Kann denn Liebe Sünde sein? Darf es niemand wissen innerhalb der Kirche, wenn Frauen Frauen lieben? Von Sünde spricht die Evangelische Kirche heute zwar nicht mehr, dennoch halten sich hartnäckig Vorurteile. Trotz der Abwehr und gegen diesen Widerstand führen lesbisch - feministische Frauen selbstbewußt ihr Leben - auch in der Kirche. Dieser Band wirft Schlaglichter auf die Vielfalt lesbischer Alltagserfahrung und Theologie - von „queer theology“ über den besonderen, lesbischen Umgang mit biblischen Texten bis zu Fragen der Kirchenpolitik. Monika Barz, geboren 1953, Dr. phil., ist seit 1993 Professorin an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen in Reutlingen. Geertje-Froken Bolle, geboren 1963, arbeitet als Pfarrerin in Berlin-Kreuzberg und ist Mitarbeiterin im Labrystheia-Netzwerk.
Monika Barz Livres




Die Praxis sozialer Arbeit lebt von der kreativen und systematischen Gestaltung vorhandener Spiel-Räume. Die Rahmenbedingungen sozialer Hilfesysteme werden enger und die Spiel-Räume kleiner. Umso zentraler sind Kenntnisse, Strategien und kreative Ideen, um den Belangen sozial Benachteiligter Gehör zu verschaffen und ihnen unterstützend zur Seite zu stehen. Im vorliegenden Band werden die unterschiedlichen Ebenen und Perspektiven ausgeleuchtet, die in der Ausbildung sozialer Fachkräfte Berücksichtigung finden. Sie reichen von der intensiven Auseinandersetzung mit den (Menschen-) Rechten ausgegrenzter Personengruppen, über die Analyse sozialpädagogischen und diakonischen Handelns in Armutsfragen, über Pflege, Jugendhilfe, Schule, Migration und Frühe Kindheit, bis hin zu juristischen, politischen und kulturwissenschaftlichen Analysen von Geschlechterverhältnissen. Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg hat anlässlich der Verabschiedung von vier – die Hochschule wesentlich prägenden – Kollegen und Kolleginnen, die Herausforderung angenommen, im vorliegenden Band die Spiel-Räume eines generalistischen Ausbildungskonzeptes ins Rampenlicht zu rücken.
Für heutige Studierendengenerationen scheint die Geschlechterfrage überholt, Frauendiskriminierung „Schnee von gestern“ und klassische Rollenzuschreibungen von jungen Frauen und Männern längst überwunden. Das „Gendergequatsche“ scheint zu langweilen und schnell in die Rubrik „überflüssig“ abgeschoben zu werden. Was also ist methodisch und didaktisch zu tun, damit junge Studierende wieder neugierig werden, wenn es um die sozialwissenschaftliche Analyse der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern geht? Im vorliegenden Buch wird ein Lehrexperiment beschrieben, das erfolgreich den Versuch wagt, durch eine systematische Analyse abstrakter Daten und Fakten bei der heutigen Generation von Studierenden der Sozialen Arbeit ein neues Gender-Bewusstsein zu entwickeln. Wie Studierende das Lernkonzept bewerten und welche inhaltlichen Aha-Erlebnisse sie dabei erleben wird durch ihre umfangreichen Schilderungen nachvollziehbar. Das erprobte Setting ist von interessierten Kolleginnen und Kollegen anderer Hochschulen leicht zu übernehmen. Als zentrales Lehrmaterial wird der aktuell zugängliche „Datenreport zur Gleichstellung“ verwendet, den das Bundesministerium für Familie, Senioren, Jugend und Frauen seit 2005 als CD kostenlos zur Verfügung stellt.
Ökonomisierung, Individualisierung von Lebenslagen, Ausdünnung sozialer Infrastruktur, Entsolidarisierung, zunehmende gesellschaftliche Spaltung und Ausgrenzung: Welche Beiträge kann Soziale Arbeit – als Profession und als Disziplin – zum Verständnis und zur Bewältigung sozialer Probleme leisten? Wo liegen gegenwärtig ihre Potenziale? Die Themen dieses Bandes leuchten das breite Spektrum des Diskurses und die Vielfältigkeit der Tätigkeitsfelder aus. In diesem Buch vermitteln Lehrende der Evangelischen Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg den aktuellen Stand der Diskussion um die Frage, wie das Potenzial der unterschiedlichen Bezugswissenschaften – Pädagogik, Soziologie, Psychologie, Ökonomie, Recht Theologie, Ethik und Kulturwissenschaft, – im interdisziplinären Dialog für die Soziale Arbeit nutzbar gemacht werden kann. Daneben machen die Autorinnen und Autoren deutlich, wie die Entwicklung eines Selbstverständnisses der Sozialen Arbeit als Sozialarbeitswissenschaft aussehen kann. Zentral ist dabei der erkenntnis- und handlungsleitende Grundsatz: Inklusion, Respekt und Teilhabe bei gleichzeitiger Annerkennung von Differenz.