Mit dieser Arbeit wird untersucht, ob die in Deutschland bisher zur Rehabilitierung und Wiedergutmachung von SBZ/DDR-Unrecht verabschiedeten Gesetze - das Häftlingshilfegesetz, das DDR-Rehabilitierungsgesetz sowie die SED-Unrechtsbereinigungsgesetze - ihrer Zielstellung gerecht wurden bzw. werden. Hierzu werden die Hintergründe, die Geschichte sowie die Entwicklung dieser Gesetze akribisch untersucht. Ein Schwerpunkt wurde dabei auf die Untersuchung des DDR-Rehabilitierungsgesetzes gelegt, zu der umfangreiche Recherchen im Bundesarchiv angestellt wurden. Im Ergebnis werden zum einen Lücken und Mängel insbesondere in den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen aufgezeigt. Zum anderen wird auf Schieflagen zu den Entschädigungsvorschriften zugunsten des NS-Opfer hingewiesen, die es zu beheben gilt.
Christian Widmaier Livres



Petra Christian-Widmaier legt mit dem vorliegenden Buch eine fundierte Einführung in die psychoanalytischen Betrachtungsweisen bildender Kunst vor und richtet sich dabei sowohl an noch wenig mit dem Thema vertraute LeserInnen, die sich mit den ausführlichen Betrachtungen einen guten Einblick verschaffen können, als auch an ExpertInnen, die im reichen Anmerkungsteil weitere Anregungen finden. Sie zeigt auf, wie sehr sich Psychoanalyse und bildende Kunst beim Blick aufeinander ihrer selbst und des Anderen immer wieder neu und anders innewerden, wie unterschiedlich aber auch ihrer beider Zugangswege sind. Die Psychoanalyse kennt aktuell vier Betrachtungsweisen bildender Kunst. Dazu zählen neben Freuds Traum-Analogie und dem werk- und künstlerorientierten Zugang zum Kunstwerk die betrachterorientierte psychoanalytische Erschließung, die sich das spezifische psychoanalytische Mittel der Gegenübertragung der BetrachterInnen zunutze macht und die Bild-Betrachter-Beziehung in den Mittelpunkt stellt. Hierbei sind grundlegende Prozesse der Bildentstehung sowohl in den BetrachterInnen als auch in den KünstlerInnen von Bedeutung.
Nonverbale Dialoge in der psychoanalytischen Therapie
Eine qualitativ-empirische Studie
In psychoanalytischen Behandlungen wird fortlaufend auch ohne Worte in Handlungsdialogen, Inszenierungen und Enactments kommuniziert. Die Autorin erweitert und ergänzt den aktuellen Enactment-Diskurs in theoretischer und praktisch-therapeutischer Hinsicht durch die qualitativ-empirische Untersuchung des Verlaufs von selten thematisierten nonverbalen Handlungsdialogen in bestimmten Ausschnitten einer analytischen Behandlung vom Anfang bis zum Ende. Sie geht dem subtilen Blickaustausch, dem Handkontakt von Patient und Analytiker, den Toilettengängen des Patienten sowie dem beiderseitigen Umgang mit der Tür bei der Begrüßung und Verabschiedung nach. Der Verlauf der Enactments ließ eine Verschränkung der nonverbalen Dialoge mit den Veränderungsprozessen in der Behandlung und ein bestimmtes Verlaufsmuster erkennen.