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Gerhard Poppe

    Festhochamt, sinfonische Messe oder überkonfessionelles Bekenntnis?
    Schranck No: II
    Joseph Schuster in der Musik des ausgehenden 18. Jahrhunderts
    "Ohne Widerrede unser größter Kirchenkomponist"
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    Das Bistum Dresden-Meißen
    • Von den Kantoren und Organisten an den Dresdner Kirchen erreichte Gottfried August Homilius (1714-1785) mit seiner Musik unter den Zeitgenossen und auch noch in den beiden folgenden Generationen eine überregionale Aufmerksamkeit. Abschriften seiner Werke finden sich bis heute im gesamten deutschsprachig-protestantischen Europa und in Einzelfällen darüber hinaus. Später unterlagen seine Kompositionen dem verbreiteten Verdikt des „Verfalls“ der evangelischen Kirchenmusik, und selbst in der sächsischen Residenzstadt beschränkte sich die Kenntnis auf wenige Motetten und Orgelwerke. Innerhalb eines wachsenden Interesses an der älteren Dresdner Musikgeschichte und der evangelischen Kirchenmusik nach der Mitte des 18. Jahrhunderts rücken auch die Kompositionen von Homilius wieder in das Blickfeld der Fachwissenschaft und des interessierten Publikums. Die 300. Wiederkehr seines Geburtstages war der Anlass für ein internationales Symposium, das von der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen veranstaltet wurde und dessen Beiträge in diesem Band vorgelegt werden. Sie bieten eine Bilanz des gegenwärtigen Wissens zu diesem Komponisten und Anstöße zur weiteren Diskussion offener Fragen.

      "Ohne Widerrede unser größter Kirchenkomponist"
    • Unter den zu Lebzeiten gefeierten und später weitgehend vergessenen Komponisten des 18. Jahrhunderts ist der Dresdner Hofkapellmeister Joseph Schuster (1748–1812) bis in die jüngere Vergangenheit sowohl von der Forschung als auch der Praxis so gut wie unbeachtet geblieben. Mit seinen Werken erfreute er sich nicht nur in Deutschland großer Beliebtheit, sondern war als Opernkomponist zeitweilig auch in Italien, vor allem in Neapel, überaus erfolgreich. Die 200. Wiederkehr seines Todestages gab den Anstoß für bemerkenswerte (Erst-)Wiederaufführungen, die Schuster als einen der originellsten deutschen Komponisten seiner Generation nachdrücklich in das Blickfeld der Öffentlichkeit rückten. Gleichzeitig veranstaltete die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen gemeinsam mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, ein internationales Symposium, dessen Beiträge in diesem Band vorgelegt werden. Sie bieten eine Bilanz des gegenwärtigen Wissens zu diesem Komponisten und Anstöße sowohl für weitere Forschungen als auch für die künftige praktische Auseinandersetzung mit Schusters Musik.

      Joseph Schuster in der Musik des ausgehenden 18. Jahrhunderts
    • Schranck No: II

      Das erhaltene Instrumentalmusikrepertoire der Dresdner Hofkapelle aus den ersten beiden Dritteln des 18. Jahrhunderts

      • 273pages
      • 10 heures de lecture

      Die Dresdner Hofkapelle war im 18. Jahrhundert berühmt für die herausragenden Fähigkeiten ihrer Mitglieder, aber auch für die Genauigkeit und Eleganz ihres Zusammenspiels. Das galt nicht nur für Oper und Kirchenmusik, sondern auch für die Aufführungen von Instrumentalmusik aller wichtigen Gattungen. Von dem einstigen Repertoire sind fast 1800 Werke erhalten geblieben. Weithin berühmte Komponisten wie Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel sind darin ebenso vertreten wie Musiker, von denen heute nur noch der Name und wenige Lebensdaten bekannt sind. Seit den bahnbrechenden Forschungen von Karl Heller zur deutschen Vivaldi-Überlieferung gewann der Name Schranck No: II (als der Aufbewahrungsort dieser Sammlung für fast hundert Jahre) in Fachkreisen einen geradezu mythischen Klang. Zahlreiche Wissenschaftler und Musiker fanden den Weg in die Sächsische Landesbibliothek, um die Manuskripte zu studieren oder Wiederaufführungen unbekannter Werke vorzubereiten. Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Digitalisierungsprojekt gab den Anstoß zu diesem Buch, in dem Grundzüge des gegenwärtigen Wissens zu den Manuskripten aus dem Schranck No: II dargestellt werden und das Forschern und Musikern eine unverzichtbare Orientierungshilfe bietet.

      Schranck No: II
    • Festhochamt, sinfonische Messe oder überkonfessionelles Bekenntnis?

      Studien zur Rezeptionsgeschichte von Beethovens Missa solemnis

      • 554pages
      • 20 heures de lecture

      Beethovens Missa solemnis gilt seit ihrer Entstehung als bewundertes und umstrittenes Werk, dessen Verständnis durch allgemeine Gattungsmerkmale und das instrumentale Schaffen des Komponisten erschwert wird. Die hohen technischen Anforderungen an Sänger und Instrumentalisten sowie die geringe Anzahl der Aufführungen in den ersten Jahrzehnten nach Beethovens Tod trugen zur besonderen Aura des Werkes bei. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts prägten Vorstellungen von Säkularisierung und persönliche Bekenntnisse des Komponisten die wissenschaftliche Diskussion und populäre Literatur, oft ohne die Besonderheiten des Werkes angemessen zu berücksichtigen. Diese Theoreme füllten Lücken in einem feststehenden Beethovenbild, in das sich die Missa solemnis nur schwer einfügen ließ. Die Rezeptionsgeschichte zeigt jedoch, dass Beethovens zweite Messe in den Jahrzehnten nach seinem Tod häufiger aufgeführt wurde als angenommen, einschließlich Aufführungen im Hochamt, die dem gängigen Glauben widersprechen, das Werk sprenge den liturgischen Rahmen. Der Aufstieg restaurativer Reformbestrebungen in der Kirchenmusik und das Bild des „Pantheisten“ Beethoven drängten diese Praxis in den Hintergrund. Die Vorstellung, die Missa solemnis sei von Anfang an für den Konzertsaal gedacht gewesen, erweist sich als Ergebnis einer bestimmten Rezeptionstradition, während Beethovens Aussagen zur Kirchenmusik eine andere Schlussfolgerung nahelegen. Dies bietet ei

      Festhochamt, sinfonische Messe oder überkonfessionelles Bekenntnis?