Untersuchungen zum Unterrichts- und Ausbildungsalltag zeigen ein pessimistisches Bild der praktischen Umsetzung beruflichen Lehrens und Lernens. Defizite im schulischen und innerbetrieblichen Unterricht bestehen darin, dass Lernsituationen und Anforderungen oft nicht der Komplexität der Realität oder den veränderten beruflichen Anforderungen entsprechen. Besonders Schulen bieten im Vergleich zur Umwelt wenig Informationen und ermöglichen meist wenig verantwortungsvolle, produktive Tätigkeiten, was die Selbstwahrnehmung der Lernenden einschränkt. Um diese Defizite zu beheben, werden neue Unterrichtskonzepte gesucht, die auf der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und handlungsorientiertem Lernen basieren. In diesen Konzepten nimmt das Planspiel eine zentrale Rolle ein, da es als dynamisches Modell gilt, in dem Lernende in konfliktbeladenen Situationen innerhalb eines regelbasierten Kontexts handeln. Es bleibt jedoch zu prüfen, ob der Einsatz von Planspielen in der beruflichen Bildung die in der Literatur beschriebenen Potenziale, wie die Förderung von Lernmotivation und interaktivem Lernen, tatsächlich ausschöpft. Die wenigen vorhandenen Studien deuten auf eine geringe Verwendung von Planspielen hin. Die Untersuchung in diesem Buch fokussiert daher auf das Auseinanderfallen von „Theorie des Planspiels“ und „Praxis des Planspiels“.
Karin Rebmann Livres





Es besteht eine erhebliche Lücke zwischen innovativen Praktiken des betrieblichen Lernens und der theoriegeleiteten Re-Interpretation dieser Praktiken. Aktuelle Ansätze beziehen sich nur fragmentarisch auf theoretisch und empirisch fundierte Referenztheorien, die in ihrer abstrakten Form die Praxis nicht erreichen. Dieses Buch versucht, diese Lücke zu beschreiben und zu erkunden, wie sie geschlossen werden kann. Zunächst werden zwei Theoriemodelle vorgestellt: eines, das von der Theorie ausgeht und sich auf die Praxis des betrieblichen Lernens bezieht, und ein weiteres, das praktische Erfahrungen verallgemeinert. Auf dieser Basis werden zwei Zugänge zur Konzeptualisierung des betrieblichen Lernens diskutiert: das Kompetenz- und Kognitionskonzept sowie der arbeits- und geschäftsprozessorientierte Zugang. Der erste Zugang fokussiert auf eine kognitions- und betriebspädagogische Fundierung, wobei auf neurobiologische und neurophysiologische Theorien zurückgegriffen wird. Diese bieten eine solide Grundlage für wichtige Kategorien wie Qualifikation, Kompetenz und selbstorganisiertes Lernen. Der zweite Zugang modelliert betriebliches Lernen aus der Perspektive des Lernens im Arbeitsprozess und beschreibt die pragmatische Modellierung von Arbeiten und Lernen mithilfe eines Softwaretools, ergänzt durch Beispiele aus der Seminararbeit mit Studierenden. Gleichzeitig wird versucht, die kognitions- und kompetenztheoretischen Sichtweisen i
Das Lehrbuch bietet in knapper, leicht verständlicher und systematischer Form einen Überblick über die beiden Teildisziplinen Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Mit Hilfe von Strukturbegriffen werden die relevanten Studieninhalte vorgestellt. Querverweise ermöglichen ein freies Navigieren durch die Informationsangebote. Zahlreiche Beispiele erleichtern den Zugang zu Sichtweisen, Analysen und Erkenntnissen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Für die 3. Auflage wurden einzelne Module überarbeitet und aktualisiert.