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Otto Johannes Zeller

    Pluralismusfiktion mit unpolitischer Parteienexistenz
    Prof. Dr. Hermann Kastner - Politiker, Lebemann, Agent
    Meißen intern – die Geheimpolizei der SED
    • „Alles auswerten, um zu wissen, wie es wirklich war“ – dieser Leitgedanke prägt die quellengesättigte Veröffentlichung, die auf Primärquellen aus dem Stadtarchiv Meißen, dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv und der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen, Außenstelle Dresden basiert. Die Macht des MfS auf der untersten Ebene war allgegenwärtig, doch die Strukturen und hauptamtlichen Mitarbeiter blieben weitgehend unbekannt, was ein Gefühl der Bedrohung erzeugte. Die Existenz unzähliger nebenamtlicher Mitarbeiter, die Informationen sammelten und weitergaben, verstärkte die Unsicherheit und Angst der Bevölkerung. Diese Geheimhaltung war ein zentrales Element der Macht und Unantastbarkeit des MfS. Die SED konnte schnell und direkt über ihren Geheimdienst eingreifen, da dieser dem Chef der Kreiseinsatzleitung unterstellt war. Dies wirft die rechtlich-philosophische Frage nach persönlicher Schuld und Verantwortung auf: Ist jemand, der sich keine moralischen Fragen stellt, zum Bösen fähig oder einfach nur indifferent oder unklug? Es wird deutlich, dass an Orten, wo Widerstand nicht gehört wird, die Suche nach Wahrheit vergeblich ist.

      Meißen intern – die Geheimpolizei der SED
    • Prof. Dr. Hermann Kastner - Politiker, Lebemann, Agent

      Eine Funktionärs-Biographie 1945 bis 1956

      Die Biografie von Dr. jur. Hermann Moritz Wilhelm Kastner, dem Gründer der LDP in Sachsen und bedeutenden politischen Akteur in der DDR, wurde bislang wenig erforscht. Diese Studie bietet eine erstmalige, wissenschaftliche Aufarbeitung seines gesamten Nachlasses im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden und analysiert die Entwicklung der sächsischen LDP im Kontext seines Lebens. Zudem wird sein Wirken ab 1951 als Vorsitzender des „Förderungsausschusses für die deutsche Intelligenz beim Ministerrat der DDR“ nach seinem Sturz 1950 rekonstruiert. Die Möglichkeit eines Wiedereintritts in die DDR-Regierung nach den Ereignissen vom 17. Juni 1953 wird ebenfalls untersucht. Weitere Schwerpunkte der Biografie sind Kastners mögliche Geheimdiensttätigkeiten für die „Organisation Gehlen“, seine Zusammenarbeit mit dem MfS der DDR und seine Rolle während des Nationalsozialismus. Die Studie fördert umfassend zutage, was aus den Quellen ermittelbar ist, und nutzt vielfältige Zitate, um den historischen Kontext lebendig zu machen. Sie zeichnet das Bild einer ambivalenten Persönlichkeit, die sowohl nach materiellem Wohlstand als auch nach politischer Anerkennung strebte. Insgesamt erfordert das Werk eine Neubewertung wesentlicher Teile von Kastners bisher bekannter Biografie.

      Prof. Dr. Hermann Kastner - Politiker, Lebemann, Agent
    • Am 30. September 1949 trat Hübener als Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt zurück, was auf die Entlassungen von CDU- und LDP-Mitgliedern aus der Verwaltung sowie den Einflussverlust der LDP zurückzuführen war. Ein Jahr später folgte der Rücktritt von Erich Damerow als LDP-Landesvorsitzender, und ein SED-genehmer Nachfolger wurde gewählt. Der politische Wandel zwischen 1948 und 1950 war für die LDP von drei Etappen geprägt, die in der Phase der Gleichschaltung stattfanden und mit drei Einheitslisten verbunden waren. Die erste Etappe begann 1948 mit der Einheitsliste 1 für die Wahlen zum II. Deutschen Volkskongress, der am 17./18. März tagte und den Ersten Deutschen Volksrat hervorbrachte. Die zweite Etappe 1949 war durch die Einheitsliste 2 für die Wahlen zum III. Deutschen Volkskongress am 15./16. Mai gekennzeichnet. Hier manipulierte die SED die Wahlergebnisse, um eine Mehrheit für die Einheitsliste zu sichern. Der III. Deutsche Volkskongress bestätigte die vom Ersten Volksrat im März verabschiedete Verfassung und wählte den 2. Deutschen Volksrat mit 330 Mitgliedern. Die dritte Etappe erstreckte sich vom 28. März 1950 bis zu den Wahlen nach der Einheitsliste 3 am 15. Oktober 1950, einem Zeitraum, der durch die Außerkraftsetzung des Art. 51 der DDR-Verfassung und eine zunehmende Politikleere geprägt war, da jeglicher Parteienwettbewerb fehlte.

      Pluralismusfiktion mit unpolitischer Parteienexistenz