Tübingen erlebte in der Nachkriegszeit und den 1950er Jahren eine kulturelle Blütezeit von überregionalem Rang. Die französische Militärregierung etablierte sich rasch in der von großen Kriegszerstörungen verschonten Stadt mit einer nahezu intakten Universität. Tübingen wurde für sieben Jahre Landeshauptstadt und avancierte rasch zu einem administrativen und kulturellen Zentrum. Zusätzlich hatten Bildung und Kultur für die Franzosen einen hohen Stellenwert in Bezug auf den Demokratisierungs- und Umerziehungsprozess. Neben Theater und Konzerten kam der Bildenden Kunst eine besondere Bedeutung zu. Zusätzlich nahmen wichtige kulturelle Institutionen ihre Arbeit wieder auf oder wurden neu gegründet wie das Centre d’Etudes Française oder Amerika-Haus, die Volkshochschule oder der SWR. Daneben versuchten sich die Bildenden Künstler in Tübingen wieder zu etablieren und Nach Zeiten großer Verunsicherung oder gar Malverbot sich wieder eine Existenz aufzubauen. In Künstlergemeinschaften wieder „Notgemeinschaft Tübinger und Reutlinger Künstler“ oder Jahre später der „Ellipse“ schlossen sie sich zusammen für den Austausch untereinander sowie gemeinsame Aktionen. Der die gleichnamige Ausstellung begleitende Katalog beleuchtet diese erfolgreiche Zeit Tübinger Kulturpolitik in der Nachkriegszeit und zeigt damit wichtige Wurzeln heutiger Kultureinrichtungen auf.
Evamarie Blattner Ordre des livres






- 2019
- 2016
Hinter der Fassade
- 135pages
- 5 heures de lecture
Die Themen einer modernen, zukunftsorientierten Stadt sind hochkomplex – so auch die von Tübingen: eine jahrhundertelange Geschichte und gut erhaltene historische Bausubstanz einer mittelalterlich anmutenden Altstadt, die ebenso aktuelle Standards und Strategien im Blick behält. Stadtplanung und Sanierung, aber auch Nachhaltigkeit, Mobilität, Vernetzung, Energieverbrauch zählen zu den Aufgaben und Problemen, mit denen sich eine zukunftsfähige Altstadt auseinandersetzen muss. Zum 125-jährigen Bestehen des Tübinger Bürger- und Verkehrsvereins reflektiert der Katalog Geschichte und Zukunft gleichermaßen: Es werden die Entwicklung der Altstadt seit den 1950er Jahren mit den wichtigen Fragen zu Leben, Wohnen, Handel und Gewerbe sowie Tourismus und Verkehr aus ganz persönlicher Perspektive wie auch aus wissenschaftlicher und politischer Sicht beleuchtet. Ferner werden Themen, denen sich die Tübinger Altstadt in Zukunft stellen muss, vorgestellt und mögliche Lösungen präsentiert.
- 2015
Animation und Avantgarde
- 184pages
- 7 heures de lecture
Ausstellung und Katalog „Animation und Avantgarde – Lotte Reiniger und der absolute Film“ zeigen die außergewöhnliche Position, die das Werk der Scherenschnittkünstlerin und Filmpionierin Lotte Reiniger (1899–1981) zwischen Expressionismus und Avantgarde einnimmt. Im Fokus steht ihr Silhouettenfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (1923–1926); die Ausstellung zeigt, wie Reiniger durch virtuose Technik ihre eigene Version des Spiels von Licht und Schatten entwirft und dabei auf expressionistische Stilmittel und Themen zurückgreift. Dabei wird ebenso deutlich, wie sich die Techniken Reinigers und Walter Ruttmanns, Regisseur des abstrakten Experimentalfilms, zur Synthese ergänzen, wie sich Abstraktionen durch die Bewegung des Films in konkrete Formen verwandeln. Die Beiträge des zweisprachigen Kataloges beleuchten diese Bezüge aus kunsthistorischer, kultur- und mediengeschichtlicher Sicht und stellen das frühe Schaffen Reinigers in seinen filmgeschichtlichen Zusammenhang. Einige Beiträge untersuchen Einzelaspekte des Achmed-Filmes wie beispielsweise die unterschiedlichen Musikfassungen, Restaurierung, Farbe und Herstellung.
- 2014
Der fotografierte Krieg
Der Erste Weltkrieg zwischen Dokumentation und Propaganda
- 296pages
- 11 heures de lecture
Der erstmalige gezielte Einsatz sämtlicher Medien wie der Fotografie und des Films wurde genau wie der planvolle, massenhafte Verschleiß von Menschen und Material zum bezeichnenden Merkmal des ersten modernen Krieges. In diesem Katalog wird die ganze Bandbreite fotografischer Zeugnisse einer kritischen deutungsgeschichtlichen Analyse unterzogen und in unterschiedlichen Abteilungen vorgestellt: der Kriegsausbruch mit dem Ausmarsch, die Front mit den Schützengräben, Bilder der Etappe, Landschaftsaufnahmen, Dokumente von Zwangsarbeit, die Heimatfront sowie die Themen Tod und Propaganda. Fotos der Nachkriegszeit belegen schließlich die politische Verabeitung, den Einsatz des Tübinger Studentenbataillons und das Gedenken in der Weimarer Republik. Eine Chronik fasst die Ereignisse während des Krieges in Tübingen zusammen.
- 2013
Der Katalog beleuchtet nicht nur die Gründungsgeschichte und Etablierung der Tübinger Naturfreunde sowie die Zeit ihrer Entstehung, sondern erörtert auch umfassende allgemeinpolitische Themen wie Nachhaltigkeit, sanfter Tourismus oder Protest, mit denen sich der Verein auseinandersetzt und für deren gesellschaftliche Sensibilisierung er eine Vorreiterrolle einnimmt. Die Vorstände der Ortsgruppe prägten jeweils unterschiedlich die Schwerpunkte des Programms – anhand ihrer Beiträge werden Vereinsgeschichte sowie Vereinsleben unmittelbar fassbar. August Kraft dokumentierte über Jahrzehnte die Aktivitäten des Vereins fotografisch – seinen professionellen Aufnahmen ist ebenfalls ein Textbeitrag gewidmet.
- 2012
In der Ausstellungsreihe „Kunst im Dialog mit dem Stadtmuseum“ setzt sich jeweils eine Künstlerin oder ein Künstler mit dem Museum, seinen Exponaten, den Inhalten oder seiner Architektur auseinander und liefert mit den für die Präsentation geschaffenen Kunstwerken eine eigene künstlerisch-ästhetische Sichtweise auf Museumsthemen. Zu den seit 2009 jährlich ausgerichteten Präsentationen erscheint jeweils ein Katalog.
- 2012
Künstler für Studenten
- 184pages
- 7 heures de lecture
Der Katalog beleuchtet die Geschichte des Zeicheninstituts der Universität Tübingen. Im ersten Teil steht die Geschichte des Instituts, seine Etablierung und Ausrichtung im Vordergrund. Der zweite Abschnitt stellt die Künstler vor, die diese Geschichte maßgeblich beeinflussten: Ihre Biografie, ihr künstlerisches Werk sowie ihre pädagogische Ausrichtung sind Thema der Beiträge. Hier sind alle zwölf Künstlerpersönlichkeiten vereint, was einer „kleinen Kunstgeschichte“ von 1780 bis heute gleichkommt. Im dritten Teil ist der gesamte Bestand der Arbeiten von Universitätszeichenlehrern aus der städtischen Sammlung zusammengestellt – ein weiterer Band in der Reihe der Bestandskataloge des Stadtmuseums.
- 2011
In der Ausstellungsreihe „Kunst im Dialog mit dem Stadtmuseum“ setzt sich jeweils eine Künstlerin oder ein Künstler mit dem Museum, seinen Exponaten, den Inhalten oder seiner Architektur auseinander und liefert mit den für die Präsentation geschaffenen Kunstwerken eine eigene künstlerisch-ästhetische Sichtweise auf Museumsthemen. Zu den seit 2009 jährlich ausgerichteten Präsentationen erscheint jeweils ein Katalog.
- 2011
Katalog und Ausstellung befassen sich mit dem Thema Dinge in der Literatur, und dies in dreierlei Hinsicht: Dorothee Kimmich untersucht Eigenständigkeit der Dinge in modernen Texten. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Schriften Tübinger Autorinnen und Autoren, für die in ihrem Werk ein Gegenstand Ausgangspunkt, Herausforderung, Hilfe oder Symbol war. Und drittens kommen Tübinger Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu Wort: Sie haben ein Ding gewählt, das sie mit der Stadt Tübingen assozieren, und dazu einen Text oder ein Gedicht verfasst.
