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Es ist selten, dass ich eine psychoanalytische Arbeit bewundere, anstatt sie zu kritisieren, schreibt Sigmund Freud an Lou Andreas-Salomé, die ihm in "Mein Dank an Freud" subtil widerspricht. Ihre Texte zur Psychoanalyse, die den Schwerpunkt ihres Schaffens in den letzten 25 Jahren ihres Lebens bilden, sind eine Fundgrube außergewöhnlicher Gedanken und zeigen ihren aufsehenerregenden Umgang mit Freuds Werk. Sie regen zu eigenen theoretischen Ausbuchstabierungen an und stellen eine Herausforderung dar, da sie sowohl Freuds Auseinandersetzung als auch ihre philosophisch untergründeten Gedanken nachvollziehbar machen. Viele ihrer Ideen, wie zum Narzißmus, zur Weiblichkeit und zum Unbewußten, sind auch in der heutigen psychoanalytischen Literatur bekannt. Besonders hervorzuheben ist ihr Verständnis analytischen Arbeitens und ihre Bereitschaft, sich auf die Begegnung im Unbewußten des analytischen Prozesses einzulassen, mit "... tiefster intimster Einfühlung und kältester Anwendung des Verstandes." Der Band versammelt alle psychoanalytischen Schriften der Autorin, einschließlich wichtiger Einträge aus ihrem Arbeitsjournal und Tagebüchern.
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Werke und Briefe, Lou Andreas Salomé
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- 2012
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