Die Sammlung bietet eine tiefgehende Analyse und Neubewertung moderner philosophischer Texte aus der arabischsprachigen Welt. Sie beleuchtet die Entwicklung des Denkens in dieser Region und stellt zentrale Denker sowie deren Ideen vor. Durch die Auseinandersetzung mit historischen und kulturellen Kontexten wird der Einfluss arabischer Philosophie auf zeitgenössische Diskurse herausgearbeitet. Die Texte fördern ein besseres Verständnis der philosophischen Traditionen und deren Relevanz in der heutigen Zeit.
Die Reihe pnm soll zur Dezentrierung unserer islamozentrischen Wahrnehmung des Nahen und Mittleren Ostens beitragen. Sie bietet jenem philosophischen Denken eine Plattform, das seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Alexandria, Beirut, Fes, Istanbul, Jerusalem, Kairo, Kalkutta, Lahore, Teheran, Tiflis oder Tunis in Erscheinung tritt, sich mit Herausforderungen "moderner" Wissenschaften, Techniken, Werte und Ansprüchen auseinandersetzt und dabei religiöse, moralische, kulturelle, rechtliche, soziale und ästhetische Traditionen neu reflektiert.
Unter den Bedingungen von Diktatur oder autoritären Regimen entwickelt sich ein spezifischer Sprachgebrauch, der Machtverhältnisse stützt, subversiv entlarvt oder kritisiert. Dabei ist nicht nur relevant, was gesagt wird, sondern auch, was nicht gesagt wird und wann geschwiegen wird. Der vorliegende Band untersucht diesen Sprachgebrauch in und nach Diktaturen sowie autoritären Regimen aus einer deutsch-arabischen Perspektive und ist das Ergebnis einer dreijährigen interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen deutschen und nordafrikanischen Wissenschaftlern. Angesichts der gesellschaftlichen Transformationsprozesse in vielen arabischen Ländern ist die Thematik besonders relevant. Die sprachphilosophischen, linguistischen und kulturwissenschaftlichen Analysen konzentrieren sich auf vier Hauptthemen: Erstens wird Sprache als Instrument der Macht betrachtet. Zweitens wird der Gegendiskurs und die Subversion in der arabisch- und deutschsprachigen Literatur untersucht. Drittens wird die Aneignung und Enteignung philosophischer Begriffe im Kontext autoritärer Staaten thematisiert. Schließlich liegt der vierte Fokus auf Wendepunkten, Protest und Öffentlichkeit, die sich in Demonstrationssprüchen, Protestliedern und Literatur in Zeiten des Wandels ausdrücken.
Die Frage nach Gerechtigkeit ist in der Postdiktaturphase besonders dringlich. Dieser Sammelband behandelt die Thematik auf nationaler und internationaler Ebene und ist das Ergebnis einer deutsch-arabischen Zusammenarbeit zur transkulturellen Perspektive von Gerechtigkeit. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte:
1. **Übergangsgerechtigkeit und Wiedergutmachung**: Hier wird die Postdiktaturphase im Übergang zu einer stabilen Gerechtigkeitsordnung analysiert. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der geeigneten Kombination von Strafe, Entschädigung und Amnestie zur nationalen Versöhnung. Die Autorinnen und Autoren vergleichen die Gerechtigkeitsdebatten in Deutschland, Marokko, Südafrika und Tunesien aus verschiedenen Disziplinen.
2. **Innerstaatliche Verteilungsgerechtigkeit**: Diese Thematik beleuchtet die Bedingungen, unter denen alte Eigentumsverhältnisse akzeptabel sind und wann Korrekturen notwendig werden. Mit der Wiedergewinnung demokratischer Kontrolle über staatliches Verteilungshandeln wird auch die gerechte Teilhabe aller Regionen an den Ressourcen des Landes relevant.
3. **Zwischenstaatliche Gerechtigkeit**: Die innerstaatlichen Gerechtigkeitsprobleme werden durch supranationale Regulierungen und Organisationen beeinflusst. Die Hoffnungen der arabischen Jugend auf gerechte Lebensverhältnisse führen zu Forderungen nach einer Neuordnung globaler Institutionen, die an die dominierenden Länder geri
Dieser Band resultiert aus der Zusammenarbeit arabischer und deutscher Wissenschaftler zu Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten, um eine transkulturelle Perspektive zu entwickeln. Der erste Teil untersucht die normativen Grundlagen der Demokratie und die epistemischen Voraussetzungen des demokratischen Pluralismus, wobei die Herausforderungen des Pluralismus im Demokratisierungsprozess aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Der zweite Teil beleuchtet die normativen, geschichtsphilosophischen und kulturpolitischen Dimensionen von Rechtsstaatlichkeit und Rechtskultur. Im dritten Teil wird die Bedeutung von Unrechtserfahrungen für die Rechtfertigung der transkulturellen Universalität der Menschenrechte hervorgehoben. Die kulturrelativistische Kritik an dieser Universalität wird zurückgewiesen, und die Schwierigkeiten ihrer Verrechtlichung werden thematisiert.
Der Inhalt umfasst verschiedene Beiträge, die sich mit Themen wie Demokratie, Identität, Rechtskultur und Menschenrechten auseinandersetzen. Die Diskussionen beinhalten Erwiderungen, die die Komplexität der Themen reflektieren und die interkulturellen Herausforderungen im Kontext von Demokratie und Menschenrechten beleuchten. Der Band bietet somit eine umfassende Analyse der aktuellen Debatten und fördert ein tieferes Verständnis der transkulturellen Dimensionen dieser zentralen gesellschaftlichen Themen.
Dieser Band resultiert aus der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen arabischen und deutschen Wissenschaftlern und zielt darauf ab, eine transkulturelle Perspektive zu Kultur, Identität und Menschenrechten zu entwickeln. Der erste Teil untersucht, inwiefern kulturelle Identität und Kulturpluralismus im Widerspruch zur Transkulturalität der Menschenrechte stehen. Hierbei werden verschiedene moralische und juristische Legitimierungen der Menschenrechte kritisch reflektiert und mit kulturellem Pluralismus auf nationaler und internationaler Ebene verknüpft. Der zweite Teil analysiert Identitätsdiskurse in Philosophie, Literatur, Kunst und Menschenrechtsdebatten, wobei Selbstkritik als Ausgangspunkt für eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Anderen dient. Ein intra- und interkultureller Dialog führt zu einer transkulturellen Perspektive. Der dritte Teil beleuchtet die Rolle von Normen und Rechten in Demokratisierungsprozessen, insbesondere in Bezug auf humanitäre Interventionen im postkolonialen Kontext, die Verrechtlichung von Normen und Migration als Herausforderungen. Abschließend bietet der vierte Teil eine ideengeschichtliche Annäherung an zentrale Begriffe, die den Zugang zur aktuellen politischen Umbruchssituation und Menschenrechtsdebatte erleichtern. Schlüsselbegriffe wie Freiheitsstaat, Person, Universalität der Menschenrechte und Kosmopolitismus werden aus unterschiedlichen Denktraditionen reflektiert.
Die akademische Philosophie der Gegenwart zeigt sich als vielfältiges Spektrum an Forschungsfeldern und Ansätzen. Dieser Sammelband, zum 70. Geburtstag von Hans Jörg Sandkühler, vereint Beiträge von jungen und etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Einblicke in ihre aktuellen philosophischen Forschungen geben. Die Beiträge bekräftigen Sandkühlers Leitgedanken, dass das Philosophieren nur durch unangemessene Systembildung und Dogmatik abgeschlossen werden kann. Das Buch ist ein Beweis für die Pluralität und den Fortschritt im epistemischen Feld der Philosophie. Thematisch orientiert an Sandkühlers Forschungsgebieten, bieten die aufgenommenen Beiträge exemplarische Wege zur Reflexion über menschliche Selbst- und Weltverhältnisse. Die Rekonstruktion des Deutschen Idealismus und dessen Auswirkungen verdeutlichen die Relevanz der Philosophiegeschichte in ihren historischen, theoretischen und praktischen Kontexten. Diese Themen werden aus epistemologischer, rechtsphilosophischer und transkultureller Perspektive vertieft, wobei sowohl europäische als auch außereuropäische Autoren aus arabisch-islamischen, afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatischen Traditionen beitragen. Der Band gliedert sich in vier Teile: (1) Deutscher Idealismus, (2) Epistemologie und Wissenskulturen, (3) Rechtsphilosophie und Menschenrechte, (4) Interkulturalität und transkulturelle Philosophie.