vor der Mai-Revolte von 1968. Die Stadt brachte dabei einige interessante Besonderheiten hervor. In seinem Text verbindet Leggewie Recherche und Analyse mit persönlichen Erfahrungen: Er hat die Proteste als Student miterlebt und bezeichnet sich selbst als Achtundsechziger. Im Rückblick von 50 Jahren füllt sein kompaktes und anschaulich geschriebenes Buch eine Forschungslücke.
- 2017
ln der heutigen politischen Debatte spielt der europäische Rechtspopulismus mit fremdenfeindlichen Parolen eine viel zu große Rolle. Doch längst haben starke Gegenbewegungen gebildet, die sich ein freiheitliches, weltoffenes, gerechtes Europa nicht nehmen lassen wollen. Mit genauem Blick beschreibt und analysiert Claus Leggewie, einer der wichtigsten Politologen Deutschlands, verschiedene proeuropäische Basisbewegungen und Netzwerke in verschiedenen Ländern des Kontinents: neue Parteien, Vereinigungen , NGOs. Er macht deutlich, warum sie die wahren Europäer sind, wie sie europafeindlichen Strömungen entgegentreten, aber auch, wie man den Stillstand der europäischen Institutionen überwinden kann. Leggewie macht Hoffnung: Das Europa der Zukunft ist basisdemokratisch, kosmopolitisch, bürgernah und sozial gerecht.
- 2017
Als Kritiker des Kapitalismus und der Wachstumsideologie, Vordenker einer politischen Ökologie und Atomgegner sowie als unorthodoxer Soziologe der Arbeitswelt hat André Gorz in gut zwanzig Büchern seine Ideen entfaltet. Als einer der Ersten forderte er ein »bedingungsloses« Grundeinkommen. Vollständig wird das Bild dieses außergewöhnlichen Mannes allerdings erst, wenn man seine Biographie in den Blick nimmt, in der sich der drangsalierte österreichische »Halbjude« im Schweizer Exil zum frühen Weggefährten Jean-Paul Sartres entwickelte. Er beflügelte als stellvertretender Chefredakteur des »Nouvel Observateur« die Debatten der Pariser Intellektuellen, blieb unter ihnen aber gleichzeitig immer ein Außenseiter. Der Band enthält in Deutschland noch nie erschienene, erstmalig übersetzte Texte von André Gorz über Arbeit, Medizin und Technik ebenso wie biographische Informationen und kritische Würdigungen von Constanze Kurz, Otto Kallscheuer, Claus Leggewie, Petra Gehring, Sarah Speck, Karena Kalmbach, Wolfgang Stenke und Stephan Lessenich, deren eigenes Denken und Handeln stark von ihm beeinflusst sind oder die sich neuerlich von ihm inspirieren lassen.
- 2017
Global Pop
Das Buch zur Weltmusik
„Global Pop“ beschreibt in mehr als vierzig Beiträgen das Phänomen „Weltmusik“ in seiner ganzen Breite, ordnet es historisch ein und schließt es an aktuelle kulturwissenschaftliche Diskussionen an. Das Buch führt in zentrale Begriffe ein und bietet eine anschauliche Beschreibung von charakteristischen Akteuren und musikalischen Genres. Neben den Künstlern gilt das Interesse auch exemplarischen Figuren, die für die Vermittlung von Weltmusik stehen. Darüber hinaus sind die kulturpolitischen sowie musikwirtschaftlichen Infrastrukturen von Weltmusik in Deutschland Thema. Auch der Name “Weltmusik” wird aus verschiedenen Perspektiven diskutiert, problematisiert und inklusive aktueller Entwicklungen einer “Weltmusik 2.0” verstanden, die durch Digitalisierung und Online-Kommunikation geprägt ist.



