Die Analyse der Sozialen Arbeit wird als komplexes Geflecht aus widersprüchlichen Entwicklungen und sozialen Ungleichheiten dargestellt. Anstatt einer linearen Erfolgsgeschichte werden die Spannungsfelder von Solidarisierung, Mittäterschaft und Wahrnehmung untersucht. Das Lehrbuch rekonstruiert die Ambivalenzen von Professionalisierung und Institutionalisierung in der Praxis und regt dazu an, Soziale Arbeit als einen herausfordernden, aber notwendigen Beruf zu betrachten, der in schwierigen Verhältnissen agiert.
In diesem Band werden historische und aktuelle Analysen präsentiert, die aufzeigen, wie (Bildungs-)Institutionen sich bemühen, Bildungsgerechtigkeit zu fördern, während gleichzeitig Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen in der Gesellschaft und an Hochschulen thematisiert werden. Der Widerspruch zwischen den Idealen gesellschaftlicher Fairness und den praktizierten Diskriminierungen, die Menschen mit „Behinderungen“ sowie durch Klassen-, Geschlechter- und nationalistische/rassistische Denkmuster betreffen, wird beleuchtet. Ziel ist es, einen umfassenden Rahmen für das Nachdenken über eine „Hochschule für alle“ zu schaffen und verschiedene Formen gesellschaftlicher Diskriminierung zu analysieren, einschließlich deren Ursachen und Hintergründe. Zudem werden Präventions-, Interventions- und Beschwerdemöglichkeiten erörtert. Zu den zentralen Fragen gehören: Welche historischen Theorien und Praktiken der Sozialen Arbeit haben zur Ausgrenzung beigetragen? Wie ist die aktuelle Lage von Studierenden aus Drittstaaten und geflüchteten Personen in Deutschland? Was bedeutet Bildungsgerechtigkeit und wie kann eine inklusive Hochschule aussehen? Welche rechtlichen Grundlagen und Strategien existieren gegen Diskriminierung? Und wie können Studierende aktiv gegen Diskriminierung vorgehen?
Ambivalenzen ihres Wandels in disziplinären und professionellen Perspektiven
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Die Publikation diskutiert Chancen und Gefahren des Wandels von Kindheit in postindustriellen westlichen Gesellschaften. Dem Trend zur Funktionalisierung, der sich gegenwärtig beispielsweise in Kompetenzorientierung und Biologisierung zeigt, wird ein Begriff von Kindheit gegenübergestellt, der auf ‘Früheres’ (Moratorium) produktiv Bezug nimmt, ohne in eine einseitige Kulturkritik zu münden. Erziehung und kindlicher Eigensinn, Vernunft und Sinnlichkeit bedürfen eines offenen Randes, um nicht simultan von den Funktionalismen der Arbeitswelt adaptiert zu werden. Die Publikation sammelt die Vorträge und Diskussionen einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 2010/11 an der Fachhochschule Kärnten stattfand und diesen Wandel von Kindheit in Gestalt eines Theorie-Praxis-Diskurses reflektierte.
Wie (sozial-)pädagogisches und sozialarbeiterisches Handeln realisiert werden kann, damit die Einzelnen in ihrer Autonomiebildung Unterstützung erfahren und zur Gestaltung ihres Lebens befähigt werden können, zeigen die theoretischen und praxisbezogenen Zugangsweisen der in diesem Band versammelten Beiträge mit ihren unterschiedlichen Akzentuierungen auf. Anspruch dieses Diskurses ist es, ethisch verantwortetes professionelles Handeln im Modus autonomer Erfahrungsbildung der zu erziehenden und zu bildenden Kinder und Jugendlichen, wie auch der zu beratenden, betreuenden, begleitenden Menschen konzeptionell weiterzuentwickeln. Die Autorinnen und Autoren diskutieren dazu in der Schnittfläche einer rekonstruktiven, dialektischen und phänomenologischen Methodologie, woraus die Aufgabe formuliert wird, Sinnstiftungen, welche die Kinder, Jugendlichen und Erwachsene, mit ihren Handlungen vollziehen, zu rekonstruieren und zu verhandeln. Durch die Expert/-innenbeiträge sollen diskursfähige Leitorientierungen für gesellschaftliche Bildungsprozesse im Sinne einer ethisch verantwortlichen soziokulturellen Bildungsarbeit vermittelt werden.
Sozioanalytische Fallrekonstruktionen als Orientierungshilfe für die Grundschulpädagogik und Soziale Arbeit/Sozialpädagogik
Im Fokus der aktuellen Studie präsentiert die Münchner Universitätsprofessorin Maria-Anna Bäuml-Roßnagl mit der Herausgeberreihe »Schriften zur Interdisziplinären Bildungsdidaktik« vielfältige Ergebnisse von Forschung und Praxisevaluation. Die Titel der Reihe spiegeln den interdisziplinären Diskurs in exemplarischen Studien wider, die angesichts der Beliebigkeit moderner Lebensführung humanen Ressourcen beleuchten, die eine Didaktik des Verstehens herausfordern. Ein ganzheitliches Bildungswissen wird entfaltet, das in der Korrelation von Fachexpertise entwickelt wurde und den Diskurs für zukunftsfähige Bildungskonzeptionen anregt. Die gesellschaftspolitische Relevanz der von Sandro Bliemetsrieder erarbeiteten Forschungsstudie zur Kinderarmut in Deutschland ist von aktueller Brisanz und steht im Zentrum der bildungssoziologischen Debatte, ausgelöst durch den ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Die psychosozialen und sozialisationsspezifischen Folgen der Kinderarmut werden rekonstruiert. Die Notwendigkeit der Vernetzung von Fördermaßnahmen und einer validen Kooperation des primären Schulbereichs mit Eltern und der Kinder- und Jugendhilfe wurde bisher nur ansatzweise behandelt. Diese sozialökologische Fallstudie adressiert dieses Defizit und erschließt mit einem anspruchsvollen Forschungsdesign bedeutende interdisziplinäre Erkenntnis- und Handlungsdimensionen für einen bildungseffektiven Umgang mit Kinderarmu