This volume assembles contributions from different academic perspectives (religious and Islamic studies, literary and theatre studies, theology, sociology and history) on modern manifestations of martyrdom in the diverse Middle Eastern religious traditions, including Islam, Christianity, Judaism and the Baha'i-faith. The latter is considered in more detail since it is often not included in comparative studies on the monotheistic religions. An excursus into the farer East composes the contribution on Mahatma Ghandi. The volume considers central sociological, philosophical and theological problems which lie at the heart of the phenomenon of martyrdom, the significance of martyrdom in different conflicts, the competing martyr figures which develop in the course of these conflicts as well as the accompanying representations in art and ritual.
Sasha Dehghani Livres


Obwohl die Entstehung der Religion der Bahai, des Bahaitums, zunehmend als Paradigma einer monotheistischen Religionsgenese begriffen wird, ist sie noch wenig wissenschaftlich erforscht. Dies gilt insbesondere für den deutschsprachigen akademischen Raum und umso mehr, wenn es um die Erforschung der ersten Dekade des Bahaitums, der Episode des Babitums, geht. Sasha Dehghani schließt diese Lücke mit seiner Studie Martyrium und Messianismus, in der er die Entstehung des Bábítums als eine religionsgeschichtlich späte und zugleich bedeutsame messianische Bewegung zeichnet, die schließlich in Folge ihres post-islamischen Offenbarungsanspruches ein kollektives Martyrium erfährt. Zur Aufarbeitung ihrer Genese werden persische und arabische Berichte und Darstellungen, wie auch europäische Zeugnisse herangezogen, denen zum Teil auch unbekanntes Material aus eigenen Archivstudien hinzugefügt wird. Das eigentliche Novum der Untersuchung liegt jedoch nicht in der historischen Erforschung des Babitums, sondern in der hermeneutischen und figurativen Deutung der Babi-Selbstzeugnisse und ihrer religionsvergleichenden Kontextualisierung: Dehghani liest das Babitum nicht nur als Tochterreligion des schiitischen Islams, sondern berücksichtigt ebenfalls Kontinuitäten und Diskontinuitäten zu christlichen und jüdischen Glaubensvorstellungen.