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Niemand war je im Land Nirgendwo: Ou Tópos. Dennoch scheint es gut bereist. Seit es eine schriftliche Überlieferung gibt, wird darüber berichtet. Viele wußten, wo es zu finden war, und kannten die Wege dorthin; manche schienen dort gewesen zu sein. Erst Thomas Morus aber teilte den Namen mit: Utopia. Solange die Welt noch unbekannt war, waren sich Schriftsteller der Existenz Utopias sicher. Solange bewußt war, daß die Geschichte eine »Schlachtbank« (Hegel), eine Geschichte von Kriegen und »Klassenkämpfen« (Marx) ist, solange brachen Sozialphilosophen nach Utopia auf, um die »Schlachtbank« als eine solche begreifen zu können und der Hoffnung einen Ort zu geben. Freilich glich, nach einigem zeitlichen Abstand, das Land Nirgendwo oft allzusehr der erlittenen Gegenwart, bisweilen erschienen der Reflexion die Verhältnisse dort noch unerträglicher als im verachteten Dasein. Das Bestehende hielt stets die gesellschaftliche Phantasie besetzt: weil es unaufgeklärt blieb, weil Utopia in der Fremde gesucht wurde – am Götterhimmel, auf neuen Kontinenten, in unberührten Enklaven, in der unschuldigen Phantasie.
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Der Geist des Widerspruchs, Gerhard Stapelfeldt
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- 2013
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