Protolanguage and prehistory
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Das Hildebrandlied ist für die frühmittelalterliche Sprach-, Literatur- und Kulturgeschichte von höchster Bedeutung. Es stellt den einzigen Überrest germanischer Heldendichtung auf deutschem Boden dar. In der vorliegenden Arbeit wird das Lied unter folgenden Aspekten Textgeschichte und sprachgeographische Einordnung, Laut- und Schreibsystem, Formenbestand, Syntax, Wortschatz, Metrik, Stil, Entstehungsgeschichte der dichterischen Fassung. Daran schliesst sich ein fortlaufender Wort-für-Wort-Kommentar an, in dem, soweit möglich, Parallelen aus den älteren germanischen Sprachen herangezogen und die Wörter nach Form, Bedeutung und Etymologie untersucht werden. Ausführliche Register gewährleisten die Benutzbarkeit der Arbeit.
Der fürstliche Brief der Frühen Neuzeit war eine männlich dominierte Textsorte mit strengen formalen Regeln. Aus welchen Ursachen sich hochadlige Frauen dazu veranlasst sahen, eigenständige Korrespondenzen zu führen, und welche genderspezifischen sprachlichen Unterschiede sich trotz dieser Formalisierung ausmachen lassen, ist Gegenstand dieser Untersuchungen. Zu Grunde liegt ein Korpus von 600 deutschsprachigen, größtenteils nicht-edierten Briefen, die aus den Originalen transkribiert und mit digitalen Methoden und Werkzeugen annotiert und analysiert wurden.
Neue Wege ihrer Beschreibung
Der Begriff Idiosynkrasie wurde bislang kaum in Verbindung mit Syntax oder syntagmatischen Relationen verwendet. Die folgenden Beiträge aus der Indogermanistik untersuchen, ob es sich tatsächlich um idiosynkratische Phänomene handelt. Unter einem weiten Idiosynkrasiebegriff werden syntaktische Trennungszeichen in alten Inschriften, Nullanaphora, die Syntax von Objekten, Hyperbaton sowie idiosynkratische dass-Sätze behandelt. Die Daten stammen aus Hethitisch, Altindisch, Griechisch, Latein, Venetisch, Runennordisch, Walisisch und Älterem Deutsch. Zentrale Fragen sind, ob Idiosynkrasien in der Syntax „Unregelmäßigkeiten“ sind oder durch unentdeckte Regeln erklärbar. Zudem wird untersucht, wie Idiosynkrasien historisch entstehen und beseitigt werden. In Inschriften alter Sprachen erscheinen Trennungszeichen als unregelmäßig, wenn sie nicht aus den bestehenden Systemen erklärbar sind, was sich an Runeninschriften und venetischen Inschriften zeigt. Die Struktur von Nullobjekten und Klitika in alten indogermanischen Sprachen ist durch die Verbsemantik bedingt. Im Walisischen kommen analytisch und synthetisch gebildete Verben sowie Nullelemente vor. Unterschiede im Hyperbaton zwischen Altindisch und Hethitisch sind signifikant. Eine scheinbare Idiosynkrasie ist die Konjunktion dass in deutschen Exklamativsätzen. Informationsstrukturelle Analysen tragen zur Auflösung vermeintlicher Idiosynkrasien bei, insbesondere hinsichtlich der Top
Interdisziplinäre Perspektiven
Der Sammelband dokumentiert Ergebnisse des in den Jahren 2007 bis 2010 an den Universitäten Jena und Halle gemeinsam mit internationalen Kooperationspartner/innen verfolgten Forschungsprojekts Normen- und Wertbegriffe in der Verständigung zwischen Ost- und Westeuropa . Das Forschungsvorhaben wurde von der Volkswagenstiftung im Rahmen des Programms Einheit in der Vielfalt? gefördert und stellt mit seiner Verknüpfung von linguistischen, philosophischen und soziologischen Betrachtungsweisen eine notwendige Perspektiverweiterung für die aktuellen politischen und kulturellen Auseinandersetzungen um den Vereinigungsprozess Europas dar. Die internationalen Beiträge untersuchen Kontinuität und Wandel in Europa, dessen Sprachen, Sinn- und Werteordnungen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart.
Dieses Buch führt in die Skaldendichtung ein, ein altisländisches Textkorpus, das Studenten der Indogermanistik normalerweise verschlossen bleibt und das auch für den Altgermanisten eine Herausforderung darstellt. Drei Gedichte des Skalden Egill Skallagrímsson werden übersetzt und in einem fortlaufenden Kommentar sprachwissenschaftlich kommentiert. Erläuterungen der Kenningar, Informationen zur nordgermanischen Mythologie und ausführliche Indizes komplettieren den Band.
Ausgangspunkt ist die größte Einheit innerhalb von Texten, der Satz. Zunächst wird systematisch in die Syntax eingeführt. Als Modell dient dafür die Abhängigkeitsgrammatik. Auf das zentrale Syntaxkapitel folgen die Morphemik, einschließlich Wortbildung, das sprachliche Zeichen, Phonemik, Phonetik, Graphemik, Sprache und Sprechen, Semantik, Pragmatik und Textlinguistik. Exkurse führen zu weiteren modernen Forschungsrichtungen. Die praktische Analyse geht von einem Mustertext aus, der unter verschiedenen sprachwissenschaftlichen Aspekten betrachtet wird. Aufgaben und Lösungen ermöglichen die Überprüfung des Gelernten