Die alltagsmartyrologische Position des Ersten Petrusbriefes
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Der Erste Petrusbrief entstand in einer Zeit, in der sich die soziale
Situation der frühen christlichen Gemeinden veränderte: Sie wurden von außen
zunehmend als vom Judentum und von der griechisch-römischen
Mehrheitsgesellschaft distinkte Gruppe wahrgenommen. Christliche Identität
musste in der Folge neu konzipiert werden. Im Rahmen dieses um die Wende zum
2. Jahrhundert einsetzenden Prozesses wird das inhaltliche Profil des Beitrags
des Ersten Petrusbriefes herausgearbeitet und fruchtbar gemacht.
Auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot antwortet Jesus den Pharisäern mit den Worten aus Matthäus 22, 37-40: „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben (…)“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Die Synthese dieser beiden Verse ist als das „Doppelgebot der Liebe“ zum Terminus technicus in der Theologie geworden und bringt in unübertroffener Prägnanz den Kern der christlichen Botschaft zum Ausdruck. Doch ist die Theorie das Eine, die Herausforderungen unseres heutigen Lebens das Andere. Die Rede von der Nächstenliebe birgt eine Fülle von Fragen – dieser neue Band der Reihe Kreuz Theologie versucht, darauf Antwort zu geben.
Die Gottesvorstellung im Markusevangelium wird unter Verwendung diachroner und synchroner Methoden untersucht. Sie wird im Hinblick auf das Verhältnis Gottes zum Christus, zur Geschichte und zur Tora erarbeitet und mit Hilfe der Fragen nach der Güte Gottes und seiner Verantwortung für das Übel sowie nach dem Umgang mit dem Ersten Gebot profiliert. Die Arbeit versteht sich als Gesamtdeutung des Markusevangeliums und leistet einen Beitrag für seine religionsgeschichtliche und theologische Einordnung.
Religiöse Vielfalt in unserer Gesellschaft wächst, was insbesondere Schulen betrifft. Schüler und deren Familien unterscheiden sich nicht nur in ihrer Religionszugehörigkeit, sondern auch in der individuellen Ausgestaltung ihrer religiösen Vorstellungen und der Bedeutung, die Religion in ihrem Leben hat. Diese Unterschiede bergen Konfliktpotential. Die Debatte um den Laizismus wird neu belebt, wobei viele Religion aus dem öffentlichen Leben, insbesondere aus Schulen, drängen möchten. Das Buch schlägt einen anderen Ansatz vor: Sensibilität für Religion und Unterstützung der Schüler, ihre Religion als Ressource zu nutzen. Es behandelt, wie Schulen dabei helfen können.
Inhaltliche Beiträge umfassen Themen wie religionssensible Schulkultur, interreligiöse Wahrnehmung, die Rolle von Religion in der Popkultur, und die Thematisierung von Krankheit im Kontext einer religionssensiblen Schulkultur. Weitere Aspekte sind die Perspektiven muslimischer Familien, die Chancen religiöser Vielfalt für Toleranz, und die Entwicklung eines trialogischen Schulkonzepts für Juden, Christen und Muslime. Auch die Rolle von Kindheitskonzepten in verschiedenen Religionen und die Bedeutung von Sensibilität für Religion in der Geschichte der Schule werden beleuchtet. Das Buch plädiert für eine religionssensibile Schulkultur als pädagogische Kompetenz und thematisiert die Herausforderungen und Möglichkeiten multireligiöser Feiern.
Fordern und Fördern – das gilt im Rahmen der Individualisierung von Lernen für alle Kinder, auch für intellektuell besonders begabte. Begabungsförderung muss deshalb zum Ziel haben, für jedes Kind möglichst optimale Lernbedingungen bereit zu stellen. Längst gibt es eine spezielle Förderung für musikalisch oder für naturwissenschaftlich Begabte. Was aber hat Religion in Sachen Intellekt zu bieten? Antworten auf diese Frage geben die Beiträge in diesem Band. Er bietet eine fundierte Einführung in den Forschungsstand zur Hochbegabung, verknüpft empirische Zugänge mit theologischen und bildungstheoretischen Überlegungen und stellt erste praktische Versuche vor, wie in Schule und Religionsunterricht theologisch und pädagogisch angemessen mit Begabungsförderung umgegangen werden könnte.