Elena Vogman Livres




Dance of Values
Sergei Eisenstein’s Capital Project
Eisenstein’s adaptation of Marx’s Capital remains an unrealized yet influential vision that continues to inspire filmmakers and scholars, notably in works like Kluge’s News from Ideological Antiquity. The first glimpse of Eisenstein’s project came from a fragment of his diaries, highlighting the absence of his visual materials. Dance of Values seeks to resurrect this phantom by utilizing the extensive archival body of Capital, which includes over 500 pages of notes, drawings, and theoretical reflections. This work examines the formal necessity behind Eisenstein’s choices, suggesting that the visual complexity and epistemic efficacy stem from the diverse themes and fragments within the material. Archival sequences, presented for the first time, serve as visual arguments rather than mere illustrations, deepening the understanding of Eisenstein’s engagement with Capital as a visual theorization of value. By closely analyzing Eisenstein’s archive, the work reconstructs elements of Marx’s theory of value while addressing a broader crisis in political-medial representation that resonates today. Utilizing a morphological approach, Eisenstein’s montage sequences create a unique surplus value, generating a semiotic excess that reflects Marx’s concept of “petrified conditions.” This polymorphic language, akin to Joyce's stream of consciousness in Ulysses, embodies Eisenstein’s vision for cinema’s critical and affective potential.
Sinnliches Denken
Eisensteins exzentrische Methode
Sergej Eisensteins Bildtheorie und seine Filmpraxis waren aufs engste verbunden. 1929 plante der Regisseur ein 'Buch in Form einer Kugel'. Daraus entwickelte er ein Theoriewerk: ein immer wieder neu montiertes work in progress, dessen epistemische Obsession im physiologischen Denkpotential des Kinos selbst gründete. Auf der Suche nach den Ursprüngen dieses 'sinnlichen Denkens' des Kinos legte Eisenstein die Kulturgeschichte neu aus.0Elena Vogman stellt das Potential eines 'sinnlichen Denkens' in Eisensteins Methode (1932?1948) ? so der Titel des erst jüngst auf Russisch erschienenen Spätwerks ? in eine doppelte Perspektive. Im offenen Gefüge unterschiedlicher Disziplinen wie Psychoanalyse und Gestaltpsychologie, Anthropologie und Ästhetik, Paläontologie und Linguistik wird diese Konzeption für Eisenstein zum dynamischen Vehikel einer neuen Art des Forschens. Andererseits charakterisiert das 'sinnliche Denken' präzise jene Logik der theoretischen Schreibweise Eisensteins, die mit Montage von Fragmenten und thematischen Exkursen, mit emphatischer Kritik und mit exzentrischen Überschreitungen der eigenen Positionen operiert.
Der Band fragt, ausgehend von konkreten Praktiken, nach den Eigenwegen der Zeichnung , die sich zwischen etablierten epistemischen und ästhetischen Praktiken und Randphänomenen der Zeichnung bahnen können. Umreißen spielt dabei zwar auf die Tradition des disegno an, es meint jedoch als Oszillation zwischen Negation und Nicht-Negation dieser Tradition des Umrisses. Ihre Graphematik wird zwar stets durch einen Strich, d. h. durch eine Singularität und Materialität, gestört; dies jedoch ohne sie vollkommen ausstreichen zu können. Diese Oszillation entfaltet ein Paradox oder eine dialektische Figur, deren Spannung in den Praktiken des Zeichnens stets eine neue singuläre Konstellation generiert. In den einzelnen Beiträgen soll dem seine eigene theoretische Geltung zugestanden werden. Mit Beiträgen von: Amrei Buchholz, Christian Driesen, Sergej Eisenstein, James Elkins, Erna Fiorentini, Georges Didi-Huberman, Georg Witte.