So schön ist Aachen
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Was soll man mehr schätzen: Die Vielfalt der Landschaft zwischen Mosel und Ahr und Ardennerwald, den kulturellen Reichtum, dem man, obwohl das Land in der Geschichte arg gebeutelt wurde, doch überall noch begegnet oder, daß dieses schöne Land bisher noch so wenig von Touristen entdeckt wurde, so daß man wirklich für sich auf Entdeckungsreisen gehen kann, falls man nicht lieber Anschluß sucht an den bedeutenden Stätten unseres Landes wie Aachen, Trier, Maria Laach oder an einem so aufregenden Ereignis wie dem Rennen auf dem Nürburgring. Dieses Land bietet jedem, was er sucht.
„Grenzburg“ ist die ursprüngliche Bedeutung des Namens dieser Stadt. Vermutlich reichen ihre Wurzeln bis in die Zeit zurück, in der Germanen und Kelten begannen, ihre Gemarkungen durch Wallanlagen voneinander abzugrenzen. Aus Marc-purg wurde Marburg, das bereits im Mittelalter eine bedeutende Rolle in der deutschen Geschichte spielte. Namen wie Martin Luther, Wilhelm und Jacob Grimm, Clemens Brentano, Alfred Wegener, Ferdinand Sauerbruch und Otto Hahn werden noch heute mit vielen anderen in einem Atemzug mit Marburg genannt - mit einer Stadt, die wie nur wenige andere deutsche Vergangenheit und Gegenwart lebt.
Erfurt war früh eine bedeutende Handelsmetropole, begünstigt durch ihre Lage an alten Handelsstraßen seit dem 8. Jahrhundert. Im Mittelalter erlebte die Stadt einen Aufschwung, insbesondere durch den Handel mit der begehrten Farbpflanze Waid, die hier in Fülle wuchs. Die Bürger wurden wohlhabend und gründeten 1392 eine Universität, die als erste deutsche Institution alle vier klassischen Fakultäten vereinte. Zu den bekanntesten Studenten zählt Martin Luther, der 1501 Jura studierte. Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass auch Johannes Gutenberg hier studierte. Bereits im 15. Jahrhundert wurde in Erfurt mit beweglichen Lettern gedruckt. Der Niedergang der Stadt begann, als die sächsischen Fürsten Leipzigs Einfluss festigten und der günstigere Indigo den Waidhandel beeinträchtigte. Im 17. Jahrhundert erlebte Erfurt durch den gewerblichen Gartenbau eine Renaissance, insbesondere durch Kressekulturen, die auch in Frankreich gefragt waren. Von 1807 bis 1814 stand Erfurt unter französischer Herrschaft, während dieser Zeit fand die berühmte Begegnung zwischen Napoleon und Goethe statt. Ein bedeutendes Ereignis in der Stadtgeschichte war das Treffen von Willi Stoph und Willy Brandt 1970, das den Grundlagenvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten vorbereitete. Seit der friedlichen Revolution 1989 ist Erfurt wieder Landeshauptstadt von Thüringen und beherbergt heute 206.000 Menschen.
Studenten, Wissenschaftler, Touristen und Kurgäste schätzen die magische Anziehungskraft von Freiburg im Breisgau, das 1120 von den Zähringer Herzögen gegründet wurde. Die Stadt liegt in der Nähe des Schwarzwalds und der Vogesen, mit Attraktionen wie Kaiserstuhl, Feldberg und Schluchsee in der Umgebung. Ihre verkehrsgünstige Lage am Handelsweg von Schwaben nach Burgund und die Nähe zu Silbergruben trugen bereits im Mittelalter zu ihrem Wohlstand bei. Während kriegerische Ereignisse zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert keine größeren Schäden verursachten, wurde die Altstadt 1944 durch Bombenangriffe nahezu vollständig zerstört, wobei nur das gotische Münster verschont blieb. Reinhold Schneider widmete dem Turm seines geliebten Münsters ein Gedicht, das heute auf dem neuen Schlussstein über der Glockenstube zu finden ist. Nach dem Wiederaufbau strahlt die Universitätsstadt historischen Charme aus. Freiburg ist nicht nur ein bedeutendes Weinbauzentrum, sondern auch das Verwaltungszentrum Südbadens mit mehreren Forschungsinstituten, Großdruckereien und einer aufstrebenden Industrie in den Bereichen Pharmazie, Medizin und Elektrotechnik. Für rund 200.000 Freiburger ist klar: Hier lässt sich leben, und die besten Gründe dafür sind in Bildern festgehalten.
Göttingen, das ist eine der bekanntesten Universitätsstädte mit rund 30.000 Studierenden, die immer dafür sorgen, daß Leben in der Stadt ist; - das ist das Wirtschaftszentrum des südlichen Niedersachsen mit weltbekannten feinmechanischen und optischen Unternehmen; - das ist eine Kongreßstadt mit einem anspruchsvollen Tagungsprogramm; - das ist eine Stadt mit einem vielseitigen und reichen Kulturangebot aller Sparten während des ganzen Jahres; - das ist endlich eine gastliche Stadt mit einem Hauch von Mittelalter und einem reizvollen Drumherum zwischen Weserbergland und Harz.
Tübingen wurde schon im Jahre 1231 als Stadt bezeichnet, doch erst mit Gründung der Universität 1477 trat sie ins Rampenlicht der Geschichte. Die Universität entwickelte sich zu einer bedeutenden Stätte der Humanisten und zu einem wichtigen Stützpunkt der Reformation. Eine große Rolle bei der Entwicklung des deutschen Luthertums spielte das Evangelische Stift, das Herzog Ulrich 1536 zur Ausbildung des Pfarrer-Nachwuchses ins Leben rief. Hier studierten Prominente wie Hegel, Hölderlin, Schelling und Vischer. Aber auch andere Wissenschaftler hinterließen am Neckar ihre Spuren: etwa im 16. Jahrhundert der Botaniker Leonhart Fuchs, nach dem später die Fuchsie benannt wurde. Oder der Astronom Johannes Kepler, der 1589 im Stift sein Theologiestudium begann, und Professor Wilhelm Schickard, der hier 1623 die erste mechanische Rechenmaschine der Welt erfand. Kein Wunder, daß sich Tübingen zum idealen Pflaster für Buchverleger mauserte. Vor allem für einen: Johann Friedrich Cotta. Er machte sich um die deutschen Klassiker verdient. Die Universität prägt bis heute das Gesicht der Stadt, in der rund 75.500 Menschen leben. 25.000 davon sind Studentinnen und Studenten - eine stattliche Zahl, wenn man bedenkt, daß der Lehrbetrieb einst mit 300 jungen Männern begann. Sie alle schätzen an Tübingen vor allem das, was auch Besucher aus der ganzen Welt in seine malerischen Gassen zieht: das Flair von Jahrhunderten des geistigen Aufbruchs.
Seinen Aufstieg als Heilbad hat Bad Oeynhausen der eifrigen Suche nach Salz zu verdanken. Bei dieser Gelegenheit hatte nämlich der preußische Oberbergrat Karl Freiherr von Oeynhausen Mitte des 19. Jahrhunderts die erste jener Heilquellen erbohrt, die bis heute den Ruf der Stadt als Gesundheitsmekka begründen. Das einzige Staatsbad Nordrhein-Westfalens verfügt mit einer Vielzahl von Kliniken, Sanatorien und dem Herzzentrum über modernste Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Doch nicht nur Medizin schrieb hier Geschichte: In der Zeit des Nationalsozialismus galt Bad Oeynhausen als heimliches Zentrum der Bekennenden Kirche - jener Widerstandsform der evangelischen Christen, für die Namen wie Karl Koch und Martin Niemöller stehen. In der Nachkriegszeit folgten harte Jahre als „Stadt hinter Stacheldraht“: Die Britische Rheinarmee schlug in der Kurhochburg ihr Hauptquartier auf. Die zauberhaftesten Spuren haben Klassizismus, Gründerzeit und Neobarock in Oeynhausen hinterlassen: Badehäuser, Kurhaus, Theater und Kurpark halten ein Stück des romantischen Ambientes vergangener Tage immer noch fest.
Bochum, das ist Ruhrgebiet zentral, das ist Industrie mit Freud und Leid in jeder Sparte, das ist endlich Teil einer Stadtlandschaft, wie sie einzig ist in Europa. Maloche unter Tage gibt es nicht mehr. Ersatz kam durch die Veredelungsindustrie wie den Automobilbau, kam aus dem Dienstleistungssektor, der von der unvergleichbar zentralen Lage der Stadt und von Einrichtungen wie der Universität profitiert. Damit wandelt sich ein weiteres Mal das Gesicht der Stadt. Es wird freundlicher, heiterer, Grün durchzieht das Häusermeer und die wachsenden Ansprüche an Freizeit- und Kommunikationseinrichtungen werden zunehmend erfüllt. Bochum, eine Stadt in der sich wandelnden Ruhr-Region.