Der nun vorliegende dritte Band der Urkunden Friedrichs II. umfaßt die Diplome und Mandate vom Beginn des Jahres 1218 bis zum Aufbruch nach Italien im August 1220. Mit diesem Teilband, der 230 Urkunden sowie einen Nachtrag zum zweiten Band enthält, ist nunmehr die sog. deutsche Königszeit (1212 1220) zur Gänze urkundlich erschlossen. Erneut stehen vor allem deutsche Empfänger im Vordergrund, doch zeigt sich mit den Hoftagen für Italien in Speyer (Februar 1219) und Hagenau (März bzw. August/September 1219) die neue Politik Friedrichs II., die nach den Anfangsjahren nun nicht mehr allein der Herrschaftskonsolidierung gilt, sondern die Kaiserkrönung und die Rückkehr in sein Regnum Siciliae in den Mittelpunkt rücken sollte. Innerhalb des Urkundenkomplexes sind es vor allem die Berner Handfeste (D 439) und die verfassungsgeschichtlich wichtige Confoederatio cum principibus ecclesiasticis , das große Privileg zugunsten der geistlichen Fürsten Deutschlands (D 620), welche an Bekanntheit besonders herausragen. Bedeutsam für die sich an den Aufbruch nach Süden anschließende Zeit sind allerdings auch die zahlreichen Privilegien für oberitalienische Empfänger gerade im letzten Jahr seines Aufenthalt in Deutschland. Sie dokumentieren den Anspruch des Königs auf die Herrschaft nicht nur nördlich der Alpen und im sizilischen Königreich, sondern auch über die norditalienischen Kommunen.
Christian Friedl Livres





Hollywood im journalistischen Alltag
Storytelling für erfolgreiche Geschichten. Ein Praxisbuch
- 300pages
- 11 heures de lecture
Der Band beantwortet die Frage: Was ist eine Geschichte und wie erzähle ich sie am besten? Er greift dabei das zentrale Motiv der „Heldenreise“ auf. Sie ist eine Art Baukasten, aus dem sich Geschichtenerzähler kinderleicht bedienen können. Im Prinzip handelt es sich um eine angereicherte Form der 3-Akt-Struktur nach Aristoteles. Alle berühmten Hollywood-Regisseure benutzen sie, kaum ein Blockbuster kommt ohne sie aus. Was für Hollywood gilt, sollte auch für den Journalismus möglich sein, denn das Übernehmen von Erzählformen ist keine Frage des Geldes. Dieses Buch enthält Drehbuch-Ausschnitte aus Hollywood-Filmen, um die dramaturgischen Strukturen zu erläutern und veranschaulicht anhand von zahlreichen Beispielen aus Fernsehen, Hörfunk und Zeitung, wie man sie im Alltag anwenden kann. Für die zweite Auflage wurden die Filmbeispiele aktualisiert, der theoretische Teil um die Sequenzierung erweitert sowie weitere Beispiele aus dem journalistischen Alltag ergänzt.
Die Urkunden Manfreds
- 804pages
- 29 heures de lecture
Manfred, Sohn Friedrichs II., regierte nach dem Tod seines Vaters zunächst als Regent für seinen Halbbruder Konrad IV. und später für seinen Neffen Konradin im Königreich Sizilien. 1258 ließ er sich in Palermo zum König krönen und versuchte, seinen Herrschaftsanspruch in Norditalien gemäß der imperialen Idee Friedrichs II. durchzusetzen. Sein Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der Päpste und den Spannungen zwischen Guelfen und Ghibellinen in den norditalienischen Kommunen. Er hatte mit Karl von Anjou, dem Bruder des französischen Königs Ludwig dem Heiligen, einen von den Päpsten unterstützten Gegner im Kampf um den sizilischen Thron. In der entscheidenden Schlacht bei Benevent im Februar 1266 verlor Manfred nicht nur seine Herrschaft, sondern auch sein Leben. Der 17. Band der Urkunden der deutschen Könige und Kaiser enthält 168 Urkunden und Briefe Manfreds von Sizilien, die von seiner Regentschaft bis kurz vor seinem Tod reichen. Besonders hervorzuheben sind fünf Schreiben aus den Briefsammlungen des Petrus de Vinea, das Manifest an die Römer von 1265 sowie die „Gründungsurkunde“ für Manfredonia von 1263, die auf einer bisher unberücksichtigten Überlieferung basiert. Zudem sind sechs neuzeitliche Urkundenfälschungen und 131 erschlossene Deperdita enthalten.
Die mittlere und höhere Beamtenschaft Kaiser Friedrichs II. in seinem Regnum Siciliae von 1220 bis 1250 steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Über 1000 Beamte, die auf Provinz- oder städtischer Ebene tätig waren, sowie ihre vielfältigen Tätigkeiten und Strukturen werden aufgrund umfassender Quellenanalysen dargestellt. Die „Studien zur Beamtenschaft Kaiser Friedrichs II.” gliedern sich in zwei Hauptteile: Im ersten, allgemeinen Teil wird untersucht, wie stark die Ämter und ihre Träger in Friedrichs II. bekanntes Gesetzeswerk integriert waren. Dabei zeigt sich, dass die Funktionalität und Kompetenz der Beamtentypen stärker vom Pragmatismus des Alltags und den aktuellen politischen Gegebenheiten geprägt waren als von den gesetzlichen Vorgaben, wie sie in den Konstitutionen von Melfi festgehalten sind. Der zweite Teil listet alle Provinz- und städtischen Beamten auf, analysiert sie prosopographisch und beschreibt deren administrative Vorgehensweisen, unabhängig von kaiserlichen Befehlen oder eigenständigen Handlungen. Diese Verbindung von verwaltungsgeschichtlichen und prosopographischen Aspekten ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Verwaltungsstrukturen im Regnum Siciliae der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die von normannischen Traditionen geprägt und von Friedrich II. gefördert wurden, wodurch eine bedeutende historische Lücke geschlossen wird.