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Jan Marco Sawilla

    Jenseits der Ordnung?
    Antiquarianismus, Hagiographie und Historie im 17. Jahrhundert
    Medien der Macht und des Entscheidens
    Urban Elections and Decision-making in Early Modern Europe, 1500-1800
    • Everyday political business in early modern cities took place under many different sources of tension. De facto establishment of the oligarchy in the government collided with the urban community's expectations of participation and with the responsibility for common welfare which was supposed to be the guideline for policies in the municipal boards. 'Urban Elections and Decision-Making in Early Modern Europe' offers new interpretations of the governmental techniques applied by urban elites to cope with these tensions. Written by leading historians of urban history and based on a broad foundation of previously unpublished research, the volume explores the procedures of decision-making in early modern cities from an international and micrological point of view. It examines the attempts of delegating and stabilising power through elections, asks for the different ways of developing and demonstrating consent or dissent within the cities' walls - urban revolts included - and offers a new theoretical framework to describe and understand these phenomena adequately.

      Urban Elections and Decision-making in Early Modern Europe, 1500-1800
    • Medien der Macht und des Entscheidens

      • 249pages
      • 9 heures de lecture

      Die ungehinderte Verbreitung von Schrift und Druck im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Westeuropa stellt eine universelle Besonderheit dar. In zehn Beiträgen wird die Nutzung von Schrift und Druck zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert untersucht. Obwohl der Schriftgebrauch in die grundlegende Mündlichkeit der Gesellschaft eingebunden blieb, veränderte er entscheidend die Strukturen der Sinnbildung und Wissenszirkulation sowie die Zeitverhältnisse. Die Drucktechnik verstärkte diese Transformationen und erweiterte ihren Einfluss auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche. Eine der wichtigsten Konsequenzen des Schriftgebrauchs war die Möglichkeit, durch organisierte Institutionen und Netzwerke eine erhebliche soziale Komplexität zu schaffen, die soziale Entwicklungen beschleunigte. Dies zeigte sich besonders in der politischen Gestaltung der Gesellschaft. Durch strukturiertes Entscheiden und die schriftliche Verfügbarkeit von Informationen entfernte sich die Herrschaft von ihrer Basis der Gewaltfähigkeit und wurde zur Kommunikation von allgemein verbindlichen Entscheidungen. Diese 'Verstaatlichung von Herrschaft' war Teil einer neuen Translokalität des Sozialen, die die Präsenzgebundenheit der Mündlichkeit überwand und somit die moderne Gesellschaft erst möglich machte.

      Medien der Macht und des Entscheidens
    • Antiquarianismus, Hagiographie und Historie im 17. Jahrhundert

      Zum Werk der Bollandisten. Ein wissenschaftshistorischer Versuch

      Antiquarianismus ist eine gleichermaßen aktuelle wie wissenschaftshistorisch belastete Kategorie. Nach Maßgabe des traditionellen ideengeschichtlichen Primats des Theoretischen und abgeschreckt von den sich damit assoziierenden monumentalen Formen galten die altertumskundlichen Bestrebungen des 17. Jahrhunderts lange Zeit als Ausdruck einer Krise der Historiographie, welche von den skeptizistischen Erwägungen René Descartes’ ihren Ausgang genommen habe. Die Studie hingegen beruht auf der Hypothese, dass die Lebendigkeit, die von den Antiquaren der Zeit in das Feld des Historiographischen hineingetragen wurde, die Fundamente historiographischen Tuns in materieller und intellektueller Hinsicht nachhaltig veränderte. Die Studie stützt sich auf gedruckte wie ungedruckte Materialien, die aus der Arbeit an den von dem Antwerpener Jesuiten Jean Bolland (1596–1665) begründeten Acta Sanctorum hervorgegangen sind. Mit Blick auf die in jüngerer Zeit an Kontur gewinnende „Geschichte des Wissens“ gilt die Aufmerksamkeit u. a. dem verwickelten Verhältnis von editorischer Theorie und Praxis, den begriffsgeschichtlichen Konturen von Ausdrücken wie Quelle (fons) oder Denkmal (monumentum), der Charakteristik gelehrter Netze oder den publizistischen Implikationen der von den Bollandisten ausgefochtenen Kontroversen.

      Antiquarianismus, Hagiographie und Historie im 17. Jahrhundert
    • Jenseits der Ordnung?

      Zur Mächtigkeit der Vielen in der Frühen Neuzeit

      Wenn eine große Zahl von Menschen an einem Ort zusammenkommt, geschieht dies oft zufällig, wie in den Einkaufsstraßen globaler Metropolen. Wenn solche Versammlungen politischen Impulsen folgen, kann man sie als eine Art „Versammlung“ (rassemblement) betrachten, die grundlegende Formen der Verfasstheit aufweist. In der Frühen Neuzeit erfüllte die Menge eine konstitutionelle Funktion, indem sie rituelle und zeremonielle Formen nutzte, um die normativen Grundlagen der Vergemeinschaftung sichtbar zu machen und zu festigen. Diese Zeit war auch geprägt von zahlreichen kollektiven Protesten, die Konflikte und soziale Spannungen verarbeiteten. Die Beiträge des Bands bewegen sich in einem Spannungsfeld, das durch die Kategorien Gewalt, Verkörperungen und Steuerung definiert ist. Sie knüpfen an aktuelle Debatten über Schwärme, Meuten oder Multitudes an und zielen darauf ab, diese Diskussionen zu historisieren und mit historischer Tiefenschärfe zu versehen. Die Erörterungen basieren auf Beispielen aus dem gesamten europäischen Raum und beleuchten die komplexen Wechselwirkungen zwischen kollektiven Handlungen und den politischen sowie sozialen Kontexten der Frühen Neuzeit.

      Jenseits der Ordnung?